Wie ich zum Tango Argentino kam

Wie ich zum Tango kam

Tangokurs Villa La Rogaia, Wolfgang Sandt, September 2013

Heute erfahrt Ihr, wie ich zum Tango Argentino kam

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich eigentlich zum Tangotanzen kam.

Nun, eigentlich konnte ich mit Tango nie so viel anfangen.

Tango, – das war für mich zu jener Zeit Standard Tango. Ja, der Tango aus der Tanzschule: Vor, Vor, WIE-GE SCHRITT! Rück, Seit, Schluss.

Ehrlich gesagt, ich hab das nie richtig kapiert. Bei allen Gelegenheiten bei denen Tango gespielt wurde, Hochzeiten oder Tanzschulbälle beispielsweise, behalf ich mir mit einer Art von improvisiertem Foxtrott Schritt.

 

Ich tanzte also jahrelang Standard, Disco Fox, Rock´n Roll, alles Mögliche außer Tango.

Im Juli 1994 rief mich eine gute Freundin an, mit der ich einmal einen Standard Tanzkurs gemacht hatte, und erzählte mir, dass sie eine ganz andere Art von Tango gesehen hätte „Argentinischen Tango“ und dass der „wirklich ganz anders wäre, als der Tango in der Tanzschule, – überhaupt nicht zackig und mit vielen erotischen Fußverschlingungen“. „Ob ich Lust hätte, mir das einmal anschauen“.

Das ganze sollte im Hinterzimmer der Lothringer Bierhalle stattfinden, einer schon etwas in die Jahre gekommenen Kneipe im Münchner Künstlerviertel Haidhausen (Zumindest war es das damals noch).

Ich war neugierig, und wäre gerne hingegangen, aber dann fiel die Milonga (Damals wusste ich noch nicht, dass dies der Name für eine Tangotanzveranstaltung ist) von einem Tag auf den anderen aus, so dass ich nie dazu kam, dort Tango tanzen zu lernen.

Immerhin wusste ich aber jetzt schon mal, dass es noch eine andere Art von Tango gab.

Etwas später, kurz vor den Sommerferien, nahm ich an einer Rad Sternfahrt für bessere Radwege und mehr Grün in München teil.

Am Endpunkt dieser Fahrt im Stadtzentrum war neben mehreren Info- und Essensständen auch eine Bühne aufgebaut.

Natürlich gab es da eine Menge Reden, Vorträge, Musikgruppen aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich an das Meiste nicht wirklich erinnere.

Was aber mein Leben komplett verändert hat, war der Auftritt eines
Tangopaares, Mariejo Reyes und Ralf Sartori.

Wolfgang Sandt, Tango

Kaum zu glauben, aber da habe ich doch tatsächlich noch ein Foto von Mariejos und Ralfs Auftritt gefunden. Also, das sind die Beiden, die schuld daran sind, dass ich Tango tanze…

Sie tanzten überhaupt nicht zackig, auch nicht mit viel Firlefanz, sondern sehr einfach, elegant, entspannt, ja intim.

Ich wusste sofort „Das will ich auch!“. Diese Art zu tanzen war für mich gemacht und sie hatte rein gar nichts zu tun, mit dem Tango den ich bis dahin gekannt hatte.

Nach dem Auftritt ging ich zu den Beiden und fragte, ob sie auch Tangounterricht geben würden.

Sie sagten mir, dass sie nach den Sommerferien mit Tangokursen anfangen wollten, und mir gerne Bescheid geben würden,wenn es soweit wäre.

Ich gab ihnen meine Telefonnummer.

Anfang September rief Mariejo bei mir an, und sagte mir wann und wo sie ihre ersten Tangokurs in München geben würden.

Und so begann meine Laufbahn als Tangotänzer.

Tango mit Mariejo und Ralf

Mariejo und Ralf arbeiten heute nicht mehr zusammen, unterrichten aber nach wie vor Tango. Hier zwei Links zu Mariejos und Ralfs Websites.

 

 

Wie gehe ich richtig im Tango? Wie gehen Frauen beim Tango Argentino?

 Wie gehe ich richtig im Tango?

Tangoreisen La Rogaia 2018. Richtig gehen im Tango, Hier findet Ihr den richtigen Tangokurs für jedes Niveau

Gehen im Tango Argentino, die Männer gehen meistens vorwärts, die Frauen dagegen meistens rückwärts. Foto: Ricky Barrios und Laura Melo

In meinem Artikel Hacke oder Spitze? Wie gehe ich richtig im Tango? Ein Geheimnis wird gelüftet, beschreibe ich die verschiedenen Möglichkeiten im Tango zu gehen.

Allerdings geht es darin nur um das richtige Vorwärtsgehen.

Das bedeutet, die Beschreibung ist eher für Männer, beziehungsweise für alle diejenigen, die die Rolle des „Führenden“ einnehmen (Wobei ich es passender und schöner finde, über verführen statt führen zu sprechen.), UND für die Situationen, in denen die Frauen vorwärts gehen

Hier also die kleine Vervollständigung zum Thema

 Wie gehe ich richtig im Tango?

Da Frauen im Tango meistens rückwärts gehen, gilt für sie fast immer, dass sie auf der Fußspitze aufkommen, und über die Ferse abrollen. Am elegantesten sieht es aus, wenn die Innenseite des großen Zehs zuerst den Boden berührt und der Fuß nach außen und leicht nach hinten zeigt (leicht nach hinten ist aber, zugegebenermaßen, schon die etwas schwierigere Variante).

Dies ist, wenn frau sich daran gewöhnt hat, in den meisten Fällen auch die stabilste Haltung.

Natürlich kann die Frau auch während des ganzen Tanzes auf dem Fußballen stehen, und viele Tänzerinnen tun das auch. Allerdings ist das auf die Dauer ziemlich anstrengend, und wenn sie hochhackige Schuhe anhat sehr schwer oder ganz unmöglich.

Bequemer und entspannender ist es, den Fuß wirklich auf der Ferse abzusetzen und Kontakt zum Boden zu suchen. Dabei sind hochhackige Schuhe hilfreich. Viele Frauen, die sonst keine Schuhe mit hohen oder gar sehr hohen Absätzen tragen, sind erstaunt darüber, wieviel Sicherheit und festen Halt sie damit beim Tanzen haben.

Für Männer gilt natürlich dasselbe, wenn sie beim Tango tanzen rückwärts gehen (Mal abgesehen von den hohen Absätzen:-) .

Noch eine kurze Anmerkung: Bei Frauen die hochhackige Schuhe tragen, ist beim Vorwärtsgehen mit langen Schritten das Abrollen über die Fersen wohl die einzig sinnvolle Option.

 

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Wer hat Angst vor der Musik?

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Von vielen Männern, die einen Tanzkurs mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht haben, hört man diesen oder einen ähnlichen Spruch: “ Tanzen ist ja ganz schön, nur die Musik stört.“

Dieser Meinung scheinen leider auch viele Tanzlehrer zu sein.

Zumindest wird Tänzern, die mit dem Tango beginnen immer wieder gesagt, dass es am Anfang viel zu schwierig sei, die Musik zu hören und nach der Musik zu tanzen.

Als vermeintlicher Ausweg werden stattdessen vorgefertigte Schrittsequenzen oder Figuren unterrichtet, welche die Tänzer sich auswendig merken sollen.

Die Musik, kommt dabei fast immer zu kurz.

Kein Wunder, gerade am Anfang ist es schwierig, sich neue, komplexe Schrittfolgen zu merken. Wenn man sich dann auch noch auf die Musik konzentrieren soll, kann man wirklich leicht überfordert werden.

Natürlich kann man sich fragen, wie sinnvoll es ist Schritte auswendig zu lernen, die man später auf der vollen Tanzfläche nicht anwenden kann, weil dauernd andere Paare im Weg sind.

Schlimmer noch, dass man das eigentlich Wichtige und einfachere, nämlich einfach zur Musik zu tanzen, weitgehend außer Acht lässt und den Tänzern Angst davor macht.

Da ist es auf alle Fälle besser, wie beim ursprünglichen Tango, gerade am Anfang mehr auf die Musik zu achten und dafür auf aufwändige „Figuren“ zu verzichten.

Das das bestens funktioniert, sieht man auch in dem von mir eingefügten Video der Milonga „Lujos“ in Buenos  Aires.

Da tanzen die Paare nett zusammen, alle scheinen Spaß zu haben, aber ein argentinisches Musikalitäts-Figuren-Feuerwerk vor dem man in Ehrfurcht erstarren müsste, vermag ich nicht zu erkennen.

 

Beim echten argentinischen Tango ist die Musik das wichtigste (und das Schöne ist, dass jeder sie lernen kann). Gleich danach kommt die Verbindung mit dem Tanzpartner und den anderen Paaren auf der Tanzfläche (Auch das sieht man schön in dem Video).

Figuren sind dagegen vergleichsweise unwichtig und kommen erst ganz zum Schluss.

Eine Frage die man sich dabei als Tango Anfänger vielleicht stellt, ist, wie man denn ohne festgelegte Schrittfolgen tanzen soll.

Allerdings braucht Ihr davor nicht wirklich Angst zu haben.

Auch beim Tango Argentino gibt es einzelne Elemente, die gelernt werden wollen, wenn Ihr Euren Tanz interessanter gestalten wollt. Aber diese Elemente sind vergleichsweise einfach zu erlernen und können wie ein Baukastensystem individuell kombiniert werden. Die Möglichkeiten die Ihr als Tangotänzer damit habt, sind endlos.

Das Schöne dabei ist, dass Tangomusik (zumindest der größte Teil der Musik die in Milongas gespielt wird) für Tänzer geschrieben ist.

Tangomusik hat viele Facetten (Das macht sie so interessant) aber Ihr könnt Euch als Tangotänzer aussuchen, zu welcher dieser Facetten Ihr tanzt.

Das kann ganz einfach sein (dazu rate ich ohnehin, gewissermaßen als Grundregel), oder auch komplexer, wenn man oder frau schon mehr Tanzerfahrung hat und ein bisschen mehr ausprobieren will.

Wenn Ihr Euch Euer Tangotänzer-Leben einfach machen wollt, könnt Ihr mit einfachen Schritten problemlos mit der Musik tanzen und der sich ständig ändernden Situation auf der Tanzfläche folgen.

Ihr kommt damit nicht in die Verlegenheit, nicht weiterzuwissen, weil die auswendig gelernten, aufwendig auswendig gelernten Figuren auf der vollen Tanzfläche nicht getanzt werden können.

Wichtig ist, dass Ihr von Anfang an lernt, die Musik zu hören, nach ihr zu tanzen und Euren Tanzpartner sowie die anderen Paare auf der Tanzfläche wahrzunehmen und zu respektieren.

Das mag auf den ersten Blick schwierig erscheinen, ist es aber gar nicht, wenn man dafür auf vorgefertigte auswendig gelernte Schrittfolgen verzichtet.

Dadurch wird Tangotanzen einfach, richtig interessant und macht soviel Spaß, dass es hochgradig abhängig machen kann.

Aus diesem Grund meine Botschaft an alle Tango-Schweinchen Schlaus:

Keine Angst vor dem vermeintlich bösen, großen Wolf Musik, der ist nämlich in Wirklichkeit überraschend lieb.

 

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Was ist eigentlich Tango Nuevo?

Gustavo Naveira und Fabiàn Salas gelten als die tänzerischen Vordenker des Tango Nuevo, denen sich Pablo Veron und Mariano „Chicho“ Frumboli anschlossen.

