Die Windmühlentorte mit der Kirsche

Teilnehmer unserer Kurse haben es wahrscheinlich schon erraten, ich spreche von der Molineta.

Wie mir beim Schreiben dieses Artikels erst richtig bewusst wurde, ist der Begriff Molineta den wir und viele andere deutschsprachige Tangolehrer verwenden, leider falsch, obwohl er so schön spanisch klingt.

Auf Spanisch heißt es nämlich „el molinete“ – „der Windmühle“. Die Windmühle ist im spanischen wie auch alle anderen Mühlen (beispielsweise „el molino – die normale Feld, Wald und Wiesen – Mühle“ oder „el trapiche – die Zuckerrohrmühle“) männlich.

 

Da auf Deutsch aber kein Mensch „der Windmühle“ sagen würde, bleiben wir bei La Molineta auch wenn´s nicht wirklich korrekt ist.

Oft wird die Molineta auch als „Giro“ – „Drehung“ bezeichnet. In manchen Foren über Tango wird heftig darüber diskutiert, welches denn die korrekte Bezeichnung sei.

Giro oder Molinete, welche original Argentinisch und traditionell schon immer verwendet worden wäre und welche nicht, welche Unterschiede es gegebenenfalls zwischen diesen Bezeichnungen gäbe.

Das alles braucht uns aber nicht zu interessieren.

 

Was also ist die Molineta?

Die Molineta ist eine Figur, bei der die Dame um den Herrn herumgeht (seltener auch der Herr um die Dame).

Ich sage zwar Figur, neige aber dazu, die Molineta eher als weiteres Legosteinchen aus meinem Tango-Baukasten zu sehen.

 

Die Molineta besteht aus einer Abfolge von Seit- und Kreuzschritten.

Wenn man um ein Zentrum herum geht, ergibt sich organisch folgendes Muster (wobei es egal ist, mit welchem Schritt man anfängt):

Seitschritt – rückwärts gekreuzter Schritt – Seitschritt –  vorwärts gekreuzter Schritt – Seitschritt und so weiter.

Dieses Muster findet man im Volkstanz in vielen Kreistänzen und das hat seinen Grund. Es ist für unseren Körper schlichtweg eine der natürlichsten Arten, sich um ein Zentrum herum zu bewegen, während man in die Richtung dieses Zentrums blickt.

 

Zwei Dinge sind wichtig bei der Molineta.

Zum einen stellt der Herr gewissermaßen die Nabe des Windrads dar, um welche sich die Flügel drehen. Er muss also möglichst ruhig bleiben, während er sich von der Dame drehen lässt. Breitbeiniges Hin- und Her Gewackel bringt die Dame aus dem Gleichgewicht.

Das ist vergleichbar mit einer ausgeschlagenen, hin- und her wackelnden Radnabe bei einem Auto. Um die herum kann das Rad auch nicht ruhig laufen.

Was der Herr dabei mit den Füßen tut, ist vergleichsweise egal. Der Bezugspunkt der Dame ist der Oberkörper des Herrn, der muss so ruhig wie möglich bleiben.

Was die Füße des Herrn angeht, gibt es viele Möglichkeiten. Wir empfehlen zumindest am Anfang am Platz, auf der Größe einer Fliese (also maximal 40 cm x 40 cm) den Takt mitzustapfen.

Tänzer die über eine gute Achse verfügen, können beispielsweise auch auf einem Bein drehen und das andere weg strecken, wenn sie ein bisschen angeben wollen (nicht auf einer überfüllten Tanzfläche).

Aber da gibt es, wie gesagt, viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass der Oberkörper des Herrn bei allem Gehacksel welches er probieren kann, so ruhig wie möglich bleibt.

 

Andererseits ist es wichtig, dass die Dame immer im gleichen Abstand um den Herrn herum geht, also diesem weder zu nahe kommt, noch sich von ihm entfernt.

Wir bemühen dann gern den Vergleich mit einer Torte, an deren Rand die Dame entlang tanzt.

Auf keinen Fall darf sie auf die Torte treten.

Zu weit weg sollte sie aber auch nicht gehen, weil sie sich sonst von der Torte entfernt und wenn´s blöd läuft, nichts mehr davon abkriegt.

