Welcher Tangokurs ist der richtige für mich?

Welcher Tangokurs ist der richtige für mich?

Wer sich zu einem Tangokurs anmeldet, stellt sich oft die Frage, welches Kursniveau passend ist. Es möchte ja keiner, dass der Tangokurs zu langweilig ist, man nichts Neues lernt, oder – womöglich noch schlimmer – einen so überfordert, dass man völlig frustriert ist.

 

Allerdings ist es gar nicht so leicht, das eigene Tanzniveau richtig einzuschätzen. Gerade beim Argentinischen Tango kommt es ja nicht darauf an, wie viele verschiedene Schrittfolgen man auswendig beherrscht, sondern vielmehr darauf, wie die Qualität der einzelnen Bewegungen ist. Eine Zuordnung anhand von gelernten Schrittfolgen (die man mehr oder minder gut, irgendwie tanzen kann), wie im Standardtanz, ist deswegen schwierig und unserer Meinung nach im Tango auch nicht wünschenswert.

 

Wir wollen Euch deshalb eine kleine Hilfestellung geben, damit Ihr Euer Tanzniveau besser einschätzen könnt, und Euch bei uns zu den Tangokursen anmelden könnt, von denen Ihr am meisten profitiert.

Anfänger

Das ist einfach. Ihr habt noch nie Tango Argentino getanzt? Alles klar, oder? –

Ach ja, das gilt natürlich auch für Standard Tangotänzer.

Standard Tango und Tango Argentino sind völlig unterschiedliche Tänze, und darum sollte jeder, der ausschließlich Erfahrung im Standard Tango hat, sich beim argentinischen Tango erst mal als kompletten Anfänger betrachten.

 

Fortgeschrittene Anfänger

Hier solltet Ihr bereits Grundkenntnisse im richtigen Gehen im Takt der Musik haben. Auch richtige Haltung, Gefühl für die eigene Achse  und der Kontakt zum Partner in offener und enger Umarmung sollten Euch nicht völlig unbekannt sein. Ihr solltet bereits ca. 6 Monate Tanzerfahrung haben.

 

Mittelstufe

Die Mittelstufe ist richtig für all diejenigen unter Euch, welche die Grundlagen für fortgeschrittene Anfänger mitbringen und zusätzlich Basiskenntnisse der folgenden Elemente haben: Kreuz der Dame, Ochos, Molineta, Gehen im parallelen/ gekreuzten System (das heißt nicht, dass Ihr das alles schon perfekt beherrschen müsst…).

Dass der Tango mit Musik zu tun hat und man deshalb zumindest versuchen sollte, mit der Musik zu tanzen, sollte für Euch genau so wenig eine Neuigkeit sein, wie die Tatsache, dass Ihr Euch in Harmonie mit den anderen Tänzern auf der Tanzfläche bewegen könnt. Normalerweise braucht man dazu mindestens 1 Jahr Tanzerfahrung.

 

Fortgeschrittene

Natürlich solltet Ihr all das oben Beschriebene gut können und darüber hinaus in der  Lage sein Milonga und Vals zu tanzen.

Ocho Cortado, Barrida, Saccada, Gancho und Corte sollten für Euch keine Fremdwörter mehr sein.

Auch elegantes Gehen zur Musik, das Spielen mit dem Rhythmus und der Pause sowie weitgehend unfallfreies Navigieren auf der Tanzfläche solltet Ihr in Eurem Repertoire haben.

Dazu bringt Ihr im Normalfall mindestens 3 Jahre Tanzerfahrung mit. – Wenn Ihr eine professionelle Tanzausbildung habt, über eine gute Körperwahrnehmung verfügt und Tanzen zu Eurer täglichen Beschäftigung gehört, kann das allerdings auch kürzer sein.

 

Master Class

Voraussetzung ist natürlich alles Vorhergehende, dazu das Tanzen verschiedener Boleos, Lapiz/ Enrosques, Volcadas, Colgadas, anspruchsvollere Ganchos und Sacadas sowie das Wissen um verschiedene rhythmische Strukturen.

Wir setzen dafür mindestens 5 Jahre intensive Tanzerfahrung voraus.

 

Ein wichtiger Punkt:  Was heißt eigentlich Tanzerfahrung?

Um es ganz deutlich zu sagen, Tanzerfahrung bekommt Ihr nicht, wenn Ihr  maximal einmal pro Vierteljahr einen Tangoball besucht (auch nicht, wenn Ihr das 10 Jahre oder länger macht), sondern nur, wenn Ihr  regelmäßig, zu einer Practica oder in eine Milonga geht und intensiv tanzt (am besten mindestens einmal in der Woche).

Viele Bewegungsabläufe im Tango lernt man nur durch ständiges wiederholtes Üben, vor allem durch das Üben im „wirklichen Leben“ auf der Tanzfläche.

Irgendeinen Bewegungsablauf oder eine „Figur“ im Kurs zu lernen ist nur der erste Schritt, der schnell vergessen ist, wenn Ihr nicht regelmäßig in der Milonga übt.

Soviel zum Thema “den richtigen Kurs auswählen”.

Und jetzt geht Tango tanzen!

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