Waschbär oder Panda?

Bist Du ein Waschbär oder ein Panda?

Diese Frage wurde mir vor Kurzem gestellt.

Gut, sie bezog sich nicht aufs Tango tanzen, sondern auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz.

Aber ich finde, sie passt auch sehr gut, zu der Art und Weise wie wir Tango verstehen, wie wir Tango tanzen, und Tango lernen.

Panda, Image Mfield, Matthew Field,

Was haben also manche Tangotänzer mit dem Großen Panda gemeinsam? Beide sind perfekt spezialisiert auf ihre Umwelt (beziehungsweise auf eine Art zu tanzen), die nur unter bestimmten Voraussetzungen funktioniert.

Der Panda hat sich über Millionen von Jahren perfektioniert: Er hat Extra-Daumen um Bambus zu schälen, und ein spezialisiertes Verdauungssystem.

Das ist außerordentlich vorteilhaft, solange es genug Bambus gibt. Aber sobald sich sein Ökosystem ändert und es keinen Bambus mehr gibt, hat er ein größeres Problem.

 

Ähnlich ergeht es den Großen Pandas bei den Tangotänzern, die sich nur darauf spezialisieren, Figuren und Schrittfolgen auswendig zu lernen, und dann irgendwie auf der Tanzfläche auszuführen.

Was sie gelernt haben, funktioniert nur, wenn dafür alle Bedingungen stimmen.

Sobald das nicht der Fall ist, sind sie auf der Tanzfläche weitgehend verloren. Sie haben keinen Platz ihre Figuren zu tanzen.

Es steht nämlich immer jemand im Weg.

Das worauf sie sich spezialisiert haben, wird ihnen somit unmöglich gemacht.

Natürlich stehen die Panda-Tänzer nicht vor dem Aus, wenn die Bedingungen die sie brauchen, nicht erfüllt sind.

Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sie aussterben werden.

Aber wie mir immer wieder bestätigt wird, haben Tänzer die in erster Linie Figuren lernen, bei einer richtigen Milonga mit einer zumindest halbwegs gut gefüllten Tanzfläche nicht viel Freude.

Oft geben sie nach kurzer Zeit entnervt auf, weil sie das was sie gelernt, worauf sie sich spezialisiert haben, nicht tanzen können.

Man darf sich die Frage stellen, wie lange wohl sie diesen Frust ertragen, und beim Tango tanzen bleiben.

Waschbären sind im Gegensatz zum großen Panda außerordentlich flexibel, passen sich schnell an Neues an, und kommen mit vielen unterschiedlichen Bedingungen bestens zurecht.

 

 

Flexible Tangotänzer die sich nicht auf festgelegte, auswendige Schrittfolgen verlassen, sind in meinen Augen eher wie die Waschbären.

Sie haben gelernt, sich der Situation auf der Tanzfläche immer wieder neu anzupassen. Sie verfügen über ein Repertoire von einfachen Tanz-Bausteinen und die Fähigkeit, damit auf sich verändernde, neue Situationen auf der Tanzfläche zu reagieren.

Egal ob auf der Tanzfläche viel oder wenig Platz ist, oder ob sie gar rammelvoll ist, sie finden fast immer eine Möglichkeit sich darauf zu bewegen, und Spaß am Tanzen zu haben.

Ich will nicht sagen, dass Waschbären-Tänzer nie Frust haben, aber meiner Erfahrung nach hält sich dieser doch in sehr überschaubaren Grenzen.

Andererseits sieht der Große Panda sehr schnuckelig aus. Ob man das von Waschbären in gleicher Weise sagen kann, scheint mir nicht so eindeutig.

Aber was meint Ihr, seid Ihr eher der Große Panda Tänzertyp, oder eher ein Waschbären-Tänzer?

 

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Fallt nicht in die Figurenfalle

 

Frau traut sich nicht

In meinem letzten Beitrag habe ich darüber geschrieben, dass die Herren versuchen sollen, den Damen auf die Füße zu steigen, um genau dies zu verhindern.

Natürlich ist das etwas, was jeder nette, wohl erzogene Tänzer erstmal verstehen und verinnerlichen muss, bevor er es umsetzen kann.