Der Herr ist dabei, unsere Kursteilnehmer wissen es, die Kirsche in der Mitte der Torte.

 

 

 

 

Der Tortenvergleich hilft noch bei einer anderen Sache.

Von immer noch zu vielen Lehrern wird unterrichtet, dass die Dame bei der Molineta in vier Schritten um den Herrn herum getanzt sein muss und dieser zwangsläufig am Ende wieder in der Tanzrichtung steht.

Das ist Unsinn!

Zum einen kann man die Molineta aus jedem Schritt und jeder Situation heraus beginnen (mehr dazu in einem weiteren Beitrag), je nach dem was die Musik sagt und wie die Situation auf der Tanzfläche ist.

Zum anderen würde man sich, wenn man die Molineta als starre Figur tanzt, gedanklich wieder auf genau diese Figur festlegen, die man unbedingt „fertig tanzen“ muss, wenn man es „richtig“ machen will. Auf der vollen Tanzfläche ist das absolut nicht hilfreich.

Natürlich ist es nicht verkehrt, wenn der Herr sobald er eine oder zwei Umdrehungen oder Teile davon geführt hat, wieder in der Tanzrichtung steht, aber unbedingt notwendig ist es nicht.

Wichtig ist es dagegen, sich die Fähigkeit anzueignen, auf die Musik und die jeweilige Situation auf der Tanzfläche zu reagieren. Ohne festgefügte Figuren ist das nicht allzu schwer. Wenn man dagegen in starren Figurenabläufen denkt, ist es fast unmöglich.

 

So, und jetzt kommen wir wieder zum Tortenvergleich.

Bei der starr festgelegten Figur mit vier Schritten um den Mann muss die Dame jeden Schritt gleich lang tanzen.

Das ist aber nicht notwendig, manchmal schwer durchzuführen und daher nicht hilfreich.

Leichter und netter ist es, die Schritte als unterschiedlich große Tortenstücke zu sehen, die die Dame an die Anwesenden verteilt.

Für den dicken Papa ein großes (tut ihm zwar nicht gut, schmeckt aber), für die Kinder oder die Oma die nicht viel isst, vielleicht etwas kleinere. Für alle anderen normal große.

In den Tanz umgesetzt könnte das heißen:

Die Seitschritte sind immer normal groß, etwa schulterbreit.

Das Vorwärts Kreuz ist extra groß (lässt sich leicht tanzen)

Das Rückwärtskreuz ist etwas kleiner  (weil frau sich sonst sehr verdrehen muss)

Alle verdoppelten Schritte der Frau sind etwas kleiner (weil es leichter ist, die schnelleren Schritte kleiner zu machen)

 

Natürlich gibt es Tänzerinnen, die in der Lage sind, eine starke Distorsion (gegenläufige Drehung von Körper und Becken) zu machen und alle Schritte gleich lang zu tanzen. Das ist nicht verkehrt.

Aber für die meisten ist es anders schlichtweg einfacher.

 

Aktiv – Passiv

Und jetzt kommt noch eine Eigenschaft der Molineta.

Die Molineta gehört zu den Elementen bei denen die Frau aktiv den Rhythmus gestalten kann, während der Mann eher passiv ist.

Die Frau kann also mit dem Rhythmus ganz nach ihrem Geschmack und ihren Fähigkeiten spielen, kann verdoppeln oder verlangsamen.

Der Herr leitet die Molineta nur ein und beendet sie nach ein, spätestens zwei Umdrehungen wieder (sonst blockiert er den Tanzfluss in der Ronda und das kommt bei den anderen Tänzern nicht gut an).

Der Herr kann auch die Richtung der Molineta ändern, beispielsweise wenn ihm schwindlig wird, er den Zusammenstoß mit anderen Tänzern vermeiden will, oder wenn die Musik das nahe legt (wie das am besten geht erfahrt Ihr in einem anderen Beitrag).

 

Ja, auch der Herr kann bei der Molineta mit dem Rhythmus spielen, kann beschleunigen oder verlangsamen. Aber warum sollte er dauernd arbeiten?

Also, meine Herren lasst die Damen doch ruhig mal machen.

 

Tangos hmmsen

Vor einiger Zeit nahm ich an einem Musikalitätsworkshop mit Joaquim Amenábar teil.

