Tango NGO

Ein einfacher Trick, der Dir hilft, besser zu rhythmischen Tangos zu tanzen.

Gerade bei rhythmischen Tangos, zum Beispiel von Juan D´Arienzo, ist es schön, wenn man die zahlreichen rhythmischen Spielereien in die Füße bringen kann.

Leider stellt das aber für viele Tänzer ein Problem dar. Wann geht man im „normalen“ Rhythmus, wann verdoppelt man (macht also schnelle Schritte)?

Und dann gibt es auch noch die Sincopa (mehr dazu in einem anderen Beitrag)

Um den eigenen Tanz auch ganz am Anfang der Tangotänzer-Laufbahn etwas aufzupeppen, gibt es aber einen einfachen Trick, den unsere Kursteilnehmer, auch wenn sie kein profundes musikalisches Wissen haben, mit Erfolg anwenden.

TaNGO ist nämlich, wie jeder unschwer erkennen kann, zu drei Fünfteln eine Nichtregierungsorganisation, allgemein bekannt als NGO.

NGOs sagt man ja nach, dass sie schneller reagieren, als die behäbigen Regierungen und schneller vor Ort sind, wenn sie gebraucht werden.

Ob das immer stimmt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber belassen wir es einmal bei dieser Annahme.

Wie hilft uns das aber mit dem Rhythmus weiter?

Nun, ganz einfach indem wir dieses Muster tanzen.

T – A – ng – O.

Anders ausgedrückt Lang – Lang – schnellschnell – Lang.

Bei T – A ist alles noch langsam. Aber die ng sind schnell am Ziel, und beim O darf sich auch die ganze NGO wieder etwas ausruhen.

Dieses Muster wird, zumindest bei rhythmischen Tangos, in so gut wie jedem Moment von irgendeinem Teil des Orchesters gespielt.

Oft ist es betont und leicht zu hören. Aber auch, wenn es nicht betont wird, läuft es unterschwellig irgendwo immer mit.

Wenn man rhythmische Tangos nach diesem Muster tanzt, kann man also erstmal nicht viel falsch machen.

Tangomusik-Puristen bekommen, wenn ich dieses Muster erkläre zwar oft Anfälle und Schnappatmung, weil es natürlich „viiiiel zu ungenau“ ist.

Aber in der Realität hilft es tangomusikalischen Anfängern, deutlich besser zur Musik zu tanzen.

Und das finde ich, gerade am Anfang, wichtiger als langwierige, musiktheoretische Erklärungen.

Diesen und viele andere hilfreiche Tricks verraten wir Dir in unserem Mittelstufenkurs beim Tangourlaub in der Villa La Rogaia

Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen

5. – 12. Oktober, 2024

Noch wenige Plätze frei.

Alle Infos zum Kurs hier. Klick!

 

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Ritmo! Ritmo! Ritmo!

 

Darf ich als Dame denn überhaupt nichts mehr machen?

Bei unseren Kursen begegnen wir immer wieder zwei Problemen, die Damen daran hindern, entspannt und genussvoll zu tanzen.

Ein Problem ist, wenn Tangotänzerinnen glauben, dass sie um gute Tänzerinnen zu sein, alles nachmachen müssen, was sie  an Verzierungen, Beine fliegen lassen und anderen tänzerischen Spielereien in Tangoshows oder Tangovideos gesehen haben.

Bei erfahrenen Tänzerinnen ist das kein Problem. Diese wissen nämlich, was wann passt und wie sie Verzierungen richtig ausführen.

Den Tänzerinnen die zu unseren Anfängerkursen kommen, sagen wir dagegen immer, dass sie am Anfang zunächst überhaupt keine Verzierungen machen, sondern sich nur auf ihr Standbein konzentrieren sollen.

Verzierungen sind schön und können Spaß machen. Damit das aber auch funktioniert, braucht die Dame zuerst eine, im wahrsten Sinne des Wortes, stabile Grundlage.

Erst wenn die gegeben ist, macht es Sinn, sich eingehender mit Verzierungen zu beschäftigen.

Außerdem ist den meisten am Anfang ihrer Tangotänzerinnen-Laufbahn gar nicht klar, was eine Verzierung ist und was nicht.

Mehr dazu in meinem Artikel, was ist eigentlich eine Verzierung, den ich unten verlinkt habe.

Eine anderes Problem welches regelmäßig auftaucht, ist, dass manche Damen glauben, sie müssten die Schrittfolgen die die Herren „sie führen würden“, auch auswendig können, um sie dann richtig auszuführen.

Verwirrung ist da vorprogrammiert, denn der argentinische Tango ist ja, da sind sich alle zumindest verbal einig, ein völlig improvisierter Tanz.

