Allein tanzen ist auch nicht toll – Sehnsucht nach gemeinsamem Tango

Schöne Dinge gemeinsam mit anderen erleben, das ist in Zeiten von Corona für uns alle schwierig geworden – auch und besonders für Tangotänzer.

Villa La Rogaia Tangourlaub, romantische Open Air Milonga in Castel Rigone, Italien, tanzen in lauen Sommernächten

Schöne Dinge gemeinsam mit anderen erleben, das ist in Zeiten von Corona für uns alle schwierig geworden – auch und besonders für Tangotänzer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Uns ist dadurch nur noch bewusster geworden, was uns am Tangotanzen wichtig ist.

Hier unsere Gedanken dazu:

Regelmäßig zu einer Milonga zu gehen, zu einem Tangoball oder einer Practica, gemeinsam mit anderen zu tanzen, all das ist im vergangenen Jahr so gut wie unmöglich geworden.

Corona hat dem Tango überall auf der Welt säckeweise Knüppel zwischen die Beine geworfen.

Natürlich kann man, sofern man eine/n festen TanzpartnerIn  hat und im besten Fall noch zusammen wohnt, ausgiebig gemeinsam im Wohnzimmer Tango tanzen.

Tangolehrer geben Online-Unterricht, Tango-Djs veranstalten Online-Milongas, Tango-Orchester spielen bei Online-Konzerten.

All das hat seine Berechtigung. Es hilft die Flamme des argentinischen Tango nicht verlöschen zu lassen, trägt dazu bei, dass Tänzer den Anstoß bekommen, weiter zu tanzen, ihre tänzerischen Fähigkeiten nicht verkümmern zu lassen.

Und vor allem trägt es dazu bei, die über viele Jahre gewachsene Tango-Gemeinschaft am Leben zu halten, und nicht zuletzt dazu, all denen die vom Tango leben, zumindest ein minimales Einkommen zu erhalten.

Allerdings scheint, mal ganz abgesehen von all denjenigen die überhaupt keinen festen Tanzpartner haben, das Tanzen allein zu zweit langfristig nicht wirklich befriedigend zu sein.

Eine italienische Tangotänzerin, mit der wir gut befreundet sind, hat es neulich auf den Punkt gebracht:

Wissenschaftller haben nachgewiesen, dass Tangotanzen gesund und fit hält. Lest hier, warum!

„Mi mancano tanto gli abbracci“ – „Die Umarmungen fehlen mir so sehr“.

Und damit meinte sie nicht die Umarmung ihres Mannes. Sie ist glücklich verheiratet, mit einem netten Mann, der ebenfalls gut und gern tanzt. In ihrem Haus haben sie sich einen großen Tanzraum mit Schwingparkett eingerichtet und haben die Gelegenheit, fast immer zu tanzen, wenn sie das gerne wollen.

Aber darum geht es nicht.

 

Was ihr fehlt, was auch uns und vielen anderen Tänzern fehlt, ist die Umarmung mit all unseren Freunden.
Die Umarmung wenn man sich trifft, sich begrüßt, wenn man miteinander tanzt.

Das gemeinsame Tanzen in der Ronda*, der Runde aller Tänzer, mit all dem was scheinbar so selbstverständlich dazu gehört, ist also ganz offensichtlich ein Erlebnis, das nicht so leicht ersetzt werden kann.

 

 

Bei argentinischen Tangotänzern gilt Tango traditionell als „baile social“, als ein sozialer Tanz, ein Anlass nicht nur um zu tanzen, sondern auch um Freunde zu treffen, sich zu unterhalten, gemeinsam zu essen und zu trinken und einfach Spaß zu haben

Dazu gehört für uns auch schon das ganze Drumherum vor dem eigentlichen Tanzen:

Das „Aufbretzeln“ vor der Milonga – heute Abend leger in der Batikhose oder doch lieber das kleine Schwarze? Seidentuch, Schlips oder Fliege?

Das gespannte Suchen nach einer neuen Milonga-Location, in schmalen Gassen oder in einem öden Industriegebiet am Rande der Stadt.

Der Weg durch Hinterhöfe und dunkle Treppenhäuser, hier in Italien schon auch mal durch Wälder und über Schotterstraßen in ein verwunschenes „Castello“, von wo aus der Dunkelheit schon verheißungsvoll der Tango klingt.

Der Geruch von frittierten Calamari und frisch gebrühtem Espresso in der Gaststätte und das Gejohle vor dem Fußballspiel auf dem Großbildschirm, bevor man das Hinterzimmer erreicht hat.

Dann die Mischung aus Parfüm, Schweiß und staubigen Plüsch-Sofas, wahlweise im Sommer auch der Duft von Jasmin und Oleander sowie das Zirpen der Zikaden.

Die freudigen Begrüßungen, mit Küsschen rechts, Küsschen links oder mit einem lässigen Schulterklopfen.

Und schließlich das Eintauchen in die Ronda, auch wenn es vielleicht so eng ist, dass man kaum vorwärtskommt.
Das Gefühl, nicht nur mit dem Partner zur Musik, sondern mit allen anderen Paaren gemeinsam zu tanzen.

Das ist Tango!

Wie wichtig dieses Miteinander und diese verbindende Gemeinschaft beim Tango ist, spüren wir gerade jetzt in der Coronakrise.