Natürlich gab es dort jede Menge Übungen zum Mitklatschen, Mitstampfen, zum Rhythmus oder/und zur Melodie zu gehen.

 

Eine Sache die ich jedoch besonders faszinierend fand, war der Ratschlag, die Stücke mitzusingen.

Joaquims Ansatz ist, dass die Musik unmittelbarer und damit schneller vom Kopf in die Beine geht, wenn man sie in irgendeiner Weise mitsingt.

Wie zu erwarten kamen von etlichen Kursteilnehmern dazu Fragen und Einwände.

„Aber wir kennen dieses Stück doch gar nicht, wie sollen wir da mitsingen?“

„Müssen wir jetzt den Text von jedem Tango auswendig lernen?“

„Aber ich kann überhaupt nicht singen!“

Doch darum ging es überhaupt nicht.

 

Joaquim erklärte uns, dass man die Musik mit Hilfe des Gehörs einfach schneller aufnehmen und in den Körper, wenn man so will, einspeichern würde.

Das gelte ausdrücklich auch für Musik die man noch nicht zuvor gehört habe.

Dadurch würden auch die Beinen schneller reagieren und man könne richtig und musikalisch zu eigentlich unbekannter Musik tanzen.

Das Mitsingen oder Mitsummen diene dazu, die Aufnahme der Musik im Gehirn zu verstärken und sowohl schneller als auch nachhaltiger zu machen.

Den Einwand das man weder richtig singen noch ordentlich summen könne, beantwortete Joaquim mit „dann musst Du eben mit hmmsen.“

Welche Laute genau wir von uns gaben, und ob diese schön klangen, war also nicht wichtig. Das einzig Wichtige war, dass man mit Hilfe irgendwelcher Laute, die annähernd dem gespielten Musikstück ähnlich waren, in die Lage versetzt wurde, dieses Stück schneller zu verstehen.

Im Kurs probierten wir das natürlich gleich aus, und siehe da, es funktionierte. Auf einmal entstand eine Verbindung zwischen Gehirn und Beinen, die zuvor nicht dagewesen war.

Also, wenn Ihr in Zukunft einen Tango den Ihr noch nicht, oder nicht gut kennt, schnell in die Beine kriegen wollt, schiebt Ängste Euch lächerlich zu machen oder das Gefühl dass Ihr etwas Komisches tut, gedanklich zur Seite und hmmst den Tango einfach mal mit.

 

Vielleicht sind auch diese Artikel hilfreich.

Ein kleiner Tipp zum musikalischen Tanzen

Schau den Tango Orchestern zu!

Männer, widersteht der Versuchung

Von Oscar Wilde wird der Satz kolportiert.

„Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.“

 

Leider scheinen sich auch beim Tangotanzen viele Männer diese Maxime zu eigen zu machen.

Die Versuchung scheint groß, alles an Figuren, Schritten und sonstigem Trallala zu zeigen, dass Mann irgendwann, mehr oder weniger gut gelernt hat.

 

Dabei ist das gar nicht nötig.

Die schönste Versuchung für die Tänzerinnen besteht nämlich darin, dass ihre Partner musikalisch tanzen, ohne sie zu stressen.

Widersteht also der Versuchung auf der vollen Tanzfläche zu zeigen, wie viele tolle Figuren ihr drauf habt (oder auch nicht).

 

Glaubt mir, es gibt keine Dame, die sich darüber beschwert, dass ihr zu wenig Figuren macht, wenn ihr nur…,

…ja, wenn ihr nur schön mit der Musik Tango tanzt. Den meisten Frauen gefällt das nämlich viel besser, als stressige Turnübungen auf der Tanzfläche, die mit der Musik nur am Rande zu tun haben.

Außerdem kenne ich keine einzige Dame, die es schätzt, wenn ihr Tanzpartner dauernd Kollisionen mit den anderen Paaren auf der Tanzfläche verursacht.

 

Also, auch wenn die Versuchung übermächtig zu werden scheint..:-)

Männer, bleibt stark!

 

Vielleicht sind auch diese Artikel hilfreich:

Fallt nicht in die Figurenfalle

 

Schluss mit diesem dummen Mythos!

Rückwärtsochos mit dem Körper führen – wirklich?