Das bedeutet, dass es eigentlich keine vorprogrammierten Figuren gibt, sondern nur einzelne Elemente, „Bauklötzchen“, die man nach Belieben variieren kann.

Die Dame braucht also nicht zu „wissen“, was der Herr als nächstes (im Rahmen einer vorher festgelegten Figur) macht, sondern muss von Moment zu Moment neu spüren, welche tänzerischen Einladungen oder Vorschläge der Herr macht.

Die Vorstellung im Vorhinein wissen zu müssen, was als Nächstes kommt, ist dabei nicht hilfreich, sondern hinderlich.

Wir raten daher allen Tänzerinnen, sofern sie nicht Tango unterrichten, oder die Herrenrolle lernen wollen, den Kopf auszuschalten und sich darauf zu konzentrieren zu spüren, was der Herr vorschlägt.

Bei manchen Damen kommt die Frage, ob sie denn überhaupt nichts machen dürften.

Dies ist aber nicht der Fall. Das Spüren, das darauf achten, was im Moment passiert, und welche Möglichkeiten es bietet, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die mehr erfordert, als nur vorgefertigte Schritte abzutanzen.

Eines der Dinge die den Tango so besonders machen und ihm eine große Intimität verleihen, ist genau dieses Spüren, das gegenseitige Aufeinander achten, das Nicht wissen was als Nächstes kommt.

Für die Damen bietet sich dabei eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihre eigene Persönlichkeit einzubringen.

Sich darauf einzulassen, damit zu spielen, nicht alles von vornherein planen zu können, zu müssen, oder zu wollen, gibt dem Tango seinen Reiz.

 

Standbein! Standbein! Standbein!

https://tango-kurs.com/was-ist-eigentlich-eine-verzierung/

Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen.

Einfach – Schön – Zur Musik Tanzen.

Genießt einen romantischen Tangourlaub 2024 am Lago Trasimeno, in Umbrien, Italien

Hier eine kurze Beschreibung dieses Kurses, der Euch dabei helfen wird, ohne Stress, deutlich besser und musikalischer zu tanzen.

Natürlich könnt Ihr Euren Tanz mit einer Unzahl verschiedener Figuren voll stopfen.

Aber dass heißt nicht, dass Ihr besser tanzt.

Erfahrungsgemäß ist es schöner und deutlich stressfreier, mit wenigen, einfachen Elementen zu tanzen, dies aber im Einklang mit der Musik.

Und hier mein gar nicht so geheimer Geheimtipp an die Herren. Die Damen lieben das und wollen gar keinen Wust an Figuren, die sie nur stressen.

In diesem Kurs werden wir also mit einfachen Elementen tanzen, von denen Ihr wahrscheinlich die meisten schon kennt.

Allerdings werden wir diese Elemente an den Charakter der jeweiligen Musik anpassen.

Zu einem getragenen, romantischen Tango von Di Sarli tanzen gute Tänzer anders als zu einem rhythmischen Tango von D´Arienzo oder einem dramatischen Tango von Pugliese oder Troilo.

 

Was ist eigentlich eine Verzierung beim Tango?

In Diskussionen über Tango kommt immer wieder die Frage auf, wie die Herren die Verzierungen der Dame führen könnten.

Umgekehrt kommt von vielen Damen die Frage, wie sie denn die von den Herren geführten Verzierungen mitbekommen würden.

Auf beide Frage habe ich die gleiche Antwort.

Verzierungen werden nicht vom Herrn geführt, sondern von den Damen selbständig gemacht.

Alles was vom Herrn geführt wird, ist, per Definition, keine Verzierung, sondern die Konsequenz seiner Einladung, und der Bewegungsdynamik des Paares.

Ein Beispiel:

Der Voleo, das mehr oder weniger hohe Fliegenlassen des Beins, ist, obwohl das viele denken, keine Verzierung, die die Dame macht (und auch in einer vollen Milonga nie selbständig probieren sollte), sondern entsteht aus einer Bewegung die der Herr einleitet, vorausgesetzt, dass das Spielbein der Dame wirklich frei und entspannt ist.

Im Normalfall macht die Dame den Voleo nicht selbständig.*

Ein typisches Beispiel für Verzierungen ist dagegen, wenn die Dame nach einer Parada, also einem Stopp durch den Herrn, Zeit hat (die der Herr ihr dann bitte auch gibt), alle möglichen rhythmischen Spielereien zu machen, bevor der Herr sie einlädt, weiter zu gehen.

In diesem Fall gibt der Herr nur vor, dass gestoppt wird, und wann es weitergeht. Alles dazwischen macht die Dame selbständig.

Natürlich gibt es bei der Frage ob etwas eine Verzierung ist, oder nicht, immer wieder Diskussionen.