Irgendwann verstehen es dann aber die meisten.

Umgekehrt, den Eindruck habe ich zumindest, ist es aber noch viel schwieriger.

Es gibt beim Tango ja auch eine Menge Bewegungsabläufe, bei denen die Dame auf den Herrn zukommt.

Hier gilt natürlich das Gleiche. Damit es funktioniert, muss die Dame auf den freien Fuß des Herrn zugehen.

Da scheinen die Damen aber noch viel größere Hemmungen zu haben, als die Herren.

Obwohl die Einladung zu einem Schritt glasklar ist, versuchen Tänzerinnen oft krampfhaft, diesen Schritt zu vermeiden.

Ich kann nur darüber spekulieren, ob es da eine angeborene, oder anerzogene Hemmung davor gibt, wenn man so will, auf den Schritt des Herrn zuzukommen, oder ob Frauen dieses direkt auf den Herrn zugehen, als zu konfrontativ empfinden.

Ich erlebe das übrigens auch, wenn Damen zu einer Sacada eingeladen werden, bei der sie nach vorne gehen, und das Bein des Herrn „verdrängen“ müssen.

Vielen Damen scheint das unangenehm zu sein und sie machen die seltsamsten Verrenkungen, um irgendwie am Bein des Herrn vorbei zu tanzen.

Oder liegt das alles nur daran, dass die Tänzerinnen schlichtweg nicht so oft vorwärts auf ihre Tanzpartner zugehen, das deswegen nicht gewohnt und unsicher sind, was sie tun sollen?

Meine Frage an alle Tänzerinnen und Tänzer: Was meint Ihr dazu? Woran könnte das liegen?

Erlebt Ihr das auch so?

Oder ist das nur meine persönliche Wahrnehmung und allen anderen ist das noch nicht aufgefallen?

 

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Tritt ihr auf den Fuß!

Tritt ihr auf den Fuß!

„Versuch, ihr auf den freien Fuß zu treten!“

Jeder der bei uns einen Kurs gemacht hat, hat das schon mal gehört.

Warum um Himmelswillen? Ist es nicht so, dass man seiner Partnerin eben nicht auf die Füße treten sollte?

Ihr wehzutun, das geht doch gar nicht!

Immerhin, wir sind ja freundliche, soziale Menschen und außerdem wollen wir, dass sie wieder mit uns tanzt.

Da wäre es doch völlig gegen Sinn und Verstand, wenn wir dauernd ihre Füße lädieren, und überdies ihre feinen Tangoschuhe und eleganten Strümpfe zerstören.

Wenn da nicht die verflixte Bewegungsdynamik wäre…

Um den Führungsimpuls zu übertragen, ist es beim Tango nämlich wichtig, auf den freien Fuß der Dame zuzugehen.

Erst dadurch erhält sie vom Herrn

  • den Impuls, um genau zu spüren, wohin die Reise gehen soll
  • die vollständige Energie, die sie braucht, um einen entsprechend großen Schritt zu machen, und damit ganz einfach dem Fuß des Herrn aus dem Weg zu gehen.

 

Wenn der Herr versucht, aus falsch verstandener Rücksichtnahme, den freien Fuß der Dame zu vermeiden, und damit tendenziell von ihr weg geht, enthält er ihr beides vor, und verliert den Kontakt zur Dame.

Das ist ein bisschen so, als würde er ihr unverständlich ins Ohr nuscheln, was er gerne hätte, und dann von ihr weg, in irgendeine andere Richtung gehen.

Da steht Dame dann auf der Tanzfläche, und fragt sich, was um alles in der Welt sie denn jetzt tun soll.

Schlimmer noch, die Gefahr dass der Herr der Dame auf die Füße steigt, oder gegen ein Bein tritt, erhöht sich damit dramatisch. Wer bei uns im Kurs war, hat natürlich unsere Demonstration dazu gesehen, und erinnert sich hoffentlich noch daran.

Also Herren, traut Euch und versucht der Dame auf den freien Fuß zu steigen!

Und hier noch einige Anmerkungen, damit das auch wirklich jeder richtig versteht.

