Tango tanzen leicht gemacht! Argentinischer Tango ist ein wunderbarer Tanz, der nicht schwer zu erlernen ist, wenn man das Unwichtige weg lässt und sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentriert. Dabei soll Euch dieser Blog helfen.
Was sich Tangotänzerinnen von Tangotänzern wünschen – eine kurze Zusammenfassung
Willst Du wissen, was sich Tangotänzerinnen von ihren Partnern wünschen, und was einen Mann in den Augen der Damen zu einem guten Tangotänzer macht?
So, hier kommt meine kurze Zusammenfassung der Umfrage.
Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ nach wissenschaftlichen Standards, aber im Wesentlichen ist hier alles genannt worden, was ich in meinem Tangoleben von Tänzerinnen gehört habe.
Was ist also wichtig für alle Tangotänzerinnen?
Gepflegtes Äußeres und persönliche Hygiene
Respekt vor den Tanzpartnerinnen (Dazu gehört natürlich auch schon Punkt 1)
Einfühlungsvermögen
Der Tanzpartnerin zugewandt sein
Die Dame nicht als „Tanzsportgerät“ verstehen
Musikalisches Tanzen
Kein Dozieren auf der Tanzfläche um „der Dame zu erklären, wie es richtig geht“
Humor
Der Tanzpartnerin das Gefühl von Sicherheit geben, so dass sie sich der Führung / den Einladungen des Herrn anvertrauen kann
Freundlichkeit
Höflichkeit / gutes Benehmen
Kein Vorführen des Figurenrepertoires, welches man (mehr oder weniger) beherrscht, egal ob die Dame das kann oder will
Leidenschaft /Energie (Da sollte man aber fein dosieren. Damen mögen weder von einem Tänzer hin-und- her gezerrt werden, noch macht es Spaß mit einem luschigen, kraft- und saftlosem Mann zu tanzen)
Viele interessante Dinge sind dabei angesprochen worden.
Interessant ist aber auch, was überhaupt nicht angesprochen / gewünscht wurde.
Bei all den Dingen, die sich Tangotänzerinnen von den Herren erwarten, „fehlt“ nämlich Eines vollständig. Und wahrscheinlich wird das viele Tänzer erstaunen.
Keine einzige Dame hat sich nämlich gewünscht, dass die Herren mehr Schritte, Figuren, Schrittsentenzen machen.
Offenbar ist das für die allermeisten Damen überhaupt nicht wichtig.
Interessant ist das deswegen, weil die meisten Tangotänzer, mit denen ich rede, glauben, dass sie möglichst viele Figuren können und tanzen müssten, um den Tanz für die Damen interessant zu machen.
Ich weiß auch, dass sich viele Herren genau deswegen sehr viel Stress machen, und sich als Tänzer nicht wirklich gut und komplett fühlen, wenn sie nur wenige Figuren beherrschen.
sind verschiedene Begriffe für denselben Tanz, einen Walzer der weitgehend mit Tangoschritten getanzt wird, der allerdings keineswegs nur die schnellere Version eines Tangos ist.
Hier ein Beispiel für einen Tangowalzer, getanzt von Filippo Avignonesi und Anna Jegorova bei der Abschlußmilonge ihres Tangoworkshops in der Villa La Rogaia. Im Anschluß daran tanzen sie einen Tango.
Obwohl die Schritte ähnlich sind, ist doch der Charakter der beiden Tänze völlig unterschiedlich.
An dieser Stelle möchte ich auch gleich noch mit einem weitverbreiteten Missverständnis aufräumen, nämlich dem, dass Tango Vals schwer zu tanzen sei.
Viele Tänzer bleiben bei Tango Vals frustriert sitzen, weil sie glauben, dass dieser viel schwerer sei, als Tango.
Das Gegenteil ist der Fall.*
Im Gegenatz zum Wiener Walzer werden beim Tango Walzer normalerweise nicht alle drei Taktschläge des ¾ Taktes getanzt. Vielmehr tanzt man meistens auf dem betonten ersten Taktschlag, der 1 von 1-2-3 .
Das liegt daran, dass sich der Tangowalzer ursprünglich in erster Linie aus den französischen Musette Walzern entwickelt hat, welche Argentinier, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Paris, damals die Kulturmetropole der Welt, reisten, von dort mitbrachten.
Die Musettewalzer waren zum einen schneller, als die Wiener Walzer, so dass es anstrengender war, alle drei Taktschläge, 1-2-3, zu tanzen.