Ist es beispielsweise schon eine Verzierung, wenn die Dame beispielsweise einen vom Herrn eingeleiteten Ocho langsamer ausführt, als vom Herrn eigentlich vorgesehen, weil sie die Musik so empfindet, oder einen übereifrigen Herrn etwas bremsen will? Oder ist das nur ihre Interpretation der vom Herrn eingeleiteten Bewegung?

Da kann man manchmal trefflich debattieren.

Allerdings ist es nicht das, worum es in den meisten Fällen geht, wenn über Verzierungen der Dame gesprochen wird.

 

Aber jetzt nochmal als Faustregel in aller Klarheit. Verzierungen werden von der Dame selbständig (und hoffentlich im passenden Moment) gemacht und nicht vom Herrn geführt.

Übrigens kann auch der Herr Verzierungen machen. Hier stellt sich allerdings die Frage nicht, ob die Dame umgekehrt dann diese führt.

 

*Anmerkung: Es ist möglich, einen Voleo selbständig auszuführen. Dafür muss man aber wissen, wie die Bewegungsdynamik funktioniert und das wissen genau die Tänzerinnen die glauben, bei jeder Bewegung ein halbes Dutzend Verzierungen unterbringen zu müssen, erfahrungsgemäß nicht.

Mirada-Vorspiel

Keine Sorge! Es wird jetzt nicht anzüglich, zumindest nicht sehr.

Wer von Euch nur und ausschließlich mit dem eigenen Tanzpartner tanzt, kann hier getrost zu lesen aufhören.

Für diejenigen aber die in der Milonga auch gerne mal mit jemand anders tanzen wollen, hier ein kleiner Trick.

Wenn man mit Freunden in der Milonga ist, ist es sicherlich in den seltensten Fällen ein Problem, einfach zu fragen, ob der oder die andere Lust hätte zu tanzen.

Wo das aber nicht der Fall ist, und man gerne mit jemandem tanzen würde, den man nicht oder nicht gut kennt, sind in meinen Augen Mirada und Cabeceo das Mittel der Wahl um sich zum Tanzen zu verabreden.

Leider tritt dabei immer wieder ein Problem auf.

Ich schildere das mal aus meiner Sicht.

Ich habe mir eine Tänzerin ausgesucht, mit der ich gern eine bestimmte Tanda tanzen würde.

Leider sitzt sie ein wenig entfernt, schaut selten in meine Richtung, weil mein Platz nicht in ihrer Hauptsichtachse ist, oder der direkte Blickkontakt ist dauernd von anderen Leuten verstellt.

Ich mache mich also auf den Weg und marschiere zu einem Punkt, von dem aus ich bequem Blickkontakt herstellen kann.

Bevor ich aber damit anfangen kann, ist sie schon von jemand anderem aufgefordert worden.

Oft ist das kein besonders guter Tänzer, sondern nur einer, der von Milonga Etikette noch nie etwas gehört hat. Oft sieht man auch deutlich, dass die Dame den Tanz nicht sonderlich genießt. Aber wer will schon unhöflich sein und ablehnen, wenn plötzlich jemand vor einem steht und um die nächste Tanda bittet?

Jede Dame die einmal vom örtlichen Pistenpoller, sagen wir mal, zu einer beschwingten Vals Tanda aufgefordert worden ist und sich drei Tänze hindurch zu Tode gelangweilt hat, weiß davon ein Lied zu singen.

Über diverse Grobmotoriker und Tänzer ohne Ohren will ich hier gar nicht erst reden.

Aber zurück zum Thema. Wie gewinne ich die Aufmerksamkeit der gewünschten Tanzpartnerin?

Eine nette Möglichkeit dafür ist, was ich das Mirada-Vorspiel nenne.

Dafür brauche ich Blickkontakt, allerdings zu einem Zeitpunkt, beispielsweise am Ende einer Tanda. Alle  begeben sich auf ihre Plätze zurück. Vielleicht geht die Dame mit der man gerne irgendwann tanzen würde, an einem vorbei.

Jetzt ist eine gute Möglichkeit Kontakt aufzunehmen. Ich blicke die Dame an, lächle freundlich und halte für einen Moment ihren Blick fest. Das alles natürlich nur kurz, unschuldig und unverbindlich.

Wenn sie zurück lächelt, wunderbar. Auf alle Fälle hat sie mich jetzt auf dem Radar und wird ihre Mirada, ihren Tangotänzerinnen-Suchblick eher in meine Richtung lenken, als wenn sie mich noch gar nicht als potenziellen Tanzpartner wahrgenommen hätte.

