Anfängerglück, eine Geschichte aus dem Tangokurs

Hier ein paar Gedanken eines Kursteilnehmers. Ähnlichkeiten mit anderen lebenden Personen sind erfahrungsgemäß vorhanden. Vielleicht erkennt sich ja auch der eine oder andere von Euch wieder.

So hab ich mir das nicht vorgestellt!

Tango, das war für mich immer Vor-Vor-Wie-Ge- Schritt-Rück-Seit-Schluss. Den Rhythmus hab ich nie kapiert und bei Hochzeiten und anderen unvermeidlichen Feiern stehe ich immer da wie ein Holzklotz. Meine Frau versucht dann zu führen. Meist vergeblich. Es ist jedesmal fürchterlich peinlich.

Und jetzt stehe ich da, soll mich auf meine Achse konzentrieren, darauf achten, wo mein Gewicht ist, mit meiner Frau und Tanzpartnerin einen Dialog führen.

Sie ist überhaupt schuld daran, dass wir hier sind. Hat mir den Tangokurs zum Geburtstag geschenkt. Was bleibt einem da anderes übrig.

Tatsache ist: Ich tanze gern. Ich habe nur keine Begabung dafür.

Am Anfang der Stunde haben unsere Tanzlehrer uns im Kreis herumgehen lassen, allein, ohne Partner und haben den Takt mitgeklatscht. Ich muss zugeben, das hat funktioniert. Ist ja auch einfach genug. Gehen!

Jetzt stehen wir also voreinander. Ich verlagere mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, behutsam aber so deutlich, dass meine Frau es merkt.

Das ist neu – für uns beide. Keinen Grundschritt auswendig lernen, sondern spüren was der Partner macht, leise Signale geben und empfangen. Jetzt mache ich einen noch zögerlichen Schritt nach vorne, richtig auf den Takt, den unsere Tangolehrer immer noch mitklatschen.

Meine Frau macht den Schritt mit. Ich steige ihr nicht auf die Füße, ein Erfolgserlebnis. Jetzt noch ein Schritt und noch einer. Wieso klappt das auf einmal?

„Bitte gerade stehen! Nicht nach vorn beugen, sonst fühlen die Damen Euren Impuls nicht.“ Unsere Tanzlehrerin sagt es für alle, aber ich weiß, dass sie mich meint. – Oder?

Überhaupt, „Führen“ gibt es hier nicht. Wir sollen die Damen einladen, verführen. Sie sollen fühlen, was wir ihnen vorschlagen Und das während des ganzen Tanzes. Eine echte Herausforderung.

Ich merke, dass das Ganze anfängt mir Spaß zu machen. Ich muss mich nicht auf Schrittfolgen konzentrieren, nichts auswendig lernen. Auch meiner Frau scheint es zu gefallen. Immerhin zischt sie mir keine Anweisungen zu.

Hoppla, nun sind wir doch zusammengerumpelt. Einen Moment lang nicht aufgepasst. Wir schauen uns verdutzt an und dann müssen wir beide lachen. Ich merke schon, da gibt es noch viel zu tun. Aber ein Anfang ist gemacht.

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7 thoughts on “Anfängerglück, eine Geschichte aus dem Tangokurs

  1. Hallo noch einmal, habe gerade festgestellt, dass ich auf einige deiner Punkte nicht wirklich eingegangen bin. Das will ich jetzt noch nachholen ;)

    „Tipp: Meine Frau fühlt durchaus auch mit anderen Frauen ohne Partner und ermuntert mich, mit Ihnen zu tanzen.“

    Ich muss zugeben, ich fühle überhaupt nicht mit anderen Frauen ohne Partner, denn sie sind m.M.n. dennoch ganz klar im Vorteil gegenüber Frauen, die mit Partner kommen. Meinen Mann ermuntern brauche ich auch nicht, denn wenn er mal nicht geht, dann kommen die Frauen schon und fordern ihn auf. Auch eine Sache, die man als Frau mit Partner nicht unbedingt praktiziert. Es würde auch einfach keinen guten Eindruck machen…

    „Mal ganz ehrlich, wärst Du wirklich gern mit einem Mann zusammen, den keine andere Frau anschaut?“

    Ein ganz klares NEIN, ich bin stolz auf meinen Mann und genieße es sehr, wenn andere Frauen ihn interessant finden. Auch er darf es gerne genießen gebauchpinselt zu werden. Allerdings müsste er m.M.n. nicht unbedingt immer gleich springen, wenn eine was von ihm will. Er dürfte sich auch gerne mal „verweigern“… ;)