Zum anderen ergab es sich wohl beim Tanzen in den Conventillos, den Mietskasernen von Buenos Aires, das die Tänzer unwillkürlich Tangoschritte mit Walzerschritten vermischten, weil sie die Tangoschritte gewohnt waren.
Natürlich ist es auch erlaubt, alle drei Taktschläge zu tanzen, und manchmal spielen die Tangoorchester auch drei Taktschläge mit annähernd gleicher Betonung.
Das ist aber doch recht schnell, und wäre für die ganze Dauer eines Tango Walzers auch ziemlich schweißtreibend und eher langweilig.
Häufiger kommt es vor, dass die sogenannte „Sincopa“ gespielt und getanzt wird. Das heißt, dass beispielsweise der erste und zweite Taktschlag 1 – 2 getanzt wird, während der dritte Taktschlag „stumm“ bleibt, also nicht getanzt wird.
Ein typisches Muster wäre dabei 1- (2 – 3) / 1- (2 – 3) / 1 – 2 – (3) / 1… Die (Klammer) wird nicht getanzt.
Möglich wäre auch, den ersten und dritten Taktschlag zu tanzen 1- (2 – 3) / 1- (2 – 3) / 1 – (2)– 3 / 1…
Welcher Schlag, außer der 1 betont wird, kommt darauf an, was das Orchester spielt. Am Anfang ist das nicht immer so leicht zu hören. Wichtig und fürs erste ausreichend, ist die 1 zu hören und zu tanzen. Wenn man dann ab und zu einen schnelleren Schritt an die 1 anfügt, macht man meistens nichts grob falsch, solange man danach wieder die 1 findet
Der Charakter des Tangowalzers ist eher heiter, beschwingt, mit flüssigen, runden, Bewegungen. Lange Pausen, wie beim Tango, gibt es beim Tango Walzer vergleichsweise selten.
Das heißt aber nicht, dass man ohne Punkt und Komma, wie blöde durchtanzt. Wie Tango und Milonga auch, ist der Tango Walzer in Phrasen eingeteilt, wie Sätze in einem Text.
Bei jedem Komma gibt es eine kurze Pause, nach jedem Punkt eine ein klein wenig längere Pause. Diese Pausen, so kurz sie auch im Vergleich zum Tango sind, solltet ihr auch tanzen.
Hier noch ein Beispiel vom Tangoworkshop mit Filippo Avignonesi und Candela Ramos in der Villa La Rogaia.
* Woher der Begriff „Vals Cruzado“ kommt, ist nicht ganz klar. Manche sagen, dass er sich darauf bezieht, dass man beim Tango Walzer oft umeinander herum tanzt, und dabei in Relation zum Tanzpartner, viele gekreuzte Schritte macht.
Andere meinen, dass der Begriff daher kommt, dass man den ursprünglich europäischen Walzer auf argentinische Weise abgewandelt hätte und er dadurch „gekreuzt“, also etwas seltsam oder „schräg“ (das kann „cruzado“ auch heißen), also auf alle Fälle nicht dem Original entsprechend, getanzt worden wäre.
*²(sprich: Vals Crioscho, Conventischo, im argentinischen Spanisch wird Doppel – L wie“sch“ gesprochen)
Vals Criollo, kreolischer Walzer, heißt es, weil die Bewohner von Buenos Aires, oft Mischlinge teils spanischer, teils einheimischer also indianischer Herkunft waren, vor allem bei den einfachen Leute der argentinischen Unterschicht, wo der Tango entstand.
Und warum ist Tango Vals jetzt eigentlich leichter zu tanzen, als Tango?
Aus drei Gründen:
Zum einen ist der erste betonte Taktschlag von 1-2-3 normalerweise leichter zu hören, als der erste betonte Taktschlag des 4/4 Takts 1-2-3-4 bei vielen Tangos.
Zum anderen ist der Tango Vals, zumindest wenn man nur auf den betonten ersten Schlag tanzt, nicht wirklich schneller, als ein Tango bei dem man auf zwei Schläge eines 4/4 Taktes geht. Man tanzt also den eigentlich schnelleren Tanz langsamer.
Die meisten Tangos haben wesentlich mehr Rhythmusvariationen als der Tango Vals, auf die man sich als Tänzer immer wieder neu einstellen muss. Dieser bleibt mit seinem durchgängigen 3/4 Takt über das ganze Stück hinweg weitgehend konsistent.
Auf das durchgehende, einfache 1-2-3 Muster kann man sich also verlassen, solange man noch nicht so weit ist, mit Rhythmus-Spielereien zu beginnen.
