Ein paar Praxis-Tipps für das Führen von Rückwärts“ochos“ in der Tanzrichtung

Ein oft verwendeter Baustein in unserem Tango-Baukasten sind die Rückwärts“ochos“ der Dame in der Tanzrichtung.

Mit Hilfe dieser „Ochos“ können wir uns schön als Paar in der Tanzrichtung vorwärts bewegen (die Dame bewegt sich dabei allerdings rückwärts).

Wichtig ist dabei, dass die Herren es den Damen leicht machen.

Im Gegensatz zum wirklichen Ocho soll sich die Dame nämlich nicht auf einer Linie bewegen, sondern bei jedem Schritt leicht diagonal nach hinten.

Führt der Herr die Dame nämlich permanent in Ochos, mehr oder weniger im 90° Winkel zur Tanzrichtung passieren mehrere Dinge, die wir nicht wollen.

  • Das Paar bewegt sich keinen Zentimeter in Tanzrichtung weiter, sondern blockiert den Tanzfluss aller anderen Tänzer.
  • Wenn die Tanzfläche voll ist und es mehrere Bahnen / konzentrische Kreise von Tänzern gibt, werden dabei nicht nur die Paare direkt hinter einem blockiert, sondern man dringt auch in den Raum der Paare neben einem ein.
  • Wenn das Paar zu den besseren Tänzern gehört und sich nur auf der Außenbahn bewegt,  dringt man trotzdem in den Raum der Tänzer auf der linken Seite dieses Paares ein und blockiert diese (sollte man also unbedingt vermeiden, wenn man keinen Ärger haben will)
  • Die Dame muss sich bei jedem Pivot stark verdrehen (genau gesagt um 180°). Das ist für die Dame bei mehreren Ochos am Stück sehr unangenehm. Schlimmer, es kann starke Rückenschmerzen verursachen.

 

Wie macht der Herr es also richtig?

  1. Er macht keinen Seitschritt 90° zur Tanzrichtung, sondern einen Schritt diagonal  nach vorne (ca. 45°). Dabei zielt er auf den hinteren, freien Fuß der Dame (Natürlich steigt er ihr nicht auf den Fuß. Es geht nur um die Richtung)
  2. Nachdem die Dame und der Herr den Schritt beendet haben und die Dame durch den Bewegungsimpuls gedreht wurde, kommt der nächste Schritt (in die andere Richtung), diagonal zur Tanzrichtung.
  3. Ist die Musik schneller werden die Schritte des Herrn (und damit auch die der Dame) kleiner, weil die Dame sonst mit ihrer Drehung (Pivot) nur mehr schwer hinterher kommt.
  4. Gleichzeitig wird der Winkel, gemessen an der Tanzrichtung, kleiner. Bei sehr schnellen Milongas beispielsweise, geht der Herr schon fast auf die Dame zu (wobei er aber bei  jedem Schritt, so klein dieser auch sein mag, komplett das Gewicht wechselt).
  5. Generell gilt, je kleiner der Winkel der Schritte des Herrn ist (gemessen an der Tanzrichtung) desto weniger muss sich die Dame verdrehen und desto angenehmer ist es für die Dame.

 

 

Hilfreich für das Verständnis des Ocho sind vielleicht (hoffentlich) auch diese Artikel

Ocho in „Anführungszeichen“

Was Tango mit Pendeln zu tun hat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert