Ist dieser Kurs für Dich? Tangourlaub La Rogaia September 2012, Tango Workshop mit Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi, den Tangolehrern der Weltmeister

Tango Workshop mit Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi, den Tangolehrern der Weltmeister. Tangourlaub La Rogaia September 2012,

Ist dieser Tangoworkshop für Dich?

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Tango tanzen auf höchstem Niveau und mit viel Spaß. Lernt Tango beim Tango Workshop mit Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi, den Tangolehrern der Weltmeister

Was haben Argentinischer Tango und Eistanz miteinander zu tun? Meistens nicht allzu viel, außer dass beide schön anzusehen sind. – Vor allem wenn sie von wahren Könnern getanzt werden.

Nur selten gelingt es beim Eistanz jedoch, die besondere Stimmung, das Flair des Tango Argentino, das gleichermaßen einfache und komplexe Zusammenspiel der Tangotänzer zu erfassen.
In bravouröser Weise gelungen ist dies dem amerikanischen Eistanzpaar Meryl Davis and Charlie White. mit einem argentinischen Tango gewannen sie 2010 olympisches Silber und 2011 die Weltmeisterschaft (Wenn Ihr Euch ihre Vorführung anschauen wollt, gebt einfach bei YouTube  Meryl Davis and Charlie White und „Tango“ ein. Es lohnt sich.).

Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi, eines der gefragtesten Tangolehrerpaare weltweit.
Ihr Coaching ermöglichte es Meryl Davis and Charlie White, argentinischen Tango, jenseits aller Klischees wirklich zu verstehen  und gleichzeitig technische Virtuosität selbst bei den komplexesten Schrittfolgen des Tango zu erreichen. Beides wichtige Voraussetzungen für den Gewinn der Weltmeisterschaft 2011
Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi werden vom 22. – 29. September einen Tangoworkshop in der Villa La Rogaia geben.
Luis aus Mar del Plata (Argentinien) ist professioneller Tangotänzer seit 1997. Innerhalb kürzester Zeit bemühten sich namhafte Tangoorchester, Luis für gemeinsame Auftritte und Tourneen zu gewinnen.
Daniela, in New York lebende Brasilianerin, tanzt Tango seit 1999. Daniela und Luis lernten sich in einer Milonga in Buenos Aires kennen – aus einer Tanzrunde wurde eine durchtanzte Nacht und aus der magischen Verbindung beim Tanzen eine langjährige Partnerschaft. Für den Tango gab Daniela ihre Karriere als Professorin am MIT auf, Luis zog nach New York. Sie unterrichten weltweit und treten mit ihrer „ Tango Dance Zone Company“ auf.
Der Tangoworkshop mit Daniela und Luis in der Villa La Rogaia steht unter dem Motto.
„Tango Milonguero, Tango de Salon und Tango Nuevo verstehen „
Ziel des Tangoworkshops ist es daher auch, den Kursteilnehmern  auf hohem Niveau ein besseres Verständnis der verschiedenen Stile und ein erweitertes Repertoire zu vermitteln, und ihnen damit die Werkzeuge in die Hand (und natürlich in die Füße) zu geben, mit denen sie die Musik individuell interpretieren können.
Was ist charakteristisch für Tango Milonguero, Tango de Salon und Tango Nuevo? Was sind die Unterschiede? Welche Art von Tango liegt Dir am meisten?
Daniela und Luis glauben, dass jeder dieser Stile wunderbare und einzigartige Möglichkeiten bietet sich auszudrücken. – Und dass der beste Tango immer derjenige ist, der stimmig und mit Ausdruck getanzt wird, jenseits aller Schubladen.
Da gebe ich den Beiden uneingeschränkt recht.

Du magst Dir natürlich die Frage stellen, ob ein Tangokurs mit einem Lehrerpaar das Top Eistänzer zur Weltmeisterschaft geführt hat, nicht zu anspruchsvoll sei, ob das für Dich nicht eine Nummer zu groß sei, – oder zu wettbewerbsmäßig.

Schließlich soll Tangotanzen ja nicht in Leistungssport ausarten.