Wahlweise geht das natürlich auch, wenn man sich an der Bar trifft oder beim Selbstbedienungstisch für Getränke und Knabberzeug. Dabei kann man sich, gerade auch mit Damen die man nur flüchtig vom Sehen kennt, aber sympathisch findet, zu einer der nächsten Tandas verabreden.

Ein nettes Lächeln der Dame, verbunden mit einem „Später tanzen wir mal?“, habe ich in meinem Tangotänzer-Leben mehr als einmal erlebt. Ja, und natürlich ist es dann meistens so, dass wir irgendwann im Lauf des Abends eine Tanda tanzen.

Wenn es dann im Lauf des Abends mit der gemeinsamen Tanda doch nicht klappt, ist das zwar schade, aber nicht der Weltuntergang. Das alles ist ja noch unverbindlich genug.

Immerhin hat man aber schon mal, vor der eigentlichen Aufforderung Kontakt geknüpft, was die spätere gemeinsame Tanda sehr viel wahrscheinlicher macht.

Noch ein weitere Beispiel eines Mirada-Vorspiels fällt mir da ein. 

Oft bemerke ich, dass, noch während ich tanze, die ein oder andere Dame Blickkontakt mit mir aufnimmt. Lang genug um klar zu machen, dass sie gerne mit mir tanzen würde, aber noch keine verbindliche Einladung.

Auch hier sind ein kurzes Festhalten ihres Blicks und ein freundliches Lächeln eine gute Möglichkeit, die spätere Einladung doch sehr zu erleichtern.

Ihr seht also, es gibt eine ganze Reihe subtiler Möglichkeiten, die Einladung zum Tanz vorzubereiten.

Eigentlich unnötig zu sagen, dass diese Mirada-Vorspiele und letztlich die wirkliche Einladung gegenseitig funktionieren.

Ich erwähne es trotzdem, weil ich nach wie vor mitbekomme, dass sich immer noch zu viele Menschen an dem  absurden Konzept festklammern, dass der Mann die Einladung zum Tanz einleitet.

Hier noch ein paar, wie ich finde, hilfreiche Artikel zu diesem Thema.

Mein kleiner Tangokurs: Die gute alte Mirada und der gute alte Cabeceo

 

Mirada und Cabeceo, was Mann noch wissen sollte

 

Mirada und Cabeceo, was Frau noch wissen sollte

Tanz mir den Tarzan

Im Artikel „Was Tango mit Pendeln zu tun hat“, habe ich darüber geschrieben, wie wir uns beim Tango tanzen das Pendelprinzip zunutze machen können, um entspannt und doch energetisch zu tanzen.

Erklärt hatte ich das am Beispiel des Führens von Rückwärts“Ochos“

Ich hatte versprochen, auch zu erklären, wie man das Pendeln auch bei der Molineta und der Caminada einsetzen kann.

Über die Molineta habe ich schon einen Artikel geschrieben.

Hier also der Artikel darüber, wie man das Pendelprinzip auch bei der Caminada, dem „einfachen“ Gehen im Tango anwenden und dadurch besser tanzen kann.

Ich habe lange überlegt, wie man das am Besten erklären kann.

Immerhin geht es ja beim Pendeln immer vor und zurück, während man sich bei der Caminada immer in eine Richtung, nämlich die Tanzrichtung bewegt.

Aber warum bringe ich dann überhaupt das Pendel ins Spiel?

Ich leite die Caminada für gewöhnlich ein, indem ich den „Gummi-Delphin aufblase“, also bewusst einatme und dadurch größer werde.

Gleichzeitig ist mein Körper leicht angespannt.

Dadurch baue ich Energie auf (potentielle Energie um genau zu sein). Diese Energie kann man mit der eines Pendels vergleichen, welches auf seinem höchsten Punkt angekommen und bereit ist, zurück (oder in diesem Fall los) zu pendeln.

Sobald ich losgehen will wird diese potentielle Energie gelöst, weil sich mein Körper und meine Beine entspannen und leicht nach unten gehen.

Gleichzeitig bewege ich mich nach vorne. Mein Körper ist also jetzt das schwingende Pendel an einer imaginären Aufhängung vor mir.

Das Problem ist, dass ein wirkliches Pendel in der Mitte aufgehängt ist, und von einer Seite zur anderen schwingt (von links nach rechts oder von vorne nach hinten).

Die Aufhängung ändert sich nicht. Ich müsste also nicht nach vorne weiter, sondern wieder zurück gehen

Und jetzt kommt Tarzan.

Der schwingt sich nämlich, wie wahrscheinlich viele von uns noch aus etlichen Filmen vor Augen haben, von Liane zu Liane durch das Blätterdach des Dschungels.