Die Sehnsucht nach dem gemeinsamem Tango, nach den magischen Momenten auf der Tanzfläche, die Sehnsucht danach gemeinsam mit vielen anderen ein schönes Erlebnis zu teilen, hören wir im Gespräch mit anderen Tangotänzern, lesen wir in den sozialen Netzwerken.

Und diese Sehnsucht ist stärker, viel stärker, als wir uns vorstellen konnten, solange uns das Tangotanzen, der Besuch einer Milonga, die Begegnung mit anderen Tänzern als selbstverständlich erschien.

Deshalb sind wir auch überzeugt davon, dass unser Tango  trotz all der Schwierigkeiten, mit denen wir im Moment konfrontiert sind, diese Krise überleben und langfristig wahrscheinlich sogar gestärkt daraus hervorgehen wird.

Wir hoffen, dass Ihr unsere Zuversicht teilt!

Tango in lauen Sommernächten in Italien – vielleicht ist dieser Traum im Sommer wieder möglich.

Tango in lauen Sommernächten in Italien – vielleicht ist dieser Traum im Sommer wieder möglich.

Wenn Ihr schon an den Urlaub 2021 denken mögt und könnt, findet Ihr vielleicht im Tango-Kursprogramm der Villa La  Rogaia einen passenden Termin.

HIER findet Ihr das komplette Tangourlaub-Programm von La Rogaia 2021: www.tango-urlaub.de

Da die weitere Entwicklung der COVID19-Pandemie leider noch nicht absehbar ist, planen wir unsere Tangowochen 2021 vorsichtshalber unter „Corona-Bedingungen“, das heisst vor allem mit einer reduzierten Teilnehmerzahl und unserem „Hygiene-Konzept“, mit dem wir bei den Kursen im September und Oktober 2020 sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

 

Mehr über die Ronda, die gemeinsame Runde aller Tangotänzer

https://tango-kurs.com/84/

„La Zappa“ oder Schon wieder Tango

Na ja, ganz jung ist sie nicht mehr. Hat schon so manchen Kratzer abgekriegt in ihrem Leben.

Aber Power hat sie. Das sieht man sofort. Ein wahres Energiebündel.

Wenn die mal loslegt – Mamma mia! Italienerin eben.

Denen sagt man ja nach, daß sie ein bisschen zulegen, wenn sie älter…

Aber die war wohl schon immer so. Aus Sizilien kommt sie. Da sind sie ja eher klein und stämmig. Eigentlich so, wie ich mir eine richtige Milongatänzerin vorstelle. Müsste man mal probieren, Milonga.

Allerdings, – auf dem Boden? Da bricht man sich glatt die Beine.

Also lieber langsam. Schritt für Schritt. Kein Tango Nuevo. Das packen wir nicht.

Was ist denn jetzt? Viel zu schnell. Sie läuft mir glatt davon. Komplett aus dem Takt. Wer führt hier eigentlich?

Jetzt bloß nicht nervös werden. Nicht mit den Armen rumwerkeln. Das bringt sie nur aus der Bahn.

Ruhig! Bewusst mit dem Körper führen. Ja so geht´s.

Ein Schritt links, einer rechts. Schöne Ochos werden das ja heute nicht mehr.

Immerhin,- wir schieben jetzt einigermaßen ruhig dahin.

Wenn sie bloß nicht so laut schnaufen würde. Unmöglich, da noch irgendwelche Musik zu hören.

Dafür spielt sie jetzt die Kokette. Lässt alle Daumen lang irgendein Teil fallen. Hoffnungslos altmodisch und so offensichtlich. Am besten gar nicht drauf eingehen. Wer weiß, was dabei rauskommt.

Was jetzt? Jetzt bleibt sie einfach stehen. Abrupt. Sie will nicht mehr. Nichts zu machen. Gar nichts? Gar nichts.

Das Ende vom Lied: Ölfilter weg. Auspuff ab. Anlasser blockiert. Meine Motorfräse streikt.

Muss ich den Garten halt wieder von Hand umgraben.

Ich weiß nicht warum, aber bei mir dreht sich alles immer wieder um Tango, – sogar im Gemüsegarten.

 

Wie Dir Tango Argentino hilft, schnell richtige Entscheidungen zu treffen

Wenn Du bei den Worten „Tango Argentino“ das Bild eines Tanzes vor Augen hast, bei dem Latino-Typen mit Pomade im Haar sexy Frauen in engen Kleidern über die Tanzfläche ziehen und alle möglichen seltsamen, zackigen Schritte ausführen (Dinge, die Du in Deinem Leben niemals auch nur annähernd in Betracht ziehen würdest), wirst Du Dich wahrscheinlich fragen:

„Wie kann DAS meine Fähigkeit verbessern, schnelle Entscheidungen zu treffen?“

Tangokurs, La Rogaia Tangoreisen 2014

Du wirst es gleich sehen. Zunächst muss ich Dir jedoch einige Hintergrundinformationen zum echten argentinischen Tango geben.