Dieser Rat gilt nämlich im Wesentlichen für folgende oft verwendete Bewegungsabläufe:

  • Gehen voreinander im Parallelsystem
  • Gehen im Kreuzsystem
  • Rückwärts“ochos“ der Dame in der Tanzrichtung
  • Generell alle Bewegungsabläufe bei denen der Herr mit dem Fuß auf den Punkt tritt, den die Dame verlässt

Außerdem muss der Herr natürlich wissen, welches der freie Fuß der Dame ist, und ihr – ganz wichtig! – bevor er losgeht, mitteilen, dass er das tut (mehr dazu unter Gummidelphin siehe Link unten).

So das wär´s. Viel Glück!

 

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Direkt zum kalten Bier! Die wundersame Kraft der Intencion

Wie sag ich der Dame* was ich von ihr will?

Eine Frage die sich beim Tango allen stellt, die in der Herrenrolle tanzen.
Bei anderen Tänzen gibt es dafür festgeschriebene Figuren, die beide Tanzpartner kennen und zur Not auch ohne Führung ausführen könnten.

Beim argentinischen Tango der ja komplett improvisiert ist, funktioniert das aber nicht.

Mit den Händen ziehen, zerren oder drücken soll man, wie jeder weiß, oder wissen sollte, auch nicht.

All das ist auch gar nicht nötig, denn um mitzuteilen, was wir gerne hätten, wohin der nächste Schritt gehen soll, haben wir ja die „Intencion“.

Intencion ist ein Begriff, der uns beim Tango tanzen immer wieder begegnet. Man kann Intencion als „Absicht“ übersetzen. Beim Tango wäre das aber zu kurz gegriffen.

Vielmehr bedeutet Intencion hier, der klare, deutliche Wille, die Entscheidung etwas zu tun.

Wenn es dabei um Bewegung geht, darum eine bestimmte Bewegung auszuführen, kommen dabei die Mechanismen unseres Körpers ins Spiel.

Wir können uns dabei unseren Körper als persönlichen Assistenten vorstellen, der für uns das tut, was wir getan haben wollen.

Jeder von uns hat tausendfach ein Glas angehoben, eine Tasse oder einen Kugelschreiber.

Die wenigsten könnten aber erklären, wie genau wir das tun, welche Synapsen, Nerven, Sehnen, Muskeln wir dafür in Bewegung setzen, oder ruhen lassen müssten.

Das Schöne daran ist, dass wir das auch gar nicht bewusst machen müssen, es funktioniert einfach.

Unser Körper weiß nämlich, wie´s geht und erledigt alles Nötige ohne unser aktives Zutun. Wir müssen nur die Entscheidung treffen.

Wenn wir aber keine Entscheidung treffen, keine klare Intencion haben, weiß unser Körper nicht, was er tun soll.

Das ist ein wenig so, als würde ein Chef seinem Assistenten sagen, „Machen Sie mal. Vielleicht…, oder vielleicht anders…, oder vielleicht doch nicht“

Das ganze ohne zu sagen, was der Assistent eigentlich machen soll, wie er es machen soll, und bis wann.

Da steht der Assistent erstmal da, ist ratlos, und tut gar nichts.

Beim Tanzen ist es nicht anders. Solange Du keine Entscheidung getroffen hast, tut Dein Körper erstmal gar nichts (außer hoffentlich die lebenserhaltenden Funktionen aufrecht zu erhalten).

Aber sobald Du entschieden hast, beispielsweise einen Schritt nach vorn zu machen, bereitet Dein Körper das für Dich vor.

Er leitet alle notwendigen Schritte ein, um diesen Schritt ausführen zu können. Du musst nichts zusätzlich dafür tun.

Der Körper Deiner Partnerin, wenn sie denn mit Dir wirklich Kontakt hat, spürt, was Dein Körper vorbereitet und bereitet sich wiederum vor, darauf zu reagieren.

Und dann geschieht das, was manche als Tango Voodo empfinden.

Ohne dass irgendetwas verbal mitgeteilt, oder ausdiskutiert wird, ohne dass man ziehen, oder schieben muss, bewegen sich die beiden Tanzpartner im Einklang in die gewünschte Richtung.

Das funktioniert in jede Richtung.