Jeder der Tango lernt, hört früher oder später, dass wer die Männerrolle tanzt, der Dame die Bewegungsimpulse aus dem Körper heraus gibt.

„Du musst mit dem Körper führen, nicht mit den Armen.“ ist einer der  Anweisungen, die man häufig von Tangolehrern hört.

Gerade beim Führen von Ochos ist dass der Standardsatz.

Aber stimmt das wirklich?

Natürlich ist es richtig, dass der Mann die Dame nicht mit den Armen ziehen, zerren oder massiv in die von ihm gewünschte Richtung drücken soll.

Aber zum einen ist „mit dem Körper führen“ viel zu ungenau und beschreibt nicht wirklich, wie der Führungsimpuls wirklich funktioniert, und zum anderen kann man, wenn man es richtig macht, durchaus auch mit den Armen führen.

Ich kenne beispielsweise einen Tangolehrer, der in erster Linie sanft aber klar mit den Fingerspitzen „führt“. Das ist zwar nicht das, was ich mache oder empfehle, aber es funktioniert.

Beim Tanzen in der offenen Umarmung können, wenn man es richtig macht, ohne weiteres auch die Arme zur Führung eingesetzt werden. Die gekonnte Entkoppelung der Arme vom Körper eröffnet eine Vielfalt von Möglichkeiten, mit denen die Tänzer spielen können.

Wo die Impulse des Mannes wirklich in erster Linie  vom Körper übertragen werden, ist beim Tanzen in der engen Umarmung.

Allerdings ist auch hier die Aussage, dass aus dem Körper geführt wird, zu kurz gegriffen und nicht wirklich durchdacht.

Bei einem großen Teil der Männer sieht das nämlich so aus, dass sie den Körper bewusst und in den meisten Fällen mit zu viel Kraftaufwand um eine Vertikalachse drehen.

Diese Vertikalachse liegt zu allem Unglück bei vielen Männern zwischen den Beinen.

Das heißt, dass sie ihr Gewicht nicht klar von einem Bein auf das andere verlagern.

Die Folge davon ist, dass die Dame nicht den deutlichen aber sanften Drehimpuls erhält, der sie in einen angenehmen Rückwärts“ocho“ leitet, sondern nur durch die stark wackelnden Schulterbewegungen des Herrn hin und her geschleudert wird und irgendwie versuchen kann, das Gleichgewicht zu halten und dabei zu drehen.

Auch wenn der Herr dabei nicht zusätzlich mit den Armen reißt oder drückt, eine eher unangenehme Erfahrung.

Gut, man kann das so machen (und zu viele Männer tun das noch)

Irgendwie funktioniert es auch, aber es ist definitiv nicht die beste Möglichkeit, Rückwärts“ochos“ zu führen.

Viel einfacher, angenehmer und eleganter ist es, einfach die Bewegungsdynamik zu benutzen.

Diese entsteht, wenn man beim Vorwärtsgehen, mit leicht diagonalen Schritten die Rückwärtsschritte der Dame begleitet.
Wichtig ist, dass der Herr dabei Pendelbewegungen macht und bei jedem Schritt sein Gewicht vollständig verlagert.

Wichtig ist auch, dass der Herr gute Haltung bewahrt, also gerade steht und sich weder nach vorne noch nach hinten beugt. Durch diese gerade Haltung erlaubt er seinem Körper, alle notwendigen, subtilen Bewegungen zu erzeugen, die er braucht, um einen Rückwärts“ocho“ nicht (aus dem Körper) zu führen, sondern einfach auf angenehme Weise geschehen zu lassen.

In unseren Kursen üben wir das natürlich mit den Herren, und es leichter gezeigt, als beschrieben.

Die Herren spüren dabei am eigenen Leib, den Unterschied zwischen „mit dem Körper führen“ und „die Bewegungsdynamik zu nutzen“.

Wer das einmal erlebt hat, weiß für den Rest seines Tangotänzerlebens ohne Zweifel, welches die angenehmere Methode ist, die auch den Tänzerinnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

 

Mehr zum Thema Pendelbewegung im Tango findest Du hier.

Was Tango mit Pendeln zu tun hat

Diese Artikel könnten Dir auch weiter helfen

Tango und der Aufblas-Delphin

Klingt altmodisch, ist beim Tango tanzen aber wichtig: Mach der Dame die Tür auf!