Im Gegensatz zu dem, was Du vielleicht in  Tango Argentino Shows oder im Fernsehen gesehen hast, wo Tänzer spektakuläre Dinge auf der Bühne tun (und ich gebe gerne zu, dass mir das gefällt, wenn es neben technischer Brillanz auch echte Gefühle zeigt), ist der ursprüngliche argentinische Tango ein sozialer Tanz, wo viele Leute zusammen tanzen und die Tanzflächen oft ziemlich voll sind.

 

Für echte argentinische Tangotänzer bedeutet dies, dass sie einander respektieren müssen. Für sie ist es undenkbar, den Tanz der anderen zu stören, geschweige denn diese zu treten oder zu schubsen.

Als Tango-Tänzer musst du Strategien finden, um besser zu tanzen, während du in der Harmonie der „Ronda“, der Runde aller Tänzer, bleibst.

Dies ist eine permanente Herausforderung, und Du wirst gleich verstehen warum.

Tangotanzen mit Genuß auch auf der vollen Tanzfläche

Beim Tango Argentino ist die Runde der Tänzer immer in Bewegung.


Im Gegensatz zu den so genannten lateinamerikanischen Tänzen wie Rumba, Cha Cha, Jive oder Salsa (um nur einige zu nennen) wo man an einer Stelle tanzt, und seinen kleinen Fleck auf der Tanzfläche beansprucht und verteidigt, tanzt man beim argentinischen Tango um den ganzen Raum (gegen den Uhrzeigersinn, um genau zu sein).

 

Dies bedeutet, dass Du im argentinischen Tango jeden Moment Deine Position änderst, und dies gilt selbstverständlich auch für alle anderen Tänzer.


Daher musst Du Dich im argentinischen Tango permanent an neue Situationen anpassen und musst immer wieder auf neue Lösungen suchen, immer wieder schnell neue Entscheidungen treffen, um mit Deinem Partner und in Harmonie mit den anderen Paaren auf der Tanzfläche tanzen zu können.

Dies kannst Du aber nicht erfolgreich tun, wenn Du auf vorgefertigte Schrittfolgen angewiesen bist.

Im argentinischen Tango muss man stets einige Schritte vorausplanen (vorausgesetzt dass man die führende Rolle oder besser die einladende Rolle hast).

Man muss die Kontrolle darüber haben wohin man sich auf der Tanzfläche bewegt und wissen, was man als Nächstes tun möchte.

Man muss wissen, wohin man seine Tanzpartnerin einladen will.

Man muss wissen, wann man gehen muss, wann man anhalten, beschleunigen oder verlangsamen sollte und und und…

Argentinischer Tango kann manchmal ziemlich anspruchsvoll sein :- )

Andererseits muss man bereit sein, jeden Plan fallen zu lassen, wenn er nicht in die sich ständig verändernde Realität auf der Tanzfläche passt.

Genau wie im wirklichen Leben, nicht wahr?

Um es kurz zu machen, während man argentinischen Tango tanzt, muss man viele Entscheidungen treffen, eine neue Entscheidung mit jedem neuen Schritt, und man erhält umgehend eine Rückmeldung für Fehler.

Jetzt, könnte man natürlich sagen, was hat Tango mit meinen Entscheidungen außerhalb derTanzfläche in meinem sonstigem Leben oder vielleicht sogar mit Entscheidungen in meinem Beruf zu tun?

Die Antwort ist einfach. Während man argentinischen Tango tanzt, ist man mit der gesamten Persönlichkeit eingebunden. Alles, der Verstand und der Körper werden darauf trainiert, richtige Entscheidungen zu treffen, mit anderen Menschen zu interagieren, und man trainiert, diese Entscheidungen schnell zu treffen.

Und noch besser: Während man argentinischen Tango tanzt, tut man dies auf spielerische und entspannte Weise. Daher ist das Lernen einfacher und schneller.


Ich bin ganz sicher besser darin geworden, Entscheidungen zu treffen, seit ich angefangen habe, argentinischen Tango zu tanzen.
Ich kann mich besser auf Lösungen konzentrieren und werde nicht mental gefangen, weil ich mich nicht entscheiden kann.


Das könnte auch eine Möglichkeit für Dich sein.

Und nicht zuletzt macht es wirklich Spaß, argentinischen Tango zu tanzen.

 

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Wie Tango tanzen uns helfen kann, unsere Sozialkompetenz zu erweitern, und mit anderen Menschen besser klarzukommen.

Tango lernen im Urlaub, 8 klare Vorteile

Kennt auch Ihr dieses Problem?

Tangokurs La Rogaia 2014, Tangourlaub

Im Urlaub Tango tanzen lernen, entspannen und dabei Spaß haben.

Ihr habt Euch zu einem Tangokurs angemeldet, einmal  pro Woche einen Abend, eine oder zwei Stunden.

Ihr schafft es, mit einiger Mühe, rechtzeitig zum Kurs zu kommen, vielleicht direkt von der Arbeit.

Ihr seid abgehetzt und mit Euren Gedanken noch ganz woanders.

Und jetzt sollt Ihr Euch auf den Kurs konzentrieren.

 

 

Auch wenn Eure Tangolehrer kompetent, freundlich und geduldig sind, ist das nicht immer leicht.

Oft ist der Unterricht vorbei, wenn das neu Gelernte gerade anfängt, einigermaßen zu funktionieren.

Danach geht ’s dann erschöpft nach Hause.