Aber genau hier liegt das Geheimnis von Daniela und Luis. Sie sind kein bisschen abgehoben. Sie schätzen ihre Kursteilnehmer, egal ob sie mit Weltmeistern oder ganz „normalen“ Tangotänzern arbeiten.
Einer ihrer wichtigsten Leitsätze ist, dass Tangotanzen Spaß machen soll.

In ihren Tangokursen verstehen sie es, eine völlig entspannte Atmosphäre zu erzeugen.
Das sage nicht ich. Ganz offen, ich habe noch keinen Kurs bei ihnen gemacht. Aber viele mit uns befreundete Tangotänzer, deren Meinung ich schätze, kennen Daniela und Luis sehr gut und berichten übereinstimmend, wie entspannt und angenehm ihr Unterricht ist.

Daniela und Luis gehen auf jeden Kursteilnehmer ganz individuell und persönlich ein, und vermögen es mit ihren außergewöhnlichen didaktischen Fähigkeiten das in jedem Tänzer vorhandene Potenzial zu finden, – Fähigkeiten, derer sich viele Tänzerinnen und Tänzer bevor sie einen Kurs mit Daniela und Luis gemacht haben, oft selbst nicht bewusst waren,
Die Nachfrage nach dem Tangoworkshop mit Daniela Pucci de Farias und Luis Bianchi wird dementsprechend sehr groß werden.

Wenn Du Dich für einen Platz in diesem speziellen Tangoworkshop vom 22. – 29. September 2012, bewerben willst, solltest Du dies spätestens bis 30. Juni 2012 tun.

Mehr über Daniela und Luis unter http://www.luisbianchi.com/danielayluis.html

Mehr Informationen und Bewerbung für den Tango Workshop mit Daniela und Luis

Hier gehts zu Tangovideos mit Dani und Luis, superlustig und saugut

Wollt Ihr richtig schön Tango tanzen? Dann vergesst den “Grundschritt”

Tango tanzen? Richtig schön und ohne Stress?

Wenn Ihr das wollt, vergesst den “Grundschritt”

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Kann man Tango tanzen, ohne einer bestimmten, auswendig gelernten Schrittkombination zu folgen? Aber selbstverständlich! Man kann es nicht nur, beim Tangotanzen in der Milnga muß man das dauernd.

Klar, als ich angefangen habe Tango zu lernen, haben mir meine ersten Tangolehrer auch den sogenannten „Grundschritt“ beigebracht. Damals, in den Anfängen des Tango Argentino in Deutschland machten das fast alle so.
Soweit mir bekannt ist, hatte kurz zuvor Antonio Todaro, damals einer der berkanntesten Bühnentänzer, als er in Europa unterrichtete, diese Methode eingeführt, weil er (und möglicherweise viele andere Argentinier) glaubte, dass die Europäer unfähig seien, den Tango auf andere Weise zu lernen.
Warum er davon ausging, dass dies eine gute Methode sei, kann ich nicht wirklich nachvollziehen..

Argentinischer Tango ist ein völlig improvisierter Tanz, was alle Tangolehrer, die ich kenne, auch sofort und immer wieder bestätigen.

Natürlich fällt an dieser Stelle jedem Tangotänzer auf,  dass es hier einen Widerspruch gibt. Wie kann ein Tanz, der von Anfang bis Ende völlig improvisiert sein soll, auf einer festgelegten Schrittfolge, einer Mini Choreographie basieren? Nichts anderes ist nämlich der sogenannte Grundschritt.

Gut, das ist eine sehr fundamentale Frage und man könnte gelassen darüber hinweggehen, wenn der sogenannte Grundschritt nicht eine ganze Reihe negativer Auswirkungen hätte.

In der Praxis ist es doch so, dass die meisten Tangotänzer, die den sogenannten „Paso di Base“  gelernt haben, zumindest für lange Zeit nichts anderes tanzen können, als eben diese auswendig gelernte Schrittsequenz und deshalb auf der Tanzfläche dauernd in Schwierigkeiten kommen.

Warum das so ist? Die Antworten darauf sind einfach.

Zum einen sind beim Tango tanzen auf der Tanzfläche meistens viele andere Tänzer, die auf wundersame Weise immer im Weg stehen, wenn man gerade seinen Grundschritt oder sonstige vorfabrizierte Schritte machen will.

