Links rum, rechts rum, wie mach ich das? Ein einfacher Tipp um sich am Platz zu drehen

Gut, dieser Tipp ist wirklich schnell und einfach.

Manchem mag er fast banal erscheinen.

Hier geht es nicht, um die Dynamik von Pivots, also Drehungen auf einem Bein (das erkläre ich ein andermal), sondern darum sich am Platz zu drehen, während man sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert.

Da die Beine ja (zumindest bei allen Menschen die ich kenne) fest mit dem Körper verbunden sind, und dieser mit dem wirkt sich jede Bewegung des Körpers auch auf die Beine und Füße aus.

Das heißt, wenn ich meinen Oberkörper zum Beispiel nach links drehe, während ich das Gewicht auf einem Bein habe, dreht sich auch das Bein zusammen mit dem anderem Bein nach links.

Behalte ich beim nächsten Schritt die Richtung meines Oberkörpers bei, drehe ich weiter nach links.

Solange mein Oberkörper nach links ausgerichtet ist, drehe ich also bei jedem Schritt nach links.

Umgekehrt gilt das natürlich auch.

Genau genommen gilt das auch schon, wenn ich den Kopf drehe, weswegen manche Tangolehrer auch sagen, dass die Bewegung hinter den Ohren beginnt (da setzen nämlich die Halswendermuskeln an).

Allerdings ist es möglich, wenn auch etwas ungewohnt, die Kopfbewegung von der des Oberkörpers zu trennen.

Die Bewegung der Beine von der des Oberkörpers zu trennen, scheint mir aber, zumindest für uns ungeübte „Normalmenschen“ doch etwas schwierig und geht sicherlich nicht ohne Extraanstrengung.

Also, links rum Oberkörper nach links, rechts rum Oberkörper nach rechts.

Dann klappt´s auch mit der Drehung.

Ach ja, die Dame oder wer auch immer gerade mit uns tanzt, folgt der Bewegung unseres Oberkörpers (normalerweise), und macht somit die Drehung mit.

 

Diesen und viele andere kleine Tricks um besser und entspannter zu tanzen, zeigen wir Euch natürlich auch bei unserem Tangokurs in der Villa La Rogaia

Einfach – Schön – Zur Musik – Tanzen

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Die Dame ist größer als ich, was nun?

Ein paar Tipps für Herren und führende Damen, die mit größeren Partnern tanzen

Gestern Abend auf der Milonga.

Keine Milonga alla Argentina, wo am Rand der Tanzfläche Tische sind, mit einer Gasse dahinter, auf der sich die Leute bewegen können und einem niemand in die Quere kommt, sondern eine Open Air Milonga mit beständigem Kommen und Gehen am Rand der Tanzfläche.

Außerdem etliche Zuschauer die nicht tanzen, nur sehen wollen, was da passiert, von Milonga-Gepflogenheiten natürlich keine Ahnung haben, und zur Unübersichtlichkeit auf der Tanzfläche beitragen.

Ich fordere eine Dame auf, die ich von anderen Milongas her kenne, eine der wenigen Damen die größer sind als ich.

Im Klartext heißt das, auf meiner rechten Seite sehe ich nur ihren Hals, sonst nichts.

Den ersten Tango der Tanda tanzen wir wunderbar und störungsfrei. Aber beim zweiten Stück schiebt sich am Rand der Tanzfläche eine Gruppe an uns vorbei.

Ich tanze immer am Rand der Tanzfläche, normalerweise ist das der sicherste Ort, – heute allerdings nicht.

Irgendwie verfängt sich meine langbeinige Tänzerin in irgendwelchen Zuschauer-Beinen, sehen kann ich es, wie gesagt, nicht. Ich merke aber, dass es einen Ruckler und eine Störung im Tanzfluss gibt.

Passiert ist offenbar nichts, aber peinlich ist es mir trotzdem. Immerhin ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht vorkommt und meine Dame immer sicher ist.

Was jetzt?

Ich entscheide mich für Folgendes.

Immer bevor ich in Tanzrichtung ein paar größere Schritte machen will, drehe ich mich und damit die Dame auf dem Platz im Uhrzeigersinn.

Jetzt habe ich freien Blick auf die Tanzfläche vor mir und sehe, ob Leute kommen, oder ob der Platz vor mir frei ist.

Über die genaue Schrittfolge denke ich nicht nach. Das passiert einfach.

Jetzt wo ich darüber schreibe, und es genauer erklären will, probiere ich es noch mal aus. Mit drei Schritten auf dem Platz, während ich im Uhrzeigersinn drehe, komme ich weit genug nach rechts, um gute Sicht zu haben.

Mit drei Schritten gegen den Uhrzeigersinn komme ich wieder zurück in Tanzrichtung, bevor ich weitergehe.

Mit welchem Fuß ich dabei beginne, ist nicht wichtig.

Sowohl Links-Rechts Links und zurück Rechts-Links-Rechts funktioniert als auch Rechts-Links-Rechts und zurück Links-Rechts Links.

Dadurch dass wir uns nicht vom Platz, aus unserem gemeinsamen Raum hinaus bewegen, können wir niemanden anrempeln und niemanden auf die Füße treten.

Natürlich kann man auch nach den ersten drei Schritten, man steht dann je diagonal zur Tanzrichtung, mit einem Seitschritt in der Tanzrichtung weiter gehen, falls Platz ist.

Dabei bewegt man sich zum einen in der Tanzrichtung, zum anderen aber auch ein wenig vom Rand der Tanzfläche weg (das vermeide ich normalerweise, aber in der konkreten Situation mit viel Gedränge am Rand, verringert es die Wahrscheinlichkeit, jemandem in die Quere zu kommen).

Was ich tendenziell auch vermeide, wenn ich mit einer größeren Dame tanze, sind raumgreifende Rechtsdrehungen, bei denen ich um die Dame herum gehe, oder die Dame, wie bei der Molineta, um mich.

Ich sehe auf meiner rechten Seite schlichtweg nicht, ob dort Platz ist oder nicht (In der offenen Umarmung ist das ein geringeres Problem, weil ich da an der Dame vorbei schauen kann).

Linksdrehungen sind dagegen kein Problem. Hier sehe ich alles.

Und die Dame kann sowieso ohne weiteres über mich hinweg schauen, wenn sie nicht gerade entspannt, die Augen schließt

Habt Ihr noch weitere Tipps zu diesem Thema? Was macht Ihr in einer solchen Situation?

Lasst es uns wissen.