Gustavo Naveira gilt bei vielen als der führende Choreograph während man von Fabiàn sagt, dass er wahrscheinlich der beste Lehrer ist (Er hat ein ganz eigenes, didaktisch sehr gut strukturiertes Unterrichtssystem für Tango Nuevo entwickelt.).

Pablo Veron wird als der wahrscheinlich eleganteste Tänzer dieser Gruppe gesehen, während „Chicho“ ohne Zweifel einer der musikalischsten Tänzer ist, die es zur Zeit gibt.

Mehr Informationen über Tango Nuevo findet Ihr hier

 

Erlebnisbericht über einen Tangokurs in der Villa La Rogaia in der Tangodanza

(Tango)“Urlaub bei Freunden, Eine Woche Tango in La Rogaia…“

ist der Titel eines Erlebnisberichts von Peter Mötteli in der Tangodanza, Deutschlands bekanntestem Tango Magazin.

Tangokurs La Rogaia, Tango mit Aussicht auf der wahrscheinlich kleinsten Tanzfläche von La Rogaia
Tango mit Aussicht auf der (wahrscheinlich) kleinsten Tanzfläche von La Rogaia

Wenn Ihr schon einmal in La Rogaia wart, werdet Ihr etliches, was darin beschrieben ist, wiedererkennen.

Wenn Ihr La Rogaia noch nicht kennt, könnt Ihr Euch einen guten Überblick verschaffen, was so alles bei einem Tangokurs in der Villa La Rogaia geboten wird.

Ihr findet den Erlebnisbericht vom Tangokurs in der Tangodanza Nr.1, 2013, Seite 68 . Bestellen kann man die Tangodanza bei kiosko@tangodanza.de

Wenn Ihr gerne Geschichten über Tangokurse lest, hier noch ein weiterer Erlebnisbericht über einen Tangokurs in La Rogaia

Auch erschienen in der Tangodanza (ist aber schon eine Weile her:-)

Eine kleine Übung für die volle Tanzfläche

Ich weiß, manchmal ist es schwer ruhig zu bleiben, wenn Gedränge auf der Tanzfläche herrscht. Immer steht irgendjemand im Weg, behindert Euren Tanzfluß, drängelt von hinten…

Tangokurs27. 9. 2014 bis 4. 10. 2014, Villa La Rogaia

Die Tanzfläche ist voll. Was nun?

Klar, dass Du nicht zu diesen Rüpeln, Dränglern,  „Anfängern“ und Figurenfuzzis  gehörst. Oder?

Wenn Du nämlich öfters mal mit der restlichen Belegschaft der Tanzfläche Stress hast, solltest Du Dich fragen, ob das nicht auch ein bisschen an Dir liegt.

Wenn das Tangotanzen nicht mehr schön und entspannt ist sondern in Stress ausartet, denk daran, dass auch Du Teil der „Ronda“ auf der Tanzfläche bist. Auch Du trägst dazu bei, dass alle schön tanzen können.

Falls es Dir schwer fällt, probier´s einfach mal mit dieser Übung. Meistens hilft es nämlich, wenn Du mit gutem Beispiel vorangehst.

Für die nächsten 4 bis 5 Milongas und die nächsten 4 bis 5 Übungsabende (falls Du zu solchen gehst) überholst Du auf der Tanzfläche NIEMANDEN, nicht mal den nervigen Pistenpoller, der Dich IMMER blockiert.
Stattdessen nutzt Du jeden Trick aus Deinem Repertoire, um HINTER den Tänzern vor Dir für Dich und Deine Partnerin einfach, stressfrei und nett zu tanzen, bis sie weitergehen (auch wenn es Dir eigentlich viel zu lang dauert :-).

Der „Rüpel, Drängler,  Anfänger, Figurenfuzzi“ vor Dir ist es nämlich überhaupt nicht wert, soviel Aufmerksamkeit.von Dir zu bekommen.

Und jetzt die Frage an alle Tangotänzer. Was erwartet Ihr Euch von einer guten Tangotänzerin?