Die Folgen daraus sind Zusammenstöße mit anderen Tänzern, Ärger und Frust, weil man einfach nie richtig zum Tanzen kommt und schließlich bei vielen der endgültige, entnervte Rückzug von der Tanzfläche.

Zum anderen verschwenden die Tänzer, die als erstes den  sogenannten Tango Grundschritt lernen, Zeit damit, eine bestimmte, letztlich unnötige Schrittfolge einzuüben, anstatt sich auf wirklich wichtige Dinge zu konzentrieren.

 

Was ist also wichtig beim Tango?
Um das zu beantworten kann man einige einfache Fragen stellen.

  1. Kann man Tango tanzen ohne auf die Musik zu achten?       Ein klares Nein
  2. Kann man Tango tanzen, ohne auf seinen Partner zu achten? Auch hier ein klares Nein
  3. Kann man Tango tanzen, ohne auf die anderen Paare im Saal zu achten?  Wenn man nicht dauernd Ärger haben will, natürlich nicht   
  4. Kann man Tango tanzen, ohne einer bestimmten, auswendig gelernten Schrittkombination zu folgen? Aber selbstverständlich!

 

Wenn man sich aber auf den sogenannten Grundschritt konzentriert passiert folgendes:

  • Die meisten Anfänger sind so beschäftigt damit, die Schrittfolge einzuüben, dass sie sich meistens nicht mehr auf die Musik des Tango konzentrieren können und tanzen völlig unabhängig von der Musik (freundlich ausgedrückt). Tango ist das dann natürlich nicht mehr.

 

  • Da man sich ja vorab auf ein bestimmtes Schrittmuster geeinigt hat, welches beide Tanzpartner im Prinzip auch unabhängig voneinander auswendig tanzen könnten, legt man keinen Wert mehr auf den Kontakt innerhalb des Paares

 

  • Leider ist es so, dass viele Lehrer, die offensichtlich selber keine Ahnung haben, ihren Schülern gar nicht vermitteln, wie man zusammen tanzt, mit seinem Körper Einladungen vermittelt oder spürt, was der Partner will.
    In der Folge heißt das, dass die Damen, oder wer auch immer die Damenrolle übernimmt, wie eine mechanische Puppe auf Knopfdruck eingeübte Figuren ausführen, egal ob sie geführt wurden oder nicht.

 

  • Die Herren, die nie gelernt haben, ihre Tanzpartnerinnen zu führen (oder besser, zu einem Schritt, einer Bewegung zu verführen) ziehen und zerren an den Damen (oder tun frustriert gar nichts mehr) und sind verärgert oder frustriert, wenn diese nicht tun, was von ihnen verlangt wird.
    Kurz, eines der wichtigsten Dinge im Tango, die Kommunikation zwischen den Tanzpartnern geht verloren.

 

  • Wenn man nie gelernt hat frei und improvisiert mit der Musik Tango zu tanzen, sondern stattdessen nur eine bestimmte Schrittfolge tanzt (im schlimmsten Fall noch gegen die Tanzrichtung) ist der Ärger mit den anderen Paaren vorprogrammiert.

 

  • Eine der schönsten Erfahrungen im Tango, das gemeinsame Tanzen in der Ronda, dem harmonischen Tanzfluss aller Tänzer auf der Tanzfläche, wird damit erschwert und meistens unmöglich gemacht.

Also, mein Appell an alle Tangotänzerinnen und Tangotänzer (und natürlich an alle Tangolehrer):
Vergesst den Grundschritt, konzentriert Euch  auf die wirklich wichtigen Dinge und fangt an zu tanzen!

Dann kann Tango zu einem magischen Erlebnis werden.

 

Wollt Ihr mehr über die magischen Momente des Tango wissen?  .

 

Ritmo! Ritmo! Ritmo!

In all den Jahren, die ich jetzt schon Tango tanze und Tangoreisen organisiere, habe ich viele Tangolehrer erlebt. Von allen habe ich etwas gelernt. Von manchen sehr viel.

Einer der Tangolehrer die sich mir am meisten eingeprägt haben, war der inzwischen verstorbene Eduardo Aquirre.

Ich habe Eduardo nicht so sehr als Lehrer erlebt, der viel theoretisch erklärte.