    „Stimmt nur bedingt. Vielleicht diejenigen, die gerade auf Partnersuche sind.“
    Ich glaube, nahezu alle Singels auf Milongas sind im Grunde genommen auf Partnersuche…
    LG

    • Hallo noch einmal, habe gerade festgestellt, dass ich auf einige deiner Punkte nicht wirklich eingegangen bin. Das will ich jetzt noch nachholen ;)

      „Tipp: Meine Frau fühlt durchaus auch mit anderen Frauen ohne Partner und ermuntert mich mit Ihnen zu tanzen.“

      Ich muss zugeben, ich fühle überhaupt nicht mit anderen Frauen ohne Partner, denn sie sind m.M.n. dennoch ganz klar im Vorteil gegenüber Frauen, die mit Partner kommen.
      Sind sie meiner Meinung nach nicht, denn sie haben ja keinen Partner, auf den sie bei Bedarf/Wunsch immer zurückgreifen können. Das heisst, sie müssen sich im Dschungel der Milonge immer wieder von Neuem ihre „Beute“ suchen. Welch Stress im Vergleich zu einigermassen harmonischen Paaren…:-)

      Meinen Mann ermuntern brauche ich auch nicht, denn wenn er mal nicht geht, dann kommen die Frauen schon und fordern ihn auf.

      Probiert auf Euren Milongas (Da habt ja Ihr das Heft in der Hand) Einladen ausschließlich mit Mirada und Cabeceos einzuführen. Da kann man aufdringliche Einladungen ganz gut verpuffen lassen. https://tango-kurs.com/mein-kleiner-tangokurs-die-gute-alte-mirada-und-der-gute-alte-cabeceo/ Klartext: Bei dieser Art des Aufforderns gehört es zum Kode, dass man niemand auffordert, der gerade offensichtlich mit seinem Partner oder Freunden beschäftigt ist und gar nicht signalisiert, dass es/sie tanzen will. Wenn Ihr natürlich nur stumm nebeneinander sitzt und es klar ist, dass Ihr im Moment gar nichts miteinander zu tum habt, wird die eine oder andere Einladung nicht auf sich warten lassen…

      Auch eine Sache, die man als Frau mit Partner nicht unbedingt praktiziert. Es würde auch einfach keinen guten Eindruck machen…

      Warum nicht? Ich find das blöde! Auf neudeutsch „Bullshit“! Wenn Du tanzen willst, solltest Du das auch signalisieren. Wenn ich Dich mit gesenktem Kopf in der Milonga sitzen sehen würde, wäre das für mich ein glasklares Signal, dass Du nicht tanzen willst. Ich hätte keine Möglichkeit, mit Dir Augenkontakt aufzunehmen. Selbst wenn ich Dich vorher tanzen gesehen hätte, und Lust hätte mit Dir zu tanzen, würde es nie dazu kommen. Also schalt diesen bescheuerten Gedanken aus und zeig offensiv, dass Du tanzen willst. Dafür gibt es zum Beispiel „Mirada y Cabeceo“. Die Männer die damit ein Problem haben, sind es ohnehin nicht wert, dass du mit Ihnen tanzt, die Frauen die damit ein Problem haben,ignorierst Du. O.K.?

      „Mal ganz ehrlich, wärst Du wirklich gern mit einem Mann zusammen, den keine andere Frau anschaut?“

      Ein ganz klares NEIN, ich bin stolz auf meinen Mann und genieße es sehr, wenn andere Frauen ihn interessant finden. Auch er darf es gerne genießen gebauchpinselt zu werden. Allerdings müsste er m.M.n. nicht unbedingt immer gleich springen, wenn eine was von ihm will. Er dürfte sich auch gerne mal „verweigern“… ;)

      Wieso springen? Auch hier: Probiert auf Euren Milongas (Da habt ja Ihr das Heft in der Hand) Einladen ausschließlich mit Mirada und Cabeceos einzuführen. Da kann man aufdringliche Einladungen ganz gut verpuffen lassen. https://tango-kurs.com/mein-kleiner-tangokurs-die-gute-alte-mirada-und-der-gute-alte-cabeceo/ Klartext: Bei dieser Art des Aufforderns gehört es zum Kode, dass man niemand auffordert, der gerade offensichtlich mit seinem Partner oder Freunden beschäftigt ist und gar nicht signalisiert, dass es/sie tanzen will. Wenn Ihr natürlich nur stumm nebeneinander sitzt und es klar ist, dass Ihr im Moment gar nichts miteinander zu tum habt, wird die eine oder andere Einladung nicht auf sich warten lassen…

      „Stimmt nur bedingt. Vielleicht diejenigen, die gerade auf Partnersuche sind.“
      Ich glaube, nahezu alle Singels auf Milongas sind im Grunde genommen auf Partnersuche…

      Naja, aber wenn ich mich so in den Milongas umschaue, sind da viele schon seit Jahrzehnten auf Partnersuche. Ich denke das hat auch seinen Grund, und ich würde mir darüber nicht groß den Kopf zerbrechen.