Mal ganz ehrlich. Habt Ihr noch Energie nach einem langen Arbeitstag nach dem Tangokurs zu einem Übungsabend oder zu einer Milonga zu gehen. – Falls überhaupt am selben Abend in Eurer Nähe noch etwas stattfindet?

Auch zu Hause übt Ihr dann nicht mehr weiter, allen guten Vorsätzen zum Trotz. Man ist einfach erschossen und außerdem gibt es einfach auch noch zu viel anderes zu tun.

Nach einer Woche, in der nächsten Unterrichtsstunde, habt Ihr dann vieles bereits wieder vergessen.

Wirklich schnell lernt Ihr auf diese Weise also nicht.

Natürlich sieht es etwas besser aus, wenn Ihr Euch aufrafft, und zwischen Euren Kurstagen doch noch zu einem Übungsabend oder einer Milonga geht.

Allerdings ist das nicht immer so einfach.

Klar, in großen Städten gibt es fast jeden Abend die Gelegenheit irgendwo Tango zu tanzen.

In kleineren Städten sieht das dagegen ganz anders aus.

Oft gibt es dort keine eigene Tangoschule und Tango Argentino wird nur im Rahmen einer Standard Tanzschule, im Beiprogramm, angeboten.

Das heißt aber auch, dass es bei den Tanzabenden dort vielleicht eine, maximal zwei Tango Argentino Tanzrunden gibt.

Nicht annähernd genug um richtig Tango zu üben.

Ihr müsst also in die nächstgrößere Stadt fahren, wo regelmäßig Tangoveranstaltungen stattfinden.

Und da taucht das nächste Problem auf, vor allem wenn Ihr noch am Anfang Eurer Tangolaufbahn steht.

Oft ist in den Milongas einiges los, und wenn Ihr nicht gelernt habt, Euch auf der Tanzfläche sicher zu bewegen, stellt Ihr erst einmal fest, dass Ihr das was Ihr gelernt habt, außerhalb des Kurses auf der Tanzfläche nicht machen könnt.

Ihr bleibt also, wenn Ihr nicht zu den ganz Unerschrockenen gehört erst mal frustriert sitzen, und schaut ehrfurchtsvoll den vermeintlich besseren Tänzern zu, die scheinbar mühelos über die Tanzfläche schweben..

Die wichtige Tanzpraxis bekommt Ihr dadurch natürlich nicht.

Bei einem Tangourlaub in La Rogaia ist das anders.

1) Ihr seid im Urlaub und kommt von vorne herein viel entspannter zu Eurem Kurs.

2) Ihr habt den Kopf frei von Alltagsproblemen und könnt Euch während des Unterrichts ganz auf das Tanzen konzentrieren.

3) Ihr braucht Euch nicht ums Essen machen zu kümmern. Zum Frühstück und Abendessen setzt Ihr euch einfach an den gedeckten Tisch.

4) Ihr habt an fünf Tagen in der Woche pro Tag zwei Unterrichtseinheiten, so dass Ihr das Gelernte gleich vertiefen könnt, und nicht bis zur nächsten Woche warten müsst, wo man erfahrungsgemäß einen guten Teil wieder vergessen hat.

5) Ihr habt jeden Abend Gelegenheit Tango zu tanzen, und das was Ihr während des Tages gelernt habt in einer netten Gruppe zu üben und zu vertiefen.

6) Ihr habt die Lehrer vor Ort, könnt ihnen Fragen stellen und euch auch vor und nach dem Kurs das eine oder andere erklären lassen.

7) Ihr habt die Möglichkeit mit der Gruppe auf eine der sehr netten, familiären Milongas in Perugia zu gehen, wo neue Gesichter immer gern gesehen sind, und Ihr freundlich aufgenommen werdet.

So gewinnt Ihr selbstverständlich die notwendige Sicherheit um auch zu Hause mit Spaß und stressfrei zum Tangotanzen zu gehen. – Wichtig vor allem für Tango Anfänger!

8) Erfahrungsgemäß lernt Ihr bei einem Tangourlaub in La Rogaia in einer Woche mehr als bei einem „normalen“ Tangokurs zuhause in mehreren Monaten.

Mindestens 8 gute Gründe also für einen Tangourlaub in der Villa La Rogaia, vor allem wenn Ihr mit Tango anfangen wollt, oder noch nicht die Sicherheit habt, um mit Spaß zu einer Milonga oder einem Tangoball zum Tanzen zu gehen.

P.S. Und hier noch Die Meinung eines Teilnehmers der Tangokurse in La Rogaia, stellvertretend für viele andere.

„Der Tangokurs war eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte… Ich erspare mir jedenfalls künftige Kurse zu Hause, um meiner Frau und mir stattdessen einen erneuten Kurs im La Rogaia zu gönnen…“

Andreas aus Sprockhövel

 

Wenn auch Ihr die Vorteile eines Tangourlaubs genießen, und im Urlaub entspannt Tango lernen wollt, melden Euch am Besten gleich an, solange es noch freie Plätze gibt.  Tango Anfängerkurs

Was Tango mit Pendeln zu tun hat

Nein, jetzt wird es nicht esoterisch, obwohl ich das immer wieder, etwas spöttisch, gefragt werde, wenn ich die Pendelbewegung ins Spiel bringe.