Wie viele der argentinischen Milongueros gehörte er eher zu denjenigen, die etwas vormachten, und es dann die Schüler nachmachen ließ.

Das Erklären überließ Eduardo lieber seiner damaligen Partnerin Yvonne. Zumindest schien es mir immer so.

Was für mich aber viel wichtiger war, war Eduardos Gefühl für die Musik (Ich glaube, er konnte jedes Tangolied auswendig singen und ganze Abende damit gestalten).

Und – er wusste alles über Rhythmus.

Tango kurs, "Ritmo! Ritmo! Ritmo!", ganz offensichtlich Eduardo Aquirres Lieblingswort in jedem Tangokurs

„Ritmo! Ritmo! Ritmo!“, ganz offensichtlich Eduardo Aquirres Lieblingswort in jedem Tangokurs,

Unvergesslich wird dabei für mich ein Wort bleiben, welches er im Unterricht permanent verwendete und zwar fast immer im Dreierpack.

„Ritmo! Ritmo! Ritmo!“

So trieb er uns Kursteilnehmer freundlich aber bestimmt an, wenn wir uns seiner Ansicht nach zu behäbig zu d´Arienzo oder anderen eher rhythmusbetonten Orchestern über die Tanzfläche bewegten.

Waren wir dann aufgewacht, und tanzten endlich zumindest einigermaßen mit der Musik, lächelte Eduardo sichtlich zufrieden und wohlwollend.

Bis zum nächsten „Ritmo! Ritmo! Ritmo!“

Es hat ein bißchen gedauert, bis ich anfing, das mit dem richtigen Rhythmus zu begreifen und praktisch umzusetzen. Dafür habe ich es jetzt so verinnerlicht, dass es mir jedesmal in den Sinn kommt, wenn ich an Tango denke – also jeden, naja, fast jeden Tag.

In diesem Sinne: „Ritmo! Ritmo! Ritmo!“

Unterricht in der Kleingruppe, oder stellt euch einmal vor, ihr wärt Tangolehrer

Tangokurs Tangounterricht in entspannter Atmosphäre in der Kleingruppe

Tangokurs in entspannter Atmosphäre in der Kleingruppe bietet den Teilnehmern eine Reihe von Vorteilen für ihren Tangounterricht

Es ist offensichtlich, dass Kurse in einer kleinen Gruppe immer eine Reihe von Vorteilen für die Teilnehmer haben.

Die Kursleiter haben genügend Zeit, sich um jeden einzelnen Teilnehmer zu kümmern. Sie können individuell auf euch ganz persönlich eingehen.

So weit so gut…

 

 

Aber was bedeutet das eigentlich für Euch als Kursteilnehmer?

Stellt Euch doch einfach einmal vor, Ihr wärt nicht Kursteilnehmer sondern Tangolehrer. Stellt euch vor, ihr wärt auf einem  großen Festival und würdet dort unterrichten.

Morgens von 9.30  bis 11.00 Uhr vielleicht Tango Mittelstufe, dann den Tango- Intensivkurs mit Sacadas. Ab 14.00 Uhr dann Vals für Anfänger und ab 16.00 Vals für Mittelstufe mit Giros, ab 18.00 Uhr Milonga Traspié bis …

Und so weiter, und so weiter…

Dies alles für zwei, drei Tage mit immer wieder wechselnden Teilnehmern, von denen Ihr einen guten Teil maximal einmal in eurem Kurs zu Gesicht bekommt.

Nehmen wir an, dass ihr  gute Tangolehrer seid, engagiert und noch nicht von den vielen neuen Gesichtern und dem Festivalbetrieb abgestumpft. Glaubt ihr, dass ihr trotzdem all den Kursteilnehmern, die in eure Workshops kommen gerecht werden könnt?

Glaubt ihr als Kursteilnehmer, dass ein Kursleiter, der sich bei einer Großveranstaltung jeden Tag auf immer wieder  neue Menschen, mit ihren ganz persönlichen Erwartungen, ihren kleinen und großen Problemen und den Unterschieden im Tanzniveau einstellen muss, wirklich jedem bestmöglich gerecht werden kann, selbst wenn er oder sie sich größte Mühe gibt?