  2. Der Tango Argentino ist tatsächlich einer der schönsten Tänze auf Erden… solange man als Paar nicht versucht, diesen Tanz inklusive Bäumchen-wechsel-dich in freier Wildbahn, sprich auf öffentlichen Milongas oder Festivalen zu praktizieren! Der hohe Anteil an Singels in Verbindung mit einem massiven Weibchen-Überschuss wird da regelmäßig zum Problem und sorgt, zumindest auf Ehefrauenseite, für zunehmenden Frust. Es macht einfach überhaupt keinen Spass seinem Ehemann beim innigen Tanz mit anderen (Singel-)Frauen zuzuschauen, während man selbst die überwiegende Zeit sitzt. Für Singel-Männer sind halt Frauen, die mit Partner kommen, verständlicherweise eher weniger interessant – insbesondere wenn es eine übergroße Auswahl an tanzwilligen, ungebundenen Weibchen gibt. Das Tanzen war von jeher meine größte Leidenschaft und so haben mein Mann und ich vor 2 Jahren mit dem Tango Argentino begonnen, da ihm andere Tänze nicht so zusagten. Nun tanzt mein Mann leidenschaftlich und mit wachsender Begeisterung (alle Frauen lieben ihn mittlerweile), ich jedoch mit stetig wachsendendem Frust.
    Vielleicht sollte man alle Frauen, die mit ihrem Partner anfangen Tango Argentino zu lernen, auf diese Gefahren hinweisen?
    Viele Grüße von der Tango gestressten Susanne!

    • Hallo Susanne,

      vielen Dank für Deinen Beitrag.

      Bevor ich ausführlicher antworte noch einige Fragen.
      Wohin geht Ihr denn zum Tanzen (Welche Stadt, Milongas, Tangobälle, Practicas?), und wie oft?

      Herzliche Grüße
      Wolfgang

    • Hallo Susanne,

      leider habe ich nichts mehr von Dir gehört.
      Ich habe gefragt, wohin Ihr zum Tanzen geht, weil ich mich darüber wundere, dass Ihr keine anderen Tango Paare, Freunde etc. kennt, so dass Ihr Euch untereinander auffordern könnt.
      Ich bin hundertprozentig überzeugt davon, dass es nicht unabwendbares Schicksal ist, als Ehefrau Milongas hauptsächlich sitzend zu verbringen.

      Ich habe mir Deinen Kommentar mehrfach durchgelesen, und ein paar Gedanken dazu direkt in Deinen Text eingefügt.

      Der Tango Argentino ist tatsächlich einer der schönsten Tänze auf Erden… solange man als Paar nicht versucht, diesen Tanz inklusive Bäumchen-wechsel-dich in freier Wildbahn, sprich auf öffentlichen Milongas oder Festivals zu praktizieren!

      Wo denn sonst sollte man das tun?

      Der hohe Anteil an Singles in Verbindung mit einem massiven Weibchen-Überschuss wird da regelmäßig zum Problem und sorgt, zumindest auf Ehefrauenseite, für zunehmenden Frust. Es macht einfach überhaupt keinen Spaß seinem Ehemann beim innigen Tanz mit anderen (Single-) Frauen zuzuschauen, während man selbst die überwiegende Zeit sitzt.

      Meine Frage: Warum sitzt Du die ganze Zeit? Wenn Du tanzen willst, schnapp Dir Deinen Mann und verführ ihn zum Tanzen. Dafür ist Tango ja da.
      Tipp: Meine Frau fühlt durchaus auch mit anderen Frauen ohne Partner und ermuntert mich mit Ihnen zu tanzen.

      Aber wenn ich mit meiner Frau zum Tango tanzen gehe hat sie Vorrang. Ich tanze dann zwar auch mit anderen Frauen (und sie mit anderen Männern), aber ich suche mir dafür die Tandas aus, bei denen die Musik sie nicht wirklich vom Hocker reißt. Wenn Musik kommt, bei der sie gerne mit mir tanzen möchte, lässt sie mich das schon wissen, und zwar so, dass ich nicht ablehnen will…

      Für Single-Männer sind halt Frauen, die mit Partner kommen, verständlicherweise eher weniger interessant – insbesondere wenn es eine übergroße Auswahl an tanzwilligen, ungebundenen Weibchen gibt.