Wenn Ihr auch lernen wollt, wie Ihr auf einfache Weise schön zur Musik tanzen könnt, ganz entspannt im Urlaub, ist dieser Kurs ideal für Euch.
Tango für Mittelstufe mit Wolfgang und Annette: Tango tanzen leichtgemacht: Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen
Eine Frage an alle Tangotänzer. Was erwartet Ihr von einer Tangotänzerin?
Und jetzt die Frage an alle Tangotänzer. Was erwartet Ihr Euch von einer guten Tangotänzerin?
So, mittlerweile haben wir ja schon einige Antworten auf meine Frage, was sich Tangotänzerinnen von einem guten Tänzer erwarten. Die Antworten findet Ihr hier.
Aber jetzt kommt die umgekehrte Frage an alle Tangotänzer:
Was erwartet Ihr Euch von einer guten Tangotänzerin?
Was sollte eine Tangotänzerin tun, oder nicht tun, damit Ihr Euch beim Tanzen wohlfühlt?
Welche Tangotänzerinnen sind für Euch die Besten?
Ich bin schon gespannt auf Eure Antworten, und wahrscheinlich sind es die Tangotänzerinnen auch…
Umbrien ist im Herbst besonders schön. Was könnte da besser sein, als sich bei einem Tangourlaub zu entspannen und sich von der sagenhaften umbrisch-toskanischen Küche von Mamma Ornella verwöhnen zu lassen.
Leider mussten einige Tangotänzer wegen Krankheit (der eigenen, beziehungsweise der eines nahen Familienangehörigen) ihren bereits gebuchten Tangourlaub absagen.
Wenn Ihr also kurzfristig Lust auf einen Tangourlaub in Umbrien habt, könnt Ihr Euch zu einem Last Minute Sonderpreis hier anmelden.
Die Termine für Tangoreisen und Tangourlaub in der Villa La Rogaia stehen jetzt fest.
Tango mit Aussicht auf der wahrscheinlich kleinsten Tanzfläche von La Rogaia, mit weitem Blick über die umbrischen Hügel.
Ihr könnt Sie hier sehen und (noch bis zum 30. 11. 2016) zu günstigen Frühbucherkonditionen auch gleich buchen.
MEIN TIPP:Auch wenn es noch ein wenig Zeit ist bis 2017, schiebt die Entscheidung nicht auf die lange Bank. Für viele Kurse sind bereits Buchungen gemacht worden, und wir rechnen damit, dass bis Ende November, dem Ende des Frühbucherangebots, viele Plätze bereits vergeben sein werden.
Horacio Salgán 1916-2016
Im biblischen Alter von 100 Jahren starb letzten Freitag der große Komponist und Orchesterleiter Horacio Salgán.
Mit ihm starb der letzte Musiker, der noch die zweite Goldene Zeit des Tango selbst erlebte.
Für mich ist diese Nachricht ganz persönlich bedeutsam, war doch eine eine der ersten Tango CDs die ich mir kaufte, von Horacio Salgán.
Damals hatte ich noch wenig Ahnung von Tangomusik, aber mir gefiel die experimentelle Art seiner Arrangements.
Das man darauf eher schwer tanzen konnte, wurde mir erst später bewusst. Allerdings war das zu einer Zeit, in der ich, wie viele andere auch, die Musik von Astor Piazzola für normale Tangotanzmusik hielten.
Hier einige interessante Bemerkungen zu Horacio Salgán
Was mich aber überrascht hat, wie hilfreich Tango bei der Behandlung von an Parkinson erkrankten Menschen sein kann.
Im Internet gibt es dazu jede Menge Informationen. Wie mir scheint ist Tango und Parkinson ein wichtiges Thema.
Eine Geschichte die mich besonders berührt hat, ist die der Tangotänzerin und Schriftstellerin Kate Swindlehurst. Schaut Euch dazu den kurzen Dokumentarfilm „Dancing with Parkinson’s“ von Marie Vejvodova an. Er ist auf Englisch aber ohne große Probleme verständlich.
Wie ich finde, ein sehr tröstlicher und ermutigender Film. Viel Spaß dabei.
Hier noch der Link zu einem Artikel in der „Welt“ über die positiven Auswirkungen des Tango tanzens auf Parkinson Patienten.
Unter dem Titel „Les Pas Parfaits“, – „Die perfekten Schritte“ hat eine Gruppe kanadischer Tangotänzer eine Reihe von Karikaturen über das richtige Verhalten in der Milonga herausgegeben.