Hier eine kurze Beschreibung für diejenigen, denen Tarzan nichts sagt:

Ein spärlicher bekleideter muskulöser Mann (meistens einigermaßen gut aussehend) sitzt in einem hohen Baum im afrikanischen Urwald. Auf den Boden will er nicht, weil dort das Unterholz aus Dornbüschen zu dicht ist, um bequem durchzukommen (möglicherweise hat er auch eine Schlangen- und Kleintierphobie, aber darauf wird in keinem der Filme hingewiesen).

Was also tut er? Er greift nach einer Liane und schwingt sich an dieser, wie an einem Schwingseil (oder an einer Schaukel), weiter. Ein typisches Pendel also.

Ist er mit seiner Liane auf der anderen Seite am höchsten Punkt angekommen, schwingt er nicht zurück, sondern greift nach der nächsten Liane, die passenderweise in Flugrichtung vor ihm auftaucht.

 

Der kurze Augenblick in dem Tarzan nach der nächsten Liane greift, bevor er sich an dieser weiter schwingt, entspricht dem kurzen Moment, in dem ein Pendel verharrt, bevor es zurück schwingt.

Man könnte sagen, Tarzan wechselt mit jeder neuen Liane an die er sich hängt, den Dschungel-Bus, der ihn in der gewünschten Richtung nach vorne bringt und braucht dabei immer einen kleinen Moment zum Umsteigen.

Und wie, bei allen Affen und Dschungelgeistern hilft uns das jetzt beim Tango tanzen?

Für uns ist hier die gewünschte Richtung die Tanzrichtung.

Um in dieser Vorwärts zu kommen, rennen wir aber nicht, sondern hangeln uns, gewissermaßen, von Liane zu Liane.

Praktisch heißt das, dass wir jedesmal wenn unser Spielbein am Standbein vorbei gleitet (nicht daran vorbei rauscht, wie ein D-Zug auf Speed), einen winzigen Moment der Verharrens haben, einen Moment der Stille mitten im Schritt (Nein! Nicht was Ihr jetzt denkt.).

Das Spielbein schwingt dabei nicht nach oben, wie bei einem wirklichen Pendel, aber es verharrt, vergleichbar dem Pendel auf seinem höchsten Punkt, für den Bruchteil einer Sekunde neben dem Standbein, bevor es sich weiter bewegt.

Das Spielbein wird dabei nicht ans Standbein geklemmt. Es gibt keine ruckartige Bewegung. Alles geschieht ganz sanft.

Vergleichen kann man das mit einer Situation beim Autofahren.

Stellt Euch vor, Ihr kommt an eine Kreuzung. Keine Verkehrszeichen, nur rechts vor links. Die Situation ist nicht ganz übersichtlich.

Als umsichtige Autofahrer rauscht Ihr nicht mit Vollgas bis zur Kreuzung, um im letzten Augenblick eine Vollbremsung hinzulegen und dann von Null neu zu starten.

Als umsichtige Autofahrer fahrt Ihr langsam an die Kreuzung, ohne vollständig zu stoppen. Wenn Ihr seht, dass die Kreuzung frei ist, beschleunigt Ihr wieder und fahrt weiter.

Das Gleiche gilt, wenn Ihr Euch durch den Dschungel der Tanzfläche hangelt. Gönnt Euch also ein Viertelsekündchen Pause, wenn Ihr in der Mitte des Schritts seid.

So, aber warum um Himmels Willen erzähle ich Euch das? Wie hilft Euch das beim Tanzen?

Ganz einfach. Diese kleine „pause“ (nicht PAUSE!) gibt es auch in der Tangomusik, Das Orchester spielt sie mit jedem betonten Taktschlag.

Wenn Ihr diese „pause“ nicht mittanzt, seid Ihr einen Tick zu schnell, auch wenn Ihr sonst alles richtig macht. Das heißt, dass Euer Tanz nicht entspannt und auf den Rhythmus erfolgt, sondern hektisch wird.

Und wer will schon hektisch tanzen und dabei mehr arbeiten, als nötig wäre?

Alles klar?

Ich bin schon gespannt auf Eure Rückfragen und gegebenenfalls auf  die Diskussion.

Darauf ein dreifach donnernder Tarzanschrei!

 

Hier die Artikel, die in diesem Zusammenhang für Euch hilfreich sein könnten.

Was Tango mit Pendeln zu tun hat

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Du etwas Neues machst, sag´s der Dame vorher.

Eines der ersten Dinge die wir den Teilnehmern in unseren Tangokursen erklären, ist, dass die Herren (oder wer auch immer „führt“) es den Damen mitteilen müssen, bevor sie etwas Neues machen wollen.

Aber was genau heißt das?

 

Erstes Beispiel:

Bereits solange die Tänzer noch nur voreinander stehen, also noch keinen Schritt im Raum gemacht haben, muss der Herr den Schritt der Dame vorbereiten.