Deiner Dame sollte der größte Teil Deiner Aufmerksamkeit gehören.

Wichtig ist, vielmehr die Dame mit der Du gerade tanzt.

Ihr sollte der größte Teil deiner Aufmerksamkeit gelten

Reg Dich nicht über die anderen Tänzer auf, sondern kümmer Dich darum, dass Deine Dame sich wohlfühlt und auf der Tanzfläche sicher ist.

Sobald Du das eine Zeitlang so gemacht hast, wirst Du sehen, dass Dein Tanz sich verändert, dass Du weniger „arbeitest“ und stressfreier tanzt.

Und Du wirst erleben, dass die Damen dass ziemlich gut finden:-)

 

 

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Fallt nicht in die Figurenfalle

Tanzen, nicht reden

Ich glaube, so gut wie jeder von Euch kennt die Situation beim Tangotanzen in der Milonga.

Beide Tanzpartner stehen auf der Tanzfläche und vertreten mit zunehmender Vehemenz und Lautstärke ihre unterschiedlichen Standpunkte über die Richtigkeit einer bestimmten Figur,  das Taktgefühl des jeweils anderen, die richtige „Führung“ (Ihr wisst ja, daß Einladung der bessere Begriff wäre) und, und, und…

Ja. auf der Tanzfläche kann es schon mal anstrengend werden, vor allem, wenn man zuviel auf einmal tun will oder etwas Neues, noch Ungewohntes übt.

Das sollte zwar nicht sein, aber falls es doch passiert…

1. Grundregel: Auf der Tanzfläche wird nicht geredet, nicht belehrt und schon gar nicht gestritten

Komplimente darf man natürlich schon machen, aber leise.

Argentinier quatschen auch schon mal gefühlt, eine halbe Tanda lang, bevor sie anfangen zu tanzen, aber dabei geht es um freundlichen Small Talk, nicht um Grundsatzdebatten.

2. Grundregel: Wenn Ihr merkt, dass es wahrscheinlich doch etwas länger dauert, bis Ihr das ausdiskutiert habt, geht an den Rand der Tanzfläche und blockiert nicht die anderen Tänzer!

 

Was also tun, wenn  etwas nicht so klappt, wie gewünscht.

Für die Herren:

Überlegt Euch, warum die Dame nicht das tut, was Ihr gerne hättet. Meistens ist das der Fall, weil sie nicht versteht, was Ihr wollt.

Denkt nach, warum die Dame Eure Einladung nicht versteht.

Wo habt Ihr Euer Gewicht? Wohin dreht sich Euer Oberkörper? Lasst Ihr der Dame genug Platz um sich dahin zu bewegen, wo Ihr sie hinführen wollt….?

Kritisiert NIE die Dame auf der Tanzfläche!!! (Auch nicht Eure eigene feste Tanzpartnerin)

Wenn die Dame trotz all Eurer Bemühungen nicht versteht, was Ihr von ihr wollt (auch wenn Ihr denkt, dass Ihr alles richtig macht), seid nett, lächelt der Dame zu und tanzt etwas, das sie versteht. Tanzt einfach und so, dass es für beide angenehm ist.

Für die Damen:

Nehmt nichts vorweg. Lauft dem Herrn nicht davon. Tanzt nicht automatisch nach Schema F.

Wenn Ihr nicht versteht, was der Herr von Euch will, bleibt stehen, lächelt ihn an und wartet, bis er mit seinem Körper eine verständliche Einladung ausspricht. Fühlt den Moment. Fühlt, wo Euer Gewicht ist (normalerweise immer auf dem Fuß mit dem Ihr den letzten Schritt gemacht habt).

Kritisiert NIE den Herrn auf der Tanzfläche!!! (Auch und vor allem nicht Euren eigene Tanzpartner)

Seid nett, lächelt ihm zu, vor allem, wenn Ihr merkt, dass er ohnehin schon unter Stress steht. Gebt ihm freundlich!!! zu verstehen, dass ihr ganz zufrieden seid, wenn er nicht tausend komplizierte  Sachen macht (außer Ihr wollt das), sondern mit einfachen, wenigen Schritten mit Euch ganz entspannt zur Musik tanzt.