  • Wenn ich entscheide, einen Vorwärtsschritt zu machen, bereitet mein Körper alles Notwendige vor.
  • Wenn ich entscheide, einen Seitwärtsschritt zu machen, bereitet mein Körper alles Notwendige vor.
  • Wenn ich entscheide, einen Rückwärtsschritt zu machen, bereitet mein Körper alles Notwendige vor.

In keinem dieser Fälle brauche ich bewusst irgend etwas anderes zu tun, als die Entscheidung zu treffen. Auch meine Tanzpartnerin braucht nichts zu tun, als die Impulse aufzunehmen und die Bewegung geschehen zu lassen.

Klar, man kann an einer Bewegung ein bisschen feilen, sie eleganter oder dynamischer  machen, aber im Prinzip erledigen unsere Körper alles Notwendige für uns.

Und für das einfache, schöne Tanzen zur Musik in einer Milonga ist das völlig ausreichend.

Und was hat das jetzt mit dem kühlen Bier zu tun?

Bei unseren Kursen verwenden wir diesen Vergleich gerne, wenn es darum geht, den Herren und führenden Damen zu erklären, wie sie dynamisch vorwärts gehen sollen, ohne Angst davor, ihren Tanzpartnern auf die Füße zu treten.

„Es ist heiß und am anderen Ende der Tanzfläche wartet das kühle Bier. Dahin willst Du mit Deiner Dame, so schnell wie möglich“

Auch wenn das Bier nur virtuell ist, hilft diese Vorstellung erfahrungsgemäß dabei, dynamisch nach vorn zu gehen.

Und die Damen klinken sich ein und lassen die Herren natürlich nicht allein zum kühlen Bier gehen.

Okay, vielleicht doch ein bisschen Voodo, aber es funktioniert.

 

 

*Oder mit wem auch immer ich tanze

Video über die legendäre Tangotänzerin Brigitta Winkler – das sagen ihre Kursteilnehmer

Brigitta Winkler ist, auch wenn das bei einer eher zart wirkenden Frau etwas seltsam klingt, ein Urgestein der internationalen Tangoszene.

Wie beliebt sie ist, zeigt nicht zuletzt ein Video, dass einige ihrer Schüler aus der ganzen Welt zusammen über Brigitta gemacht haben.

In zwei Wochen kommt Brigitta wieder in die Villa La Rogaia und gibt dort einen ihrer legendären Tangokurse.

Krankheitsbedingt musste leider ein Teilnehmer absagen. Das bedeutet, dass es wieder Platz für jemanden gibt, der oder die bevorzugt die führende Rolle tanzt.

Außerdem gibt es noch Platz für ein Paar.

Für alle derzeit noch freien Plätze gibt es Last-Minute Angebote (aber wahrscheinlich nicht sehr lang)

Wenn Du Deinem Tango einen deutlichen Schub vorwärts geben willst, ist das die Gelegenheit.

Hier geht´s zur Anmeldung! >>> Klick! <<<

Verspannungen und Blockaden Ade! Tangourlaub mit Brigitta Winkler, 21. 09. – 28. 09. 2024

Brigitta Winkler ist eine Tangolegende, berühmt vor allem dafür, dass sie zu den ersten gehörte, die bewusst Körperwahrnehmung und Körperarbeit in ihren Unterricht integriert haben.

Ihr profitiert davon, weil Ihr beim Intensivkurs in der Villa La Rogaia, durch Brigittas ausführliches, von Profitänzern weltweit angewandtes Übungsprogramm, in Eurem Tanz eine ganz neue, angenehme Körperwahrnehmung erlebt.

Verspannungen und Blockaden in Eurem Körper werden durch Brigittas spezifische Übungen abgebaut.

Ihr tanzt dadurch deutlich entspannter und stressfreier.

Der Kurs ist für Fortgeschrittene, eignet sich aber für alle, die die eigene Körperwahrnehmung verbessern und dadurch entspannter tanzen wollen.

Etwas Tanzerfahrung solltet Ihr allerdings schon mitbringen.

In Brigittas Kursen wird viel durchgewechselt, weswegen die Frage wer „führt“ und wer „folgt“ nicht so wichtig ist.