Aber viele Bewegungen im Tango lassen sich hervorragend mit der Pendelbewegung erklären.

Schauen wir uns dazu einmal ein Pendel an.

Ich bin weder Physiker noch Mathematiker, deswegen halte ich die Beschreibung einfach.

Das Pendel ist an einem Punkt aufgehängt und schwingt, einmal angestoßen, von einer Seite zur anderen. Am höchsten Punkt, dem Umkehrpunkt angekommen, verharrt es einen Moment und schwingt dann wieder zurück.

Jeder von uns hat das wohl schon einmal beoabachtet.

Am Umkehrpunkt hat das Pendel die höchste potentielle Energie, die, sobald es nach unten schwingt, in Bewegungsenergie umgesetzt wird.

Angetrieben durch die Bewegungsenergie wird das Pendel auf der anderen Seite nach oben getragen, bis es dort wieder den Umkehrpunkt erreicht.

Die Bewegung des Pendels ist, zumindest bei einem großen Pendel, einerseits sehr dynamisch, andererseits aber auch sehr ruhig.

Wie können wir uns beim Tangotanzen das Pendelprinzip zu Nutze machen?

Eines meiner beliebtesten Pendel-Beispiele in unseren Kursen ist die „Führung“ und Begleitung der Rückwärts“ochos“ der Dame.

Dabei pendeln wir von links nach rechts und wieder zurück.

Wenn wir, beispielsweise auf unserem rechten Bein, gelandet sind, bleiben wir einen Moment auf diesem stehen. Dieser Moment entspricht dem Umkehrpunkt des Pendels, ich nenne ihn auch einen Moment der Stille.

Das linke Bein (in diesem Moment das Spielbein) wird nicht abgesetzt, sondern hängt frei am Hüftgelenk.

Wenn wir das rechte Bein entspannen und die Bewegung  weitergeht, schwingt das linke Bein nach links, landet und wird zum Standbein. Wir richten uns in unserer Achse auf, das rechte Bein (jetzt das Spielbein) fällt zum linken Bein (jetzt das Standbein), wird aber nicht belastet, und kann frei wieder zurückschwingen.

Das jeweils freie Bein sorgt durch sein Gewicht dafür, dass unser Körper sich bewegt.

Diese Bewegung nach dem Pendelprinzip ist gleichermaßen dynamisch und ruhig. Ochos führen wird dadurch leicht und geht praktisch von allein.

Wichtig sind dabei noch zwei Dinge:

Zum Einen wird das Spielbein welches zum Standbein fällt, nicht belastet, weil sonst der Bewegungsfluss unterbrochen wird.

Das kann man sich vorstellen wie eine große Kirchenglocke, die im Kirchturm hin und her schwingt.

Solange sie frei schwingen kann, schwingt sie, nachdem sie einmal in Bewegung gesetzt wurde, ohne größeren Aufwand.

Sollte sie aber den Boden des Kirchturms berühren (mit sehr unangenehmen Folgen für den Kirchturm) und dort zu stehen kommen, wäre es extrem mühsam, sie wieder hochzuziehen und zum Schwingen zu bringen.

 

 

Zum Anderen ist die Pendelbewegung nicht linear, sondern diagonal auf die Dame zu. Der Herr zielt dabei mit seinen freien Bein auf das freie Bein der Dame.

Linear auf einer Linie hin und her zu pendeln, ist für die Dame auf Dauer anstrengend, weil sie dabei jedesmal eine 180 ° Drehung machen und sich stark verdrehen muss.

Außerdem ist es langweilig und bringt uns keinen Zentimeter in der Tanzrichtung weiter.

 

Das Pendelprinzip finden wir aber auch bei anderen Bewegungen im Tango.

Zum Beispiel bei der Caminada, dem Gehen im Tango. Jedesmal wenn wir uns nach einem Schritt oder mehreren Schritten in der Achse aufrichten um den nächsten Schritt zu starten, oder beim Richtungswechsel in der Molineta.

Mehr dazu gibt´s demnächst in einem anderen Blogbeitrag.

Hilfreich sind vielleicht auch diese Artikel.

Ein paar Praxis-Tipps für das Führen von Rückwärts“ochos“ in der Tanzrichtung

Tango und der Gummi-Delphin

Wie führe ich die Dame in die Molineta und sanft-dynamischer Richtungswechsel mit einem einfachen Trick

 

Haltung ist die halbe Miete

Wer in einem meiner Kurse war, weiß, dass ich größten Wert auf eine aufrechte Haltung lege.

Die aufrechte Haltung macht fast alle Dinge beim Tango unendlich viel leichter. Und dann macht´s natürlich auch mehr Spaß!

Mich selber hat es viele Jahre aufmerksamen Übens gekostet, bis ich das verinnerlicht hatte.

Das aufrechte Haltung wichtig für den Kontakt miteinander ist und sehr viel besser aussieht, wusste ich natürlich schon seit dem Anfang meiner Tangotänzer-Laufbahn.

Was ich nicht wusste, und erst nach vielen Jahren des Tango Tanzens herausfand:

Die aufrechte Haltung ermöglicht nicht nur den wichtigen Kontakt zum Tanzpartner, sondern macht alle Bewegungsabläufe im Tango unendlich viel leichter.