Tango, tanzen nicht reden

Unerfreuliche Diskussionen und Stress auf der Tanzfläche? Nein Danke. Nicht viel reden, sondern schön, einfach und entspannt tanzen

So, und jetzt wünsch ich Euch viel Spaß beim Tango tanzen.

 

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Einfach mal die Klappe halten

Auf jeder Milonga gibt es mindestens einen, jeder kennt ihn, zumindest jeder der die jeweilige Milonga regelmäßig besucht.

 

Wer ihn für gewöhnlich am besten kennt, sind die Tänzerinnen. Er kann durchaus ganz nett sein. Allerdings hat er eine lästige Angewohnheit, auf welche die meisten Damen gut verzichten könnten.

Ich spreche vom Milongaschwätzer, dem tanzenden Dauerdozenten, der während des ganzen Tanzes der Dame erklärt, wie man richtig Tango tanzt. Das weiß nämlich nur er, oder allenfalls noch sein aktueller Tangolehrer.

Egal, ob er mit einer Anfängerin tanzt (bevorzugte Option, die kann er noch richtig beeindrucken, und sie widerspricht nicht) oder mit einer Tanguera, die um Klassen besser tanzt als er selbst (die nicht beeindruckt ist, sondern nur genervt die Augen rollt), er kriegt die Waffel nicht zu (Ausnahme: Seine aktuelle ehrfürchtig verehrte Tangolehrerin. Die muss aber mindestens Weltklasse Niveau haben).

Manchmal grenzt es an ein Wunder, dass die anderen Tänzer in seiner Nähe die Musik noch hören. Ob er selbst sie hört, darf getrost bezweifelt werden. Ist aber auch nicht so wichtig…

Wahrscheinlich denkt er in seiner grenzenlosen Güte, er täte seinen Tanzpartnerinnen einen großen Gefallen. Vielleicht sind aber auch nur seine Stimmbänder so entspannt, dass sie sich bei jedem Atemholen unkontrolliert bewegen.

 

Wie geht frau damit um?

Wenn er ansonsten ein netter Kerl ist, der nur ein bisschen viel schwätzt, hilft eine Methode, die eine Freundin von uns erfolgreich ausprobiert hat.

Mit dem kurzen Satz „Halt einfach mal die Klappe und tanz!“, kann man nicht nur eine Tanda retten, sondern auch nette Bekanntschaften machen.

Bei notorischen Besserwissern, die nicht kapieren wollen, dass die Dame nicht aus Unfähigkeit nicht tut was sie von ihr wollen, sondern weil sie schlichtweg nicht führen oder noch besser, die Dame zu einem Schritt verführen können, hilft es nur, sie von der Liste der potentiellen Tanzpartner zu streichen.

Dasselbe gilt für diejenigen, die sich erdreisten, ihre Tanzpartnerin nicht nur mit Dauergequatsche zu nerven, sondern sogar während der Milonga an die  Ballettstange des Tanzstudios bugsieren, mit der Aufforderung  dort erst mal  Haltungsübungen zu machen, bevor sie weiter mit ihm tanzen dürfen (Und falls jetzt jemand glauben sollte, dies sei Satire, keineswegs, – ich habe es mit eigenen Augen gesehen).

Für die Herren gilt.  Sollte sich einer von Euch in meiner Beschreibung wieder erkennen, möge er doch doch bitte diesen kleinen Ratschlag beherzigen:

Einfach mal die Klappe halten.

 

 

 

 

 

Junto a tu corazon, Tangovideo mit Ricky Barrios und Laura Melo

Hier ein Video mit Ricky und Laura vom Tango Etnia Festival.