Die Möglichkeit in verschiedenen Rollen zu tanzen, kann erheblich dazu beitragen, dass Ihr beide Rollen besser versteht und dadurch, egal in welcher Rolle, schöner und entspannter tanzt.

Alle Informationen zum Tangourlaub mit Brigitta Winkler gibt es hier. Klick!

Noch ein Trick um zu drehen

In meinem letzten Artikel habe ich erklärt, wie man eine Drehbewegung ausführt, indem man einfach den Oberkörper in die gewünschte Richtung dreht.

Umgekehrt kann man eine Drehbewegung aber auch nur durch die Fußstellung einleiten.

Das funktioniert, indem man die Fußspitze in die Richtung dreht, in welche man sich drehen will.

Theoretisch kann man die Fußspitze in jede Richtung drehen. Allerdings sieht eine Drehung nach innen, also zum anderen Fuß hin, nicht sehr elegant aus, weswegen ich nahelege, dass man den Fuß nur nach außen dreht (was ja auch im klassischen Ballett die elegante Haltung ist).

Hat man die Fußspitze nach außen gedreht und belastet den leicht verdrehten (Für Normalmenschen würde ich maximal einen Winkel von 45° zur Schulterachse vorschlagen. Schlangenmenschen schaffen vielleicht auch etwas mehr.).

Sobald man das komplette Gewicht auf diesen Fuß überträgt, wird dieser zum Standbein und zur Achse der Körperbewegung.

Unsere Körper versuchen natürlicherweise, immer in eine entspannte, nicht verdrehte Position zu gelangen.

Wenn wir unseren Körper also nach dem Gewichtswechsel einfach lassen, und eine aufrechte Haltung einnehmen, schwingt der Körper horizontal um das Standbein und den verdrehten Fuß herum, löst dabei die Verdrehung auf und dreht dabei ein wenig (wie viel hängt von der Stärke der vorher gegangenen Fußdrehung ab).

Man kann diese Drehung am Platz machen und dabei eine oder mehrere komplette Drehungen machen.

Dabei wird der Fuß auf der Stelle gedreht, wobei die Hacken nebeneinander bleiben. Der zweite Fuß schwingt mit dem Körper in der Drehrichtung und schlägt an den ursprünglich verdrehten Fuß an.

Allerdings sieht das Ganze ein wenig aus, wie aus einem Charlie Chaplin Film.

Praktisch und elegant ist diese Bewegung dagegen, wenn man in einer Vorwärtsbewegung leicht die Richtung ändern will.

Was ich faszinierend finde, ist, dass unser Körper es uns auf verschiedene Weisen erlaubt, das gleiche Ziel, in diesem Fall eine Drehbewegung, zu erreichen.

Hat Euch dieser Artikel weiter geholfen? Dann wäre es schön, wenn Ihr mir eine kurze Rückmeldung dazu gebt und ihn auch mit anderen Tänzern teilt.

Habt Ihr noch Fragen dazu, dann seid nicht schüchtern und fragt. Ihr könnt damit nicht nur Euch, sondern auch anderen Tänzern helfen.

Und Ihr helft mir dabei, meine Artikel noch besser zu machen.

Für den Fall dass Ihr Anfang Oktober Zeit habt, wie wär´s mit einem Tangourlaub in der Villa La Rogaia.

Da zeigen wir euch live das und noch vieles mehr, was Euer Leben als Tangotänzer einfacher und angenehmer macht.

Ja, ich will mehr über Tangourlaub in der Villa La Rogaia wissen. Klick!

Links rum, rechts rum, wie mach ich das? Ein einfacher Tipp um sich am Platz zu drehen

Gut, dieser Tipp ist wirklich schnell und einfach.

Manchem mag er fast banal erscheinen.

Hier geht es nicht, um die Dynamik von Pivots, also Drehungen auf einem Bein (das erkläre ich ein andermal), sondern darum sich am Platz zu drehen, während man sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert.

Da die Beine ja (zumindest bei allen Menschen die ich kenne) fest mit dem Körper verbunden sind, und dieser mit dem wirkt sich jede Bewegung des Körpers auch auf die Beine und Füße aus.