Vom Stehen zum Gehen, egal in welcher Richtung ist immer etwas Neues.

Wenn die Dame keinen Impuls vom Herrn bekommt, auf den sie sich einstellen kann, und der Herr einfach, ohne Vorankündigung losmarschiert, ist das für die Dame zumindest unangenehm (Mögliche schlimmere Folgen: Der Herr tritt der Dame auf die Füße, rempelt sie an, bringt sie aus der Achse, oder wirft sie gar um).

 

Zweites Beispiel:

Häufig beginnen die Herren den Tanz mit einem Seitschritt nach links (für die Dame nach rechts), der sogenannten Salida.

Meistens wollen die Herren danach aber in der Tanzrichtung weiter gehen. Das bedeutet eine Richtungsänderung um 90°.

 

Klingt banal, aber natürlich muss der Herr der Dame mitteilen, bevor er diese Richtungsänderung vollzieht.

Die Dame weiß ja erstmal nur, dass sie einen Schritt zur Seite machen soll. Was danach kommt, ob sie rückwärts, vorwärts oder wieder zur Seite gehen soll, kann sie nicht wissen, sondern ohne Impuls des Herrn nur raten.

 

Wie sagt der Herr der Dame also nonverbal, dass jetzt etwas Neues kommt?

Ganz einfach durch eine Mikropause, einen Moment der Stille, in dem beide sich neu in ihrer Achse ausrichten und die Bewegung neu justieren können (für diese und andere Mikropausen ist der Aufblas-Delphin hilfreich, siehe Link unten).

Jedesmal wenn der Herr sich in seiner Achse aufrichtet und tief Luft holt, geht seine Energie und damit die des Paares nach oben, wie ein Pendel auf seinem höchsten Punkt.

In dieser Situation sind Richtungsänderungen einfach möglich und somit ist dies die häufigste Position um die Richtung zu ändern.

 

Drittes Beispiel:

Auch wenn der Herr aus der Caminada (dem Gehen) heraus anhalten will (weil vor dem Paar Stau ist, oder die Musik statt linearer zirkuläre Bewegungen vorschlägt), ist das etwas Neues.

Die Dame geht ja in diesem Fall nur gerade, nach hinten und sieht für gewöhnlich nicht, was hinter ihr passiert.

Wenn der Herr ihr nicht rechtzeitig mitteilt, dass sie stoppen soll, wird dieser Stopp sehr abrupt und damit unangenehm für die Dame.

Was macht also der Herr?

Er verlangsamt seine Bewegungen, so dass die Dame spürt, dass sich etwas ändert.

Wahlweise (oder zusätzlich) kann der Herr auch leicht! den Druck seiner rechten Hand auf dem Rücken der Dame erhöhen, oder seine Hand etwas nach unten in Richtung Taille sinken lassen, um einen Stopp zu signalisieren.

 

Wenn der Herr weiter gehen will (wieder etwas Neues), lässt der Herr die Hand wieder nach oben wandern, beziehungsweise verringert den Druck auf den Rücken der Dame und bläst den Aufblas-Delphin auf.

Für die Dame alles untrügliche Signale, dass der Stopp vorbei ist, und es demnächst wieder los geht.

 

Meiner Erfahrung nach, beruht ein erheblicher Teil der Kommunikationsschwierigkeiten beim Tango tanzen darauf, dass die Herren den Damen nicht rechtzeitig sagen, wenn sie etwas Neues machen wollen, sondern ohne Punkt und Komma durch den Tango eilen.

 

Im Zweifelsfall ist es für gewöhnlich immer besser, eine Pause einzulegen, um sich selbst und der Dame die Gelegenheit zu geben, sich auf das jeweilige Neue einzustellen.

Das macht das Tangotänzer-Leben erheblich entspannter und somit angenehmer.

 

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Wie führe ich die Dame in die Molineta und sanft-dynamischer Richtungswechsel mit einem einfachen Trick

Tanzen mit Punkt und Komma

Tangotanzen leicht gemacht – Magische Momente, Tangokurs für absolute Anfänger und Anfänger mit Vorkenntnissen

Tangokurs für absolute Anfänger und Anfänger mit Vorkenntnissen, 4. – 11. Mai 2024.

Gönnt Euch eine entspannte Auszeit in einem romantischem Landhaus in Umbrien, mit Tango, leckerem italienischen Essen und netten Leuten.

Genießt einen romantischen Tangourlaub 2024 am Lago Trasimeno, in Umbrien, Italien

 

Für wen ist dieser Kurs?