 

 

Ein häufiger Fehler der Damen beim Tanzen von Ochos, und wie man ihn vermeiden und entspannt tanzen kann

Bedauerlicherweise wird der „Ocho“ oft als Figur unterrichtet, aber das ist nicht sinnvoll.

Das Resultat davon ist nämlich, dass die Damen „Ochos“ viel zu verkrampft tanzen, weil sie glauben, dass sie selbständig diese „Figur“ ausführen müssten, sobald ihr Tanzpartner einen imaginären „Mach jetzt den Ocho“ Knopf drückt.

Frau kann das natürlich machen, aber diese Herangehensweise hat mehrere Nachteile.

  • Zum einen machen sich die Damen auf diese Weise unnötig Arbeit.
  • Die Bewegung wird angespannt und die „Ochos“ werden abgehackt, anstatt schön, leicht und flüssig zu laufen.
  • Der Tanzfluss des Paares wird blockiert.
  • Im schlimmsten Fall reißen die Damen mit den dadurch entstehenden, ruckartigen Bewegungen nicht nur sich aus der Achse, sondern auch ihren Tanzpartner.

Viel einfacher dagegen ist es, sich vom Herrn drehen und die „Ochos“ einfach geschehen zu lassen.

Dafür muss die Dame sich während der Drehung nur

  • Kurz auf den Fußballen ihres Standbeins stellen, um die Drehung zu ermöglichen.
  • Während der Drehung ihre Achse halten.
  • Und den nächsten Schritt machen, sobald der Impuls des Herrn dazu kommt (aber wirklich erst dann).

Ansonsten braucht sie nichts zu tun.

Auf diese Weise wird jeder „Ocho“ leicht und flüssig, eine natürliche Bewegung, die fast keine Arbeit erfordert.

Die Idee dass man nur sehr wenig zu tun braucht, damit diese oder andere Bewegungen im Tango funktionieren, ist allerdings für viele Tänzerinnen (und Tänzer) ungewohnt.

Die meisten benötigen etwas Zeit, um zu verinnerlichen, dass das wirklich funktioniert. Aber wenn man es einmal verstanden hat, wird das Tangoleben sofort viel leichter.

Also, mehr Dolce Vita und entspannen – weniger arbeiten, schöner und leichter tanzen.

Villa La Rogaia Weihnachtsaktion für Ärzte ohne Grenzen, 2023/24

Warum wir Ärzte ohne Grenzen unterstützen

Der eine oder andere von Euch mag sich fragen, warum wir Ärzte ohne Grenzen unterstützen. Die Antwort darauf ist einfach:

Wir sind davon überzeugt, dass jeder von uns Verantwortung dafür übernehmen muss, dass alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können. Dafür hatten wir uns schon eingesetzt, lange bevor wir in La Rogaia Tangourlaub organisierten.

Da war es nur eine logische Konsequenz, dass wir dies auch mit unserem Unternehmen fortführen.

„Ärzte ohne Grenzen“ unterstützen wir aus zwei Gründen.

Zum einen, weil es aus unserer Sicht eine der besten, und soweit wir wissen, auch unumstrittensten Organisationen ist, die sich kontinuierlich an vorderster Front für die Menschen einsetzt.

Zum anderen weil Annette, meine Frau, selbst Ärztin ist und deswegen dazu einen persönlichen Bezug hat.

Langfristig ist es unser Ziel, mit mindestens 5% unserer gesamten Einnahmen „Ärzte ohne Grenzen“ dauerhaft zu unterstützen.

Die Weihnachtsspendenaktion von „Ärzte ohne Grenzen“ bietet natürlich eine gute Möglichkeit, diesem Ziel näher zu kommen.

Natürlich könnten wir auch still und leise am Ende jedes Jahres Geld spenden.

Wir glauben aber, dass öffentlich angekündigte und beworbene Aktionen das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu helfen, in erheblich größerem Maße stärken.

Aktuell gibt es noch einen besonderen Grund dafür, dass wir uns vorgenommen haben, jetzt schnell so viel Geld wie möglich aufzubringen.

Zwar benötigt „Ärzte ohne Grenzen“ , wie alle Hilfsorganisationen, immer Geld um helfen zu können. Aber im Moment stehen wir zusätzlich vor besonders schlimmen Problemen.