Das heißt, wenn ich meinen Oberkörper zum Beispiel nach links drehe, während ich das Gewicht auf einem Bein habe, dreht sich auch das Bein zusammen mit dem anderem Bein nach links.

Behalte ich beim nächsten Schritt die Richtung meines Oberkörpers bei, drehe ich weiter nach links.

Solange mein Oberkörper nach links ausgerichtet ist, drehe ich also bei jedem Schritt nach links.

Umgekehrt gilt das natürlich auch.

Genau genommen gilt das auch schon, wenn ich den Kopf drehe, weswegen manche Tangolehrer auch sagen, dass die Bewegung hinter den Ohren beginnt (da setzen nämlich die Halswendermuskeln an).

Allerdings ist es möglich, wenn auch etwas ungewohnt, die Kopfbewegung von der des Oberkörpers zu trennen.

Die Bewegung der Beine von der des Oberkörpers zu trennen, scheint mir aber, zumindest für uns ungeübte „Normalmenschen“ doch etwas schwierig und geht sicherlich nicht ohne Extraanstrengung.

Also, links rum Oberkörper nach links, rechts rum Oberkörper nach rechts.

Dann klappt´s auch mit der Drehung.

Ach ja, die Dame oder wer auch immer gerade mit uns tanzt, folgt der Bewegung unseres Oberkörpers (normalerweise), und macht somit die Drehung mit.

 

Diesen und viele andere kleine Tricks um besser und entspannter zu tanzen, zeigen wir Euch natürlich auch bei unserem Tangokurs in der Villa La Rogaia

Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen

Wollt Ihr mehr darüber wissen, dann klickt hier. Klick!

Die Dame ist größer als ich, was nun?

Ein paar Tipps für Herren und führende Damen, die mit größeren Partnern tanzen

Gestern Abend auf der Milonga.

Keine Milonga alla Argentina, wo am Rand der Tanzfläche Tische sind, mit einer Gasse dahinter, auf der sich die Leute bewegen können und einem niemand in die Quere kommt, sondern eine Open Air Milonga mit beständigem Kommen und Gehen am Rand der Tanzfläche.

Außerdem etliche Zuschauer die nicht tanzen, nur sehen wollen, was da passiert, von Milonga-Gepflogenheiten natürlich keine Ahnung haben, und zur Unübersichtlichkeit auf der Tanzfläche beitragen.

Ich fordere eine Dame auf, die ich von anderen Milongas her kenne, eine der wenigen Damen die größer sind als ich.

Im Klartext heißt das, auf meiner rechten Seite sehe ich nur ihren Hals, sonst nichts.

Den ersten Tango der Tanda tanzen wir wunderbar und störungsfrei. Aber beim zweiten Stück schiebt sich am Rand der Tanzfläche eine Gruppe an uns vorbei.

Ich tanze immer am Rand der Tanzfläche, normalerweise ist das der sicherste Ort, – heute allerdings nicht.

Irgendwie verfängt sich meine langbeinige Tänzerin in irgendwelchen Zuschauer-Beinen, sehen kann ich es, wie gesagt, nicht. Ich merke aber, dass es einen Ruckler und eine Störung im Tanzfluss gibt.

Passiert ist offenbar nichts, aber peinlich ist es mir trotzdem. Immerhin ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht vorkommt und meine Dame immer sicher ist.

Was jetzt?

Ich entscheide mich für Folgendes.

Immer bevor ich in Tanzrichtung ein paar größere Schritte machen will, drehe ich mich und damit die Dame auf dem Platz im Uhrzeigersinn.

Jetzt habe ich freien Blick auf die Tanzfläche vor mir und sehe, ob Leute kommen, oder ob der Platz vor mir frei ist.

Über die genaue Schrittfolge denke ich nicht nach. Das passiert einfach.

Jetzt wo ich darüber schreibe, und es genauer erklären will, probiere ich es noch mal aus. Mit drei Schritten auf dem Platz, während ich im Uhrzeigersinn drehe, komme ich weit genug nach rechts, um gute Sicht zu haben.

Mit drei Schritten gegen den Uhrzeigersinn komme ich wieder zurück in Tanzrichtung, bevor ich weitergehe.