1. Absolute Anfänger und Anfänger mit Vorkenntnissen

Ihr steht am Anfang Eurer Tangolaufbahn. Vielleicht ist dieser Kurs Eure erste Begegnung mit Tango Argentino und Ihr wollt Tango tanzen von Anfang an so lernen, dass Ihr keinen Stress habt und Euch sicher auf der Tanzfläche bewegen könnt.

Dann ist dies der richtige Kurs für Euch.

Hier lernt Ihr von Anfang an, Euch mit viel Spaß, Sicherheit und Selbstvertrauen auf der Tanzfläche zu bewegen.


2. Tänzer die ihre Basiskenntnisse wieder auffrischen wollen

Vielleicht tanzt Ihr schon eine Weile, habt schon einen, oder mehrere Kurse gemacht und geht auch zu Übungsabenden, Milongas und Tangobällen.

Eigentlich macht Euch Tangotanzen Spaß, aber jetzt seid Ihr an einem Punkt angelangt wo Euch möglicherweise das eine oder andere dieser Probleme bekannt vorkommt:

  • Ihr tanzt gerne Tango, aber Ihr findet auch, dass es für Euch manchmal noch ziemlich anstrengend ist.
  • Ihr verkrampft Euch leicht und habt Schmerzen im Rücken oder in den Armen, wenn Ihr längere Zeit tanzt
  • Ihr könnt nicht richtig tanzen, weil Eure Tanzpartnerin wie eine Klette an Euch hängt
  • Euer rechter Arm schmerzt, weil Euer Tanzpartner dauernd mit seinem linken Arm heftig drückt
  • Ihr glaubt, dass Ihr viele „Figuren“ tanzen müsst um „richtige“ Tangotänzer zu sein.
  • Ihr ärgert Euch, weil die anderen Paare Euch „immer“ blockieren

Dann ist „Magische Momente, Tango tanzen leicht gemacht“, genau richtig für Euch, denn all diese Probleme werden wir im Kurs ansprechen und für Euch lösen.

Ausführliche Informationen zum Anfängerkurs in der Villa La Rogaia findet Ihr hier.Klick!

 

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Tango lernen im Urlaub, 8 klare Vorteile

Der Popcorn Moment

Im Artikel über die „Pling“ Momente hatte ich ja beschrieben, wie man sich signifikante Teile in einzelnen Musikstücken heraus pickt, um auf diese den ein oder anderen musikalischen Akzent zu setzen.

Hier ein Beispiel dafür, wie der „Pling“ Moment in einem, etwas längeren, „Popcorn“ Moment aussehen kann.

„Popcorn“ Moment nenne ich es deswegen, weil unser Tangolehrerfreund und Musiker Steve Morall, von dem ich das übernommen habe, es meisterhaft schafft, bei jeder der acht Noten um die es hier geht, mit Mund und Fingern ein Geräusch zu erzeugen, welches an das Aufplatzen von Popcorn erinnert.

Neugierig um was es jetzt eigentlich geht? Gut dann fange ich mit der Erklärung an.

Der Tango bei dem Ihr diesen „Pling – Popcorn“ Moment hören und tanzen könnt, ist Loca (die Verrückte) von Manuel Jovés (hier gespielt vom Juan D´Arienzo).

Ich finde, dass dieser Tango musikalisch nicht annähernd so verrückt ist, wie der Titel nahe legt*.

Es gibt aber vier Momente, die sich für ein kleines, tänzerisches Feuerwerk eignen.

Jeder dieser Momente besteht aus acht schnellen Noten, die man einfach mit schnellen, knackigen Schritten tanzen kann. Danach geht es, wie ich finde (für einen D´Arienzo Tango) vergleichsweise gemütlich weiter, bis der nächste schnelle Moment kommt.

Im Video findet Ihr diese Momente bei 0.12, 0.29, 1.43 und 1.58

 

Wenn Ihr diese Popcorn Momente mit kurzen, knackigen Schritten tanzt, einfach vorwärts, vorwärts, vorwärts… und so weiter, zeigt Ihr schon mal, dass Ihr ein wenig über die Musik Bescheid wisst und in der Lage seid, damit zu spielen.

Wahlweise kann man diese schnellen Schritte auch machen, indem man Zick-Zack Schritte tanzt, wobei man bei jedem Schritt das Gewicht wechselt (für Teilnehmer unserer Kurse, der Nähmaschinen – Milonga Schritt)..

Auch hier gilt, wenn man „Loca“ ein paarmal gehört hat, ist es nicht schwer, diese Momente zu erkennen und zu tanzen.

Eigentlich wollte ich hier noch ein Tanz Video mit „Loca“ verlinken, bin aber dann zu der Überzeugung gelangt, dass es besser ist, dazu, einen weiteren Artikel mit meinen Erläuterungen zu schreiben. Demnächst in diesem Blog.