Manche Bewegungsabläufe werden durch die aufrechte Haltung überhaupt erst möglich.

 

Das „Führen“ von Ochos oder der Molineta geht plötzlich sanft und wie von selbst, der Seitenwechsel beim Gehen im Kreuzsystem, eine Sache die vielen Tangotänzern Angstschweiß verursacht, wird auf einen Schlag zum Kinderspiel.

Warum ist das so?

Wenn wir uns in aufrechter Haltung bewegen, haben wir nicht nur besseren Kontakt miteinander, so dass alle Körpersignale problemlos übertragen werden, sondern kommen auch bei jedem Schritt aufrecht in unserer Achse an.

Wenn wir aufrecht, in unserer Achse, ankommen, und unserem Körper einen Augenblick Zeit geben, sich in dieser Achse von selbst neu auszurichten, hat unser Körper die Möglichkeit, alle notwendigen Bewegungen von selbst für uns zu machen, und tut das auch.

Wir müssen nicht mehr darüber nachdenken, es passiert einfach und macht unseren Tanz so leicht, dass wir uns fragen, warum wir das nicht schon immer so gemacht haben.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, jede einzelne Bewegung zu erklären, die unser Körper bei den vielen verschiedenen Elementen des Tango macht.

Wichtig für Dich ist, Dich immer wieder daran zu erinnern, dass Du aufrecht in Deiner Achse ankommst und Deinem Körper einen Moment Zeit gibst, sich in der Achse auszurichten.

Probier´s einfach mal aus und schreib mir, wie es Dir dabei geht!

 

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Warum Ihr beim Tango tanzen lachen solltet (oder zumindest lächeln)

Ich fühl mich dann wie eine Schlampe

Dieser Artikel liegt mir schon lange am Herzen, weil es hier um ein Thema geht, welches, meiner Meinung nach, schon lange abgehakt sein sollte, es aber offensichtlich nicht ist.

In unseren Kursen zeigen wir den Kursteilnehmern immer auch die Einladung mit Mirada und Cabeceo. Auch in dem Kurs über den ich hier erzähle, ging das während des Kurses auch problemlos.

Bei der abendlichen Practica dagegen fiel mir eine Kursteilnehmerin auf, deren Blick ich nie auffangen konnte, und die somit die Einladung zum Tanz nur schwer möglich machte.

In Milongas würde ich normalerweise nicht versuchen, eine Dame aufzufordern, die offenkundig keinen Blickkontakt sucht. Bei unseren Practicas frage ich dagegen schon nach, wenn ich sehe, dass jemand nicht tanzt. Immerhin ist es meine Rolle als Kursleiter, allen Teilnehmern zu helfen.

Auf meine Frage, warum sie immer ihren Blick gesenkt hielt, und nie aktiv Blickkontakt suchte, sagte sie mir “Ich fühl mich dann wie eine Schlampe”

Ich war erst mal perplex. Die Dame war, Ärztin, beruflich erfolgreich, eine gestandene, Frau und wirkte eigentlich nicht schüchtern oder ängstlich.

Ich erklärte ihr dann eingehend, dass aktiv den Blickkontakt zu suchen, beim Tango ganz normal wäre, und überhaupt nichts Schlimmes sei, und dass man sich dafür auch in keiner Weise zu schämen bräuchte.

Irgendwann hat sie es dann auch akzeptiert, ihre Vorbehalte beiseite geschoben und mit Blickkontakt zum Tanz eingeladen.

Was ich aber nicht verstehe, und was mich auch immer aufs Neue ärgert, ist, wenn Frauen sich offenbar im 21. Jahrhundert immer noch von völlig überholten Sichtweisen aus längst vergangenen Zeiten beeinflussen lassen, und sich selbst im Denken und Handeln unnötige Beschränkungen auferlegen.

Da waren die Portenos zur Hochzeit des Tango schon weiter.

Eine andere Sache die ich auch überhaupt nicht verstehe, ist warum dasselbe Verhalten, Auffordern mit Blickkontakt, oder von mir aus auch eine verbale Aufforderung zum Tanz, offenbar bei Frauen und Männern immer noch unterschiedlich gesehen und /oder bewertet wird.

Welche neurotischen Gespenster spuken da auch heute noch in manchen Köpfen?

Ich empfinde es fast immer als angenehm , wenn eine Frau mich zum Tanzen auffordert, wie auch immer sie das anstellt.

Fast” sage ich weil es manchmal (aber zugegebenerweise eher selten) Situationen gibt, in denen ich keine Lust habe mit einer Dame zu tanzen, zum Beispiel weil mich die Musik nicht zum Tanzen lockt, oder weil ich gerade versuche Blickkontakt mit einer anderen Dame zu erheischen.

Wenn eine Dame in solch einem Moment zu mir kommt, und mich auffordert, lehne ich meistens freundlich ab und verspreche eine andere Tanda mit ihr zu tanzen.

Nie, wirklich NIE hatte ich bisher die Vorstellung, dass eine Dame die mich anspricht (von Anschauen ganz zu schweigen), und zum Tanzen auffordert, unangemessen oder wie eine “Schlampe” handeln würde.

Ich kann/will mir auch nicht vorstellen, dass dies beim allergrößten Teil der anderen Männer der Fall ist.