Und was ist nach dem Kurs? Haben die Kursleiter noch Zeit und Energie, mit euch zu sprechen, Fragen zu beantworten, die euch nach Ende des Workshops noch einfallen, während die Teilnehmer der nächsten Gruppe schon ungeduldig warten…?

Ich war bei vielen Tangofestivals und kenne viele Tangolehrer persönlich.

Deshalb weiß ich, dass die Kursleiter oft nach einem Kurstag so geschafft sind, dass sie nur mehr ihre Ruhe haben wollen und schnell verschwunden sind.

Oft schaffen sie es gerade noch, während der abendlichen Milongas, im Lauf des späteren Abends, am Kursleitertisch freundliche Miene zu machen, weil sie dazu verpflichtet sind.

Was würdet ihr sagen, ist dagegen der größte Vorteil, den euch ein Kurs in La Rogaia bietet.

  • Die viele Zeit, die ihr zur Verfügung habt?
  • Die Tatsache, dass sich eure Kursleiter eine ganze Woche lang auf euch einstellen können?
  • Dass eure Kursleiter genügend Zeit haben, Ihre Schwächen und Stärken zu erkennen und euch so optimal helfen können, besser zu tanzen?
  • Dass nach dem Kurs nicht schon die nächste Gruppe auf eure Kursleiter wartet, und dise deshalb noch Zeit haben, Fragen zu beantworten, oder einen Schritt, einen Bewegungsablauf noch einmal vorzumachen?
  • Dass ihr die Kursleiter auch außerhalb der Kurszeiten, am Pool oder beim Essen sehen und euch mit Ihnen unterhalten könnt?

Was meint ihr, lernt ihr in dieser familiären, entspannten Atmosphäre angenehmer, schneller und stressfreier?

Wir glauben schon. Und ihr…

Der Trick mit dem linken Arm

Der Trick mit dem linken Arm

Viele argentinische Tangotänzer, vor allem die, die sich eher als traditionell verstehen, legen großen Wert darauf, dass der linke Arm des Herrn in einer sehr festen Position, um nicht zu sagen starr gehalten wird, um „der  Dame Halt zu geben“.

Das mag gut aussehen und ich will nicht behaupten, dass es falsch ist, vorausgesetzt dass der Herr sich an die Schulterhöhe der Dame anpasst und nicht ihren Arm unnötig und unbequem hochreißt.

Allerdings braucht eine Dame, die gelernt hat, in ihrer eigenen Achse zu stehen, diesen vermeintlichen Halt gar nicht.

Jede Tangotänzerin und jeder Tangotänzer, sollte sich darum bemühen immer in der eigenen Achse zu stehen (Außer bei Figuren, bei denen die Achse bewusst aufgegeben wird).

Die starre Handhaltung ist also letztlich nicht wirklich nötig, und sie hat einen entscheidenden Nachteil. Sie blockiert nämlich die Bewegungen der Tänzer.

Das beginnt bereits beim einfachen voreinander Gehen im Parallelsystem.

Warum das so ist?

Wenn  wir normal entspannt gehen, schwingt immer der rechte Arm zusammen mit dem linken Bein nach vorne und der linke Arm mit dem rechten Bein.

Beim Tangotanzen ist das nicht anders. Allerdings gehen wir jetzt zusammen mit unserem Partner. Und jetzt kommt das Problem. Wenn die Handhaltung sehr starr ist, kommt es häufig vor, dass dieses natürliche Miteinander-Schwingen blockiert wird.

Das Miteinander tanzen wird dadurch ungemütlicher, und viele Bewegungsabläufe werden unnötig erschwert oder sogar unmöglich.

 

So, und jetzt kommt der Trick:

