Tangomusiker-Legende Horacio Salgán im Alter von 100 Jahren gestorben

Horacio Salgán 1916-2016
Im biblischen Alter von 100 Jahren starb letzten Freitag der große Komponist und Orchesterleiter Horacio Salgán.

Mit ihm starb der letzte Musiker, der noch die zweite Goldene Zeit des Tango selbst erlebte.

Für mich ist diese Nachricht ganz persönlich bedeutsam, war doch eine eine der ersten Tango CDs die ich mir kaufte, von Horacio Salgán.

Damals hatte ich noch wenig Ahnung von Tangomusik, aber mir gefiel die experimentelle Art seiner Arrangements.

Das man darauf eher schwer tanzen konnte, wurde mir erst später bewusst. Allerdings war das zu einer Zeit, in der ich, wie viele andere auch, die Musik von Astor Piazzola für normale Tangotanzmusik hielten.

Hier einige interessante Bemerkungen zu Horacio Salgán

Auf deutsch hier:

Horacio Salgán 100-jährig gestorben

 

Ein Interview mit Horacio Salgán von Oscar Himschoot auf spanisch:

Entrevista a Horacio Salgán

oder auf englisch:

Interview to Horacio Salgán

 

Eine Diskographie von Salgán (nur Tango und Orchester) hier:

Diskographie

Vielen Dank an „El Cid“ Rodrigo für diese Mitteilung und die Links.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schau den Tango Orchestern zu!

Schau den Tango Orchestern zu!?

Was denn? Sollten wir ihnen nicht besser zuHÖREN?

Ja, natürlich sollen wir ihnen zuhören. Manchmal ist es aber hilfreich ihnen zuzuschauen, wie sie spielen, um ein besseres Verständnis für die Musik zu bekommen.

Schau, als Tangotänzer sind wir Teil des Orchesters, „Wir malen die Musik mit unseren Füßen“ – wie Carlos Gavito sagt.

Ich möchte hinzufügen: Wir malen die Musik genauso mit unserer Haltung, mit unserem Ausdruck, mit unserer Art mit unserem Tanzpartner und den anderen Tänzern zu kommunizieren.

Deswegen müssen wir uns dessen bewußt sein, was passiert, wenn ein Orchester spielt. Wir müssen verstehen, welche Instrumente gerade spielen welche still(er) bleiben.

Wir müssen lernen, die kleinen Überraschungen, welche das Orchester für uns Tänzer auf Lager hat, zu erkennen. Überraschungen, die unseren Tanz bereichern, interessanter werden lassen. – Falls wir sie bemerken und in unseren Tanz einbauen.

Hier zwei Beispiele von Juan D´Arienzo beim Dirigieren seines Orchesters. Ihr könnt sehen, welche Instrumente gerade im Vordergrund stehen, welche sich zurücknehmen, welche Instrumente der Musik Kraft und Energie geben.

Aber achtet auch auf die Pausen, die „Momente der Stille“ “ wie Steve Morrall sie nennt.

Zuerst „Loca“ –  „Verrückte“

 

Und hier der wohl berühmteste Tango der Welt „La Cumparsita“. Genießt die Energie und Spielfreude von D´Arienzo und seht, warum er  „El rey del compas“, „Der König des Rhythmus“ genannt wird.