Bedauerlicherweise wird der „Ocho“ oft als Figur unterrichtet, aber das ist nicht sinnvoll.
Das Resultat davon ist nämlich, dass die Damen „Ochos“ viel zu verkrampft tanzen, weil sie glauben, dass sie selbständig diese „Figur“ ausführen müssten, sobald ihr Tanzpartner einen imaginären „Mach jetzt den Ocho“ Knopf drückt.
Frau kann das natürlich machen, aber diese Herangehensweise hat mehrere Nachteile.
- Zum einen machen sich die Damen auf diese Weise unnötig Arbeit.
- Die Bewegung wird angespannt und die „Ochos“ werden abgehackt, anstatt schön, leicht und flüssig zu laufen.
- Der Tanzfluss des Paares wird blockiert.
- Im schlimmsten Fall reißen die Damen mit den dadurch entstehenden, ruckartigen Bewegungen nicht nur sich aus der Achse, sondern auch ihren Tanzpartner.
Viel einfacher dagegen ist es, sich vom Herrn drehen und die „Ochos“ einfach geschehen zu lassen.
Dafür muss die Dame sich während der Drehung nur
- Kurz auf den Fußballen ihres Standbeins stellen, um die Drehung zu ermöglichen.
- Während der Drehung ihre Achse halten.
- Und den nächsten Schritt machen, sobald der Impuls des Herrn dazu kommt (aber wirklich erst dann).
Ansonsten braucht sie nichts zu tun.
Auf diese Weise wird jeder „Ocho“ leicht und flüssig, eine natürliche Bewegung, die fast keine Arbeit erfordert.
Die Idee dass man nur sehr wenig zu tun braucht, damit diese oder andere Bewegungen im Tango funktionieren, ist allerdings für viele Tänzerinnen (und Tänzer) ungewohnt.
Die meisten benötigen etwas Zeit, um zu verinnerlichen, dass das wirklich funktioniert. Aber wenn man es einmal verstanden hat, wird das Tangoleben sofort viel leichter.
Also, mehr Dolce Vita und entspannen – weniger arbeiten, schöner und leichter tanzen.