Meine Herren,

  • Entspannt euren linken Arm. Entspannen heißt aber nicht, dass Ihr plötzlich schwabbelige Gummiarme kriegt. Ein wenig Grundspannung muss schon noch zu spüren sein.
  • Haltet euren Arm so, dass sich eure Hand MAXIMAL auf Schulterhöhe der Dame befindet (eher etwas niedriger)
  • Wenn ihr mit dem linken Bein einen Schritt nach vorn macht, schwingt euren linken Arm leicht nach hinten. Die Betonung liegt dabei auf leicht. Wenn ihr die Dame aus ihrer Achse reißt, habt ihr etwas falsch gemacht. Wenn ihr es Durch dieses leichte Rückwärtsschwingen wird Euer Körper ein wenig um eure Vertikalachse gedreht, und ihr kommt genau in den gewünschten, natürlichen Bewegungsablauf.
  • Wenn ihr mit dem rechten Bein einen Schritt nach vorne macht, schwingt euren linken Arm leicht nach vorn. Diese Bewegung sollte aber noch dezenter sein als das Rückwärtsschwingen.
  • Das gute an diesem Bewegungsablauf ist, dass ihr euch immer nur auf den linken Arm konzentrieren müsst. Der restliche Körper wird dadurch fast automatisch richtig gedreht.
  • Das gilt natürlich auch wenn ihr rückwärts geht (bitte nur wenn Platz ist und nach Möglichkeit nicht gegen die Tanzrichtung)
  • Linkes Bein zurück >> linker Arm vor.                      Rechtes Bein zurück >> linker Arm zurück

 

Das wär´s. Probiert es aus, fragt eure Partnerin, was sich für sie am angenehmsten anfühlt, und wie sie eure Signale, eure Einladungen am Besten versteht.

 

Fallt nicht in die Figurenfalle

Wenn ich Tangotänzer auf einer Milonga beobachte, bemerke ich regelmäßig, dass viele von ihnen auf der Tanzfläche wie wild alle möglichen Figuren abarbeiten, die sie offensichtlich in einem Kurs oder einem Workshop gelernt haben.

Was mich dabei am meisten verwundert ist, dass die große Mehrheit dieser Tänzer das Tangotanzen überhaupt nicht zu genießen scheint.

 

Stattdessen scheinen sie unter höchster Anspannung zu stehen, so viele verschiedene Schrittfolgen wie nur irgend möglich zu machen.
In der Tat scheinen mir viele dieser Tänzer ziemlich unglücklich zu sein, während sie auf der Tanzfläche Schwerstarbeit verrichten.

Männer mit dem Kopf tief zwischen die Schultern gezogen, Zähne zusammengebissen, den Blick zur Erde gesenkt, wie Sklaven, die ein schweres Gewicht von der Stelle bewegen müssen…

Klasse! Sieht aus, als würde es so richtig Spaß machen:-)

Es ist jetzt nicht so, dass ich total gegen Figuren wäre.  Sie können durchaus Spaß machen, und manchmal können sie hilfreich sein, um zu überprüfen ob Eure Haltung und Euer Kontakt zum Partner gut sind.

Allerdings ist Argentinischer Tango ein improvisierter Tanz und auswendig gelernte Figuren sind deshalb beim Argentinischen Tango nicht wichtig, sondern meistens eher hinderlich.

Auf einer vollen Tanzfläche kann man sie ohnehin so gut wie nie wie geplant tanzen. Auf alle Fälle nicht, ohne die anderen Paare zu stören.

Deswegen fallt nicht in die Figurenfalle!

Entspannt Euch. Bewahrt Eure aufrechte Tanzhaltung.

Den Kopf stolz und gelassen erhoben, nicht ängstlich oder angestrengt zwischen die Schultern gezogen.

Hört der Musik zu.

Spürt Eure Tanzpartnerin oder Euren Tanzpartner.

Achtet auf die anderen Paare auf der Tanzfläche.

Und tanzt EINFACH.

Ihr seid nicht verpflichtet, all die Figuren, die Ihr irgendwo gelernt habt vorzuführen. Es gibt keine Aufpasser mit Peitschen, die Euch kontrollieren.

Werdet langsam.

Hört nochmal der Musik zu.

Irgendwann, wenn es für Euch und Eure Tanzpartnerin angenehm ist, und Ihr Platz habt, könnt Ihr gerne etwas von den tollen neuen Sachen ausprobieren, die Ihr im Kurs gelernt habt.

Wenn es funktioniert, wunderbar.

Wenn nicht, versucht nicht, es zu erzwingen. Irgendwann wird sich eine andere Gelegenheit ergeben.

Hört nochmal der Musik zu

Entspannt Euch.

Ihr müsst wirklich nicht schuften und leiden.

Alles was Ihr zu tun braucht, ist entspannt und gemütlich tanzen.

 

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