Dafür werden, über das normale Maß hinaus, erhebliche finanzielle Mittel benötigt, und wir sind entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen.

Ihr könnt uns dabei helfen, ohne dass Euch das einen Cent kostet, indem Ihr bei der La Rogaia Weihnachtsaktion mitmacht, und bis zum 31. Januar 2024 Euren Urlaub in La Rogaia bucht.

Falls La Rogaia in diesem Jahr nicht zu Euren Urlaubszielen gehören sollte (schade und eigentlich kaum vorstellbar:-) Ihr aber trotzdem „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützen wollt: Hier geht es zur Website von „Ärzte ohne Grenzen“

 

P.S. Wenn Ihr Euch jetzt fragt, warum wir nicht einfach so Geld spenden… Auch da ist die Antwort einfach. Wir tun das immer wieder, – auch ohne Aktion. Aber leider liegen auch bei uns die Tausender nicht so einfach in der Portokasse rum. Und wenn wir größere Geldbeträge spenden wollen, müssen wir die halt erst auch zur Verfügung haben.

Ein paar scheinbar unspektuläre Schritte von Amira Campora, mit denen ich zum Helden auf der Tanzfläche wurde

Anfang der 2000 Jahre unterrichtete Amira regelmäßig in La Rogaia.

Weil oft Damen ohne Partner kamen und ich selbstverständlich gerne dazu lernen wollte, nahm ich auch an allen ihrer Kurse, wie meine Schwiegermutter immer etwas abfällig bemerkte, als hauseigener Gigolo, teil.

Neben vielen anderen Dingen erwähnte Amira nebenbei auch, schon gegen Ende einer Lektion, dass viele alte Milongueros bei schnellen Tangos und Milongas oft nur mit kleinen Trippelschritten tanzten, was sie dann auch kurz vormachte.

 

Ich fand das ein wenig seltsam. Amiras Beschreibung weckte in meiner Vorstellung Bilder von älteren Tänzern bei italienischen Dorffesten, die sich, fast egal welche Musik gespielt wurde, wie mir schien, ein wenig unmotiviert, mit Tippelschritten über die Tanzfläche bewegten.

 

Im Vergleich zu manch anderen tollen Figuren die ich schon gelernt hatte, schien mir das damals nicht wahnsinnig attraktiv. Ich speicherte das Ganze also in meinem Hinterkopf ab und vergaß es erst mal wieder.

 

Ein paar Monate später besuchte ich eine Milonga, in der ich nie zuvor gewesen war. Neue Gesichter waren dort willkommen und es versprach, ein netter Abend zu werden.

Irgendwann forderte ich auch eine der offensichtlich erfahreneren Tänzerinnen auf, – zu einer Milonga Tanda.

Die Tanzfläche war gut gefüllt, viel Platz für ausufernde Figuren gab es nicht, aber plötzlich fielen mir wieder die von Amira erwähnten Trippelschritte ein.

Gedacht, getan. Ich begann, mich ausschließlich mit Trippelschritten im Rhythmus über die Tanzfläche zu bewegen.

Plötzlich stoppte meine Tänzerin, sah mich überrascht an und ihr Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.

Allerdings kein überhebliches oder herablassendes Grinsen, sondern ein komplizenhaftes, und ich wusste sofort, dass ich da gerade etwas wirklich richtig gemacht hatte.

Auch durch die anderen Milongas der Tanda trippelte ich mich mit zunehmendem Vergnügen.

Das Vergnügen wurde ganz offensichtlich von meiner Tänzerin geteilt. Sie erzählte das an die anderen Tänzerinnen weiter und als Folge davon war ich bei fast jeder Tanda mit einer anderen Dame auf der Tanzfläche.

Mit Amiras Tippelschrittchen natürlich nur, wenn es zur Musik passte.

 

P.S. Zu meiner großen Freude kommt Amira Campora Ende April, Anfang Mai wieder nach La Rogaia und gibt dort einen Tangokurs für Mittelstufe.

Amira Campora, mit Humor und einem magischen Händchen hilft sie Frauen und Männern besser Tango zu tanzen.

Wenn das etwas ist, was Dir Spaß machen könnte, Klick hier!