 

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Tanz den „Pling“ Moment

 

*Wer sich mit dem Text beschäftigt, erfährt dann aber, warum der Tango so heißt.

Tanz den „Pling“ Moment

Teilnehmer unserer Kurse kennen meinen Tipp mit dem „Pling“ Moment.

Dabei geht es, nicht allzu schwer zu erraten, wieder einmal um die Musik.

Die Grundidee dabei ist es, musikalisch signifikante Stellen einzelner Tango-Stücke zu hören und darauf einfach aber für die Tanzpartnerin / den Tanzpartner (und gegebenenfalls das geneigte Publikum) erkennbar irgend eine Kleinigkeit zu tanzen und so die Musik zu interpretieren.

Bevor ich weiter darauf eingehe, will ich aber anhand meines Lieblingsbeispiels erklären, worum es geht.

Hier also ein Link zu einem YouTube Video des Tangowalzers „Tengo mil novias“ – „Ich habe hundert Bräute“ von Enrique Rodriguez (ein Paradebeispiel dafür, dass Tango keineswegs immer traurig ist).

Der erste „Pling“ Moment ist bei 0.32, der zweite bei 1.33, der dritte bei 2.35

Jeder dieser „Pling“ Momente bietet die Gelegenheit, ihn tänzerisch zu betonen.

Das kann durch einen einfachen aber deutlichen Schritt zur Seite (oder nach vorn oder hinten geschehen).

Man kann aber in diesem Moment auch eine Sacada, oder einen Voleo führen, so dass das Bein der Dame genau auf das „Pling“ des Orchesters fliegt (bitte nicht auf überfüllten Tanzflächen).

Was auch schön ist und Eindruck schindet, ist, wenn man die Dame genau auf das „Pling“ aus der Achse bringt. Unsere Kursteilnehmer wissen, dass das überhaupt nicht schwer ist, obwohl es spektakulär aussieht.

Was sich auch anbietet, wenn man es etwas burlesker mag, ist ein kleiner Hüpfer auf der Stelle, sobald es „plingt“.

Wahlweise kann man auch die Arme auf der offenen Seite der Umarmung (also linker Arm des Herrn und rechter Arm der Dame) etwas nach oben schwingen. Aber auch hier Vorsicht, es könnte jemand im Weg stehen (und außerdem liegt die Betonung auf Schwingen, nicht auf „nach oben reißen“)

Kräftigere Herren (oder Damen) könnten ihre jeweiligen Tanzpartner auch kurz mit dem „Pling“ anheben.

Ihr seht also, die Möglichkeiten der musikalischen (gerne auch komödiantischen) Interpretation sind nahezu unerschöpflich.

Die „Pling“ Momente bei „Tengo mil novias“ sind musikalisch deutlich vorbereitet und gut zu hören. Deswegen kann man sie auch leicht tanzen, wenn man sich einmal in das Lied eingehört hat.

Auch bei etlichen anderen Tangos, Valses und Milongas gibt es vergleichbare Momente. Momente, in denen das Orchester den ein oder anderen deutlich hörbaren Akzent setzt, den man tanzen kann.

Die Tango Orchester darauf hin anzuhören, kann mehrfach hilfreich sein.

Zum einen beschäftigt man sich bewusst mit der Musik, was immer dazu beiträgt, diese besser zu verstehen und dadurch besser zu tanzen.

Zum anderen bekommt man ein Gespür für die besonderen, herausragenden, gut hörbaren, wenn man so will, musikalisch pittoresken Momente in einzelnen Stücken.

Diese, und sei es auf ganz einfache Weise, tänzerisch zu betonen, mit dem was uns die Orchester anbieten, zu spielen, trägt dazu bei, der Tanzpartnerin (oder dem Tanzpartner) während des Tanzens mehr Spaß zu vermitteln (meine Herren, Ihr wisst ja hoffentlich, wenn Ihr diesen Blog öfter besucht, dass die Damen musikalisches Tanzen lieben).

Außerdem kann man (und mal ganz ehrlich, wer will das nicht) auch den Zuschauern und somit potentiellen anderen Tanzpartnern, zeigen, dass man musikalisch was drauf hat.

Das Schöne daran ist, dass man nicht bei allen Stücken jede Note, jede Nuance der Musik kennen und tanzen muss.

Meistens genügt es schon, bei einigen „Pling“ Momenten, die man sich vorher ausbaldowert hat, ein kleines musikalisches Minifeuerwerk zu zünden, um den Ruf eines musikalischen Tänzers zu erlangen.

So, das war´s für heute über den „Pling“ Moment.

In einem der nächsten Artikel setze ich das fort, mit dem „Popcorn“ Moment meines Tanzlehrerfreundes Steve Morall. Ihr dürft schon mal gespannt sein.