Mit welchem Fuß ich dabei beginne, ist nicht wichtig.

Sowohl Links-Rechts Links und zurück Rechts-Links-Rechts funktioniert als auch Rechts-Links-Rechts und zurück Links-Rechts Links.

Dadurch dass wir uns nicht vom Platz, aus unserem gemeinsamen Raum hinaus bewegen, können wir niemanden anrempeln und niemanden auf die Füße treten.

Natürlich kann man auch nach den ersten drei Schritten, man steht dann je diagonal zur Tanzrichtung, mit einem Seitschritt in der Tanzrichtung weiter gehen, falls Platz ist.

Dabei bewegt man sich zum einen in der Tanzrichtung, zum anderen aber auch ein wenig vom Rand der Tanzfläche weg (das vermeide ich normalerweise, aber in der konkreten Situation mit viel Gedränge am Rand, verringert es die Wahrscheinlichkeit, jemandem in die Quere zu kommen).

Was ich tendenziell auch vermeide, wenn ich mit einer größeren Dame tanze, sind raumgreifende Rechtsdrehungen, bei denen ich um die Dame herum gehe, oder die Dame, wie bei der Molineta, um mich.

Ich sehe auf meiner rechten Seite schlichtweg nicht, ob dort Platz ist oder nicht (In der offenen Umarmung ist das ein geringeres Problem, weil ich da an der Dame vorbei schauen kann).

Linksdrehungen sind dagegen kein Problem. Hier sehe ich alles.

Und die Dame kann sowieso ohne weiteres über mich hinweg schauen, wenn sie nicht gerade entspannt, die Augen schließt

Habt Ihr noch weitere Tipps zu diesem Thema? Was macht Ihr in einer solchen Situation?

Lasst es uns wissen.

Wo sind wir jetzt eigentlich? Kreuz oder Parallelsystem?

Im Tango haben wir zwei Möglichkeiten uns als Paar zu bewegen, im Parallelsystem oder im Kreuzsystem.

Dabei stellt sich Tänzern, vor allen denen die die „führende“ Rolle tanzen, oft die Frage: „In welchem System bewegen wir uns eigentlich gerade?“

Hier eine kurze Erläuterung, wie man das leicht erkennen kann.

Parallelsystem:

  • Das Paar geht entweder auf zwei Spuren, wenn beide Tänzer genau voreinander tanzen. Das ist die, wenn so will, „normale“ Tanzposition bei vielen Tänzen.
  • Das Paar geht auf vier Spuren, sobald einer der Tänzer diese Tanzposition verlässt, und seitlich am Tanzpartner vorbei geht.
  • Das rechte Bein des Herrn geht immer gemeinsam mit dem linken Bein der Dame und umgekehrt.
  • Würde man das Paar als ein Tier mit vier Beinen betrachten, würde dieses Tier im Passgang gehen, wie dies beispielsweise Kamele tun.

 

Kreuzsystem:

  • Das Paar geht immer auf drei Spuren, egal ob die Tänzer voreinander stehen, oder seitlich aneinander vorbei gehen.
  • Das rechte Bein des Herrn geht immer gemeinsam mit dem rechten Bein der Dame und umgekehrt.
  • Würde man das Paar als ein Tier mit vier Beinen betrachten, würde dieses Tier im Kreuzgang gehen, wie dies beispielsweise Pferde tun.

 

Man kann im Prinzip in jedem System zu jeder Tangomusik tanzen.

Aus meiner Sicht eignet sich das Parallelsystem aber besser für schnelle Tangos und Milongas, wo man hauptsächlich mit schnellen, linearen Bewegungen tanzt.

Für langsame Tangos und Tango Vals, wo oft die Melodie im  Vordergrund steht, und mehr zirkuläre Bewegungen nahelegt, eignet sich dagegen das Kreuzsystem sehr gut.

In unserem Kurs

Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen

beim Tangourlaub in Italien, zeigen wir Euch wie Ihr in beiden Systemen schön tanzen könnt, und noch vieles mehr, dass Euer Tangotanzen leichter und entspannter macht.

Hier alle Informationen dazu. Klick!