Es gibt natürlich Männer und Frauen, die in diesen Kategorien denken, aber ich glaube, deren Menge und Wichtigkeit wird oft überschätzt.

Wenn ich mit dieser Meinung jedoch falsch liegen sollte, ist es höchste Zeit, dass wir alle uns damit auseinandersetzen, warum “Schlamper” durchaus liebenswert klingen kann, während “Schlampe” in keiner Weise freundlich, sondern moralisch abwertend gebraucht wird.

Einen Tag Tangokurs und dann ab in die Milonga

Wirklich tanzen lernt Ihr auf der Tanzfläche in der Milonga.

Immer wieder wird mir von Teilnehmern unserer Tangokurse gesagt, dass sie noch nie auf einer Milonga gewesen wären, und es passiert gar nicht so selten, dass sie in unseren Kursen das erste Mal eine Milonga besuchen.

 

 

 

Das Verwunderliche daran ist, dass es sich dabei nicht etwa um die Teilnehmer unserer Anfängerkurse handelt, sondern um Tänzer/innen die bereits längere Zeit, oft für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren, Kurse besucht haben.

Hier einige der Gründe die mir dafür genannt werden, dass sie noch nie auf einer Milonga waren:

  1. Ihr Tangolehrer hat ihnen gesagt, dass sie „noch nicht soweit seien“.  Für mich ein Zeichen entweder für einen übersteigerten Narzismus des Lehrers, welcher nicht will, dass „unvollkommene“ Schüler ihm Schande machen, oder für die Unfähigkeit des Lehrers, seine Kursteilnehmer auf die Milonga vorzubereiten.
  2. Sie selber denken, dass sie noch nicht soweit seien. Kommt vor, aber dann muss ihr Tangolehrer ihnen eben Mut machen.
  3. Sie haben Angst davor, mit anderen als dem eigenen Partner zu tanzen. Auch das kommt vor, aber auch hier gilt, dass man seine Schüler ermutigen muss, mit anderen Partnern zu tanzen, weil sie dabei in aller Regel viel lernen.
  4. Sie haben außerhalb des Urlaubs generell wenig Zeit zum Tanzen zu gehen. Gut, wo das der Fall ist, und es nicht nur aus Angst vor unzureichenden Tanzkenntnissen vorgeschoben wird, kann man wahrscheinlich wirklich nicht viel machen.
  5. In ihrer Tanzschule, wo neben Tango auch alle möglichen anderen Tänze unterrichtet werden, können sie zwar die gelernten Figuren und Schrittkombinationen zumindest einigermaßen tanzen, weil sie die Tanzfläche für sich haben, wenn Tango Argentino gespielt wird. Beim Besuch einer Milonga aber, wo reger Betrieb auf der Tanzfläche herrscht, geht gar nichts mehr. Hier gilt: Zeig den Kursteilnehmern einfach umzusetzende, realistische Möglichkeiten sich auf der Tanzfläche sicher zu bewegen, anstatt ihnen komplizierte Figuren einzubläuen, die sie im wirklichen Leben auf der Tanzfläche nie machen können.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man wirklich Tango tanzen nicht in erster Linie im Kurs lernt (auch wenn dort natürlich die Grundlage gelegt wird), sondern in der Milonga.

Oder wie ich unseren Kursteilnehmern zu sagen pflege: „Überleben lernt Ihr im Dschungel und nicht in den geschützten Werkstätten.“

Und für mich ist auch völlig klar, dass Tangotänzer die von Anfang an das Erfolgserlebnis haben, sich auf der Tanzfläche einer Milonga sicher bewegen zu können, mit mehr Spaß tanzen, dabei bleiben und nach und nach ihre Fähigkeiten verfeinern.

Deshalb unterrichten wir auch bei unseren Anfängerkursen bereits am ersten Kurstag die notwendigen Fähigkeiten, um zu einer Milonga zu gehen, und dort, wenn auch mit einfachen Mitteln, zu tanzen.

Wenn wir dies unseren Kursteilnehmern am Ankunftsabend mitteilen, ernten wir oft verblüfftes Staunen, und die Frage ob das denn überhaupt möglich wäre.

Aber zum Erstaunen unserer Kursteilnehmer funktioniert es bei den Allermeisten doch erstaunlich gut.

Klar, es gibt einige, für die der erste Milongabesuch noch einschüchternd und das Spektakel der guten und vermeintlich guten Tänzer auf der Tanzfläche etwas überwältigend ist. Da braucht es dann auch immer wieder tüchtig Ermutigung, bevor sie sich trauen.

Aber, wie gesagt, die Allermeisten machen, nachdem sie ihre anfängliche Besorgnis überwunden haben, die positive Erfahrung, dass sie es schaffen, dass sie sich wirklich, von Anfang an, auf der Tanzfläche bewegen können.

Aus meiner Sicht ist das der wichtigste Schritt, denn es bedeutet, dass sie mit Selbstvertrauen und Zuversicht weiter tanzen, und nicht frustriert sitzen bleiben.

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„…Nicht  zu vergessen, unser Besuch einer Milonga in Perugia gleich am Sonntagabend. Ein mulmiges Gefühl hatten wir ja, aber Eure Einführung am Sonntag hat ausgereicht, dass wir auf der Milonga gut zurecht kamen und viel Spaß hatten.“…

Anne und Raimund über den Tangokurs für Anfänger mit Wolfgang und Annette

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Die Milonga ein Ort voller Geheimnisse und ungeschriebener Regeln

Und dann sind wir frustriert sitzen geblieben.