Sie tanzen „Junto a tu corazon“, einen Tango von Enrique Francini und Hector Stamponi. Schaut mal, wie sie mit der Musik spielen. Sie sind natürlich super. Aber trotzdem ist da vieles dabei, was man nachmachen kann, wenn man sich nicht darauf konzentriert, Schrittfolgen zu tanzen, sondern auf die Musik hört.

http://www.youtube.com/watch?v=Risjz_HwAIE

Der Elefant im Tangoporzellanladen

Der Elefant im Tangoporzellanladen

Vor einiger Zeit hatten wir in einem der Tangokurse in La Rogaia eine Dame, die offensichtlich sehr schüchtern war und sich bei den abendlichen Practicas nur nach langem Zögern auffordern ließ.

Gleich zu Beginn des ersten Tanzes sagte sie mir dann, dass sie noch wenig Tanzerfahrung habe und überhaupt nicht gut Tango tanzen könne.

Ehrlich gesagt war ich darüber etwas erstaunt. Immerhin handelte es sich um einen Mittelstufenkurs…

Aber nachdem wir schließlich doch auf der Tanzfläche waren, stellte ich bereits nach  den ersten Schritten fest, das diese Dame keineswegs schlecht, sondern im Gegenteil sehr schön tanzte.

Nun ist es ja nicht so selten, dass Tangotänzerinnen ihre tänzerischen Fähigkeiten unterbewerten.  Aber in diesem Fall war die Diskrepanz schon auffallend.

Was war passiert, dass sich eine gute Tänzerin, sehr nett und gutaussehend, außer mit dem eigenen Partner nicht auf die Tanzfläche wagte?

Schließlich erzählte sie mir, dass ihr ein Tänzer in ihrer heimischen Milonga gesagt habe, sie sei ein Trampel und bewege sich wie ein Elefant.

Ich weiß nicht, wie Ihr darüber denkt, aber ich finde das eine absolute Unverschämtheit.

Ganz egal, wie gut eine Dame tanzt, sie als Trampel oder ähnliches zu bezeichnen geht überhaupt nicht.

Noch schlimmer aber, und dies scheint mir hier der Fall zu sein, wenn der Betreffende selbst ein bestenfalls mäßiger Tänzer ist.

Dann schiebt er nämlich seine eigene Unfähigkeit zu tanzen und klare Signale zu geben auf die Tanzpartnerin.

Leider kommt dies relativ häufig vor, wenn auch nicht so krass, wie im geschilderten Fall.

Mein Rat an alle Damen: Lasst Männer, die Euch so flegelhaft behandeln, einfach links liegen.

Es ist besser nicht zu tanzen, als mit irgendwelchen verhaltensgestörten Neurotikern mit maximal schlechten Manieren.

Wenn Ihr es irgendwie schafft, tut Euch zusammen, und sorgt dafür, dass keine Tänzerin in Eurer Milonga  mehr mit einem der Männer (Gott sei Dank ist das ja nicht das Gros der Tänzer) tanzt, die sich dermaßen unakzeptabel benehmen.

– Solange, bis diese deutlich ihr Verhalten ändern.

Vor allem aber, lasst Euch nicht verunsichern oder einschüchtern.

Wenn Euch jemand wirklich gute Ratschläge gibt, nehmt diese an und lernt daraus.

Unverschämtheiten von schlechten Tänzern aber braucht und solltet Ihr nicht hinnehmen.

Und jeder Tänzer, der seiner Tanzpartnerin gegenüber arrogant oder unverschämt ist, ist letztlich ein schlechter Tänzer, egal ob er viel oder wenig Tanzerfahrung hat, egal ob er technisch gut oder ziemlich besch…eiden tanzt.

In diesem Fall könnt Ihr diesen „Tanzpartner“ auch einfach während des Tanzes auf der Tanzfläche stehen lassen. Vielleicht lernt er ja daraus…

 

…wer der Elefant im Tangoporzellanladen ist.

 

Und nach all diesen erzürnten Worten hier noch etwas zum Schmunzeln.