 

Wie führe ich die Dame in die Molineta und sanft-dynamischer Richtungswechsel mit einem einfachen Trick

Wenn wir in unseren Kursen die Molineta unterrichten, gibt es von Seiten der Herren immer zwei Fragen.

  1. Wie führe ich die Dame in die Molineta?
  2. Wie kann ich die Richtung wechseln?

Die erste Frage „Wie führe ich die Dame in die Molineta?“ ist leicht beantwortet: Aus jeder, wirklich jeder erdenklichen Position. Egal ob aus Vorwärts- Rückwärts oder Seitschritt, egal ob aus offenem oder gekreuztem Schritt. Das einzige was der Herr tun muss, ist der Dame die Tür aufzumachen, und sich dann, mit möglichst ruhigem Oberkörper weiter um die eigene Achse zu drehen.

Solange der Herr sich dreht, folgt die Dame dieser Drehung, als würde sie permanent durch eine Drehtür gehen.

Wenn der Herr jedoch die Drehrichtung ändern will, gibt es einen einfachen Trick, um dies für die Dame angenehm zu machen.

Um die Dame zu stoppen, würde es natürlich genügen, einfach stehenzubleiben.

Das Problem dabei ist, dass sich dies für die Dame anfühlt, als würde man ihr die Tür vor der Nase zuschlagen, – sehr abrupt und unangenehm.

Angenehmer ist es, stehenzubleiben (die Füße bewegen sich nicht mehr vom Fleck), aber mit dem Oberkörper noch etwas weiter zu schwingen, so dass die Dame sanft gebremst wird.

 

Die Dame spürt den Stopp der entsteht, weil der Herr stehenbleibt. Gleichzeitig wird ihre Bewegung nicht abrupt gestoppt, sondern, wie in einem Sicherheitsnetz aufgefangen.

 

Hier leite ich den Richtungswechsel ein. Meine Füße bewegen sich nicht mehr weiter. Annette spürt das und weiß, dass wahrscheinlich eine Richtungsänderung kommen wird.

Meine Füße sind nach wie vor am Boden „festgeklebt“, aber mein Oberkörper dreht sich noch ein wenig weiter. Dadurch wird die Bewegung nicht so abrupt gestoppt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist also ein Stopp in zwei Schritten.

 

Sobald die Drehung des Oberkörpers des Herrn an ihr Ende gelangt ist, sind beide Tänzer an einen Moment des Verharrens, vergleichbar mit einem Pendel, welches seinen höchsten Punkt erreicht hat, bevor es zurückschwingt.

Hier sind wir am Umkehrpunkt angelangt, wie man beim Pendel sagen würde. Ich stehe aufrecht in meiner Achse, mein linker Arm ist, auch hier wieder wie ein Pendel, ein bißchen nach oben gewandert. Dadurch wird auch Annette nach oben gehoben. Ihr seht, dass ihr linker Fuß frei ist. Das Pendel ist oben, verharrt einen Moment, einen Moment der Stille, und wird gleich zurückschwingen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Verharren ist ein Moment der Stille, gewissermaßen ein gemeinsames Atemholen, durch das der Herr der Dame mitteilt, dass es jetzt in die andere Richtung weitergeht.

 

Jetzt löse ich die Spannung auf, mein linker Arm entspannt sich ebenfalls und wandert ein wenig nach unten. Unsere Körper schwingen zurück.

Dadurch dass der Herr seinen Körper verdreht hat, hat er natürlich auch Spannung aufgebaut, die er jetzt nutzen kann, um der Dame beim Zurückschwingen seines Oberkörpers richtig schön Schwung zu geben. – Ein Bewegungsmoment welches die meisten Damen lieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben die Richtung der Molineta gewechselt. Annette macht einen Kreuzschritt nach hinten. Ich könnte jetzt nach rechts weiter öffnen und zu einer Molineta im Uhrzeigersinn einladen. Wahlweise kann ich aber auch in Tanzrichtung weitergehen, zum Beispiel indem ich aus Annettes Kreuzschritt einen Rückwärts“Ochos“ einleite.

Diesen Richtungswechsel kann man aus jedem Schritt der Molineta machen, egal ob Seitschritt, Vorwärtskreuz oder Rückwärtskreuz.

Am organischsten und schönsten finde ich den Richtungswechsel aber aus einem Kreuzschritt heraus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig für die Dame beim Richtungswechsel aus einem Kreuzschritt:

Manche Damen glauben, sie müssten auf dem Höhepunkt der Pendelbewegung, dem Moment des Verharrens grundsätzlich einen „Ocho“ machen (Passiert oft aus dem Vorwärtskreuz. Die Dame macht eine Drehung/Pivot um mit einem Vorwärtskreuz in die Gegenrichtung weiterzugehen).

Das ist aber nicht der Fall. Wenn vom Herrn kein entsprechendes Signal kommt, schwingt die Dame einfach wieder zurück. Das heißt, Vorwärtskreuz – Verharren – Rückwärtskreuz.

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