      Stimmt nur bedingt. Vielleicht diejenigen, die gerade auf Partnersuche sind. Ich kenne aber etliche Tänzer, die sich ihre Tänzerinnen lieber nach ihren tänzerischen Fähigkeiten aussuchen, als nach dem jeweiligen Familienstatus. Ich bin zwar kein Single, mache das aber auch so, weil es einfach keinen Spaß macht, beispielsweise mit einer noch so hübschen, jungen Anfängerin eine Tanda beschwingter Valsecitos zu tanzen. Dafür suche ich mir eine Tänzerin aus, die das gut kann, egal ob sie in Begleitung ihres Mannes da ist oder nicht. (Ich möchte jetzt aber nicht dahingehend missverstanden werden, dass ich nicht mit Anfängerinnen tanzen würde:-)

      Das Tanzen war von jeher meine größte Leidenschaft und so haben mein Mann und ich vor 2 Jahren mit dem Tango Argentino begonnen, da ihm andere Tänze nicht so zusagten. Nun tanzt mein Mann leidenschaftlich und mit wachsender Begeisterung (alle Frauen lieben ihn mittlerweile),

      Mal ganz ehrlich, wärst Du wirklich gern mit einem Mann zusammen, den keine andere Frau anschaut?

      ich jedoch mit stetig wachsendendem Frust.

      Aber diesen Frust brauchst Du nicht still duldend hinzunehmen. Dein Mann hat Dich ja geheiratet, weil er Dich attraktiv fand. Lass nicht zu, dass diese Attraktivität still und heimlich verschwindet! (Gut, ich kenne Euch nicht, und weiß nicht, wie es Euch miteinander geht, aber Nichtstun halte ich meistens für die schlechteste Lösung.)

      Vielleicht sollte man alle Frauen, die mit ihrem Partner anfangen Tango Argentino zu lernen, auf diese Gefahren hinweisen?

      Aber auch auf die Möglichkeiten und Freuden…

      • Lieber Wolfgang, vielen Dank für deine ausführliche Antwort und sorry für die späte Antwort. Mein Mann und ich sind gerade umgezogen, und zwar von La Orotava nach Costa del Silencio, da war ich nicht ständig online… Ja, du hast richtig gelesen, wir haben das unsagbare Glück auf Teneriffa leben, arbeiten und tanzen zu dürfen ;) Mit dem Tango Argentino haben wir vor ziemlich genau zwei Jahren bei einem Tangourlaub in der Toskana begonnen, in Poppi. Der Tanz hat uns beide sofort total fasziniert. Uns gefiel insbesondere die Tatsache, dass es ein Improvisationstanz ist und man auch mit anderen Partnern tanzt. Nachdem wir anschließend herausgefunden hatten, dass es auch auf Teneriffa eine Tangoszene gibt mit regelmäßigen Milongas, haben wir sofort begonnen hier Unterricht zu nehmen und die Milongas zu besuchen. Allerdings herrscht regelmäßig, auch beim Unterricht, ein ziemlicher Damenüberschuss. Andere Tango tanzenden Paare gibt es nur sehr wenige, und wenn mal welche auftauchen, sind sie auch bald wieder verschwunden (ich denke, aus besagtem Grund). Mittlerweile können mein Mann und ich glücklicherweise ziemlich gut miteinander tanzen und wir tun dies auch sehr gerne, allerdings nicht unbedingt den ganzen Abend. Der Reiz ist halt der, auch mit anderen Partnern zu tanzen. Nun ist es so, dass man die „begehrten“ Tangueros und Milongueros hier auf der Insel leider an einer Hand abzählen kann, „nette“ Tangueras hingegen gibt es reichlich – und mein Mann ist von Natur aus sehr ehrgeizig, sprich, er hat in den vergangenen zwei Jahren „geübt“ was das Zeug hält (und ich habe „gelitten“ ;) Inzwischen organisiert mein Mann sogar regelmäßig eine eigene Milonga und betätigt sich sehr erfolgreich als DJ. Wir waren auch auf einigen Festivals (Gran Canaria, Bilbao, Edinburgh, Tarragona). Da war’s eigentlich immer das gleiche, Frauen ohne Ende, so dass wir beschlossen haben keine Festivals mehr zu besuchen. Letzten Herbst haben wir zudem einen weiteren Tangourlaub gemacht, in Andalusien. Das war himmlisch! (halt die gleiche Anzahl an Männchen und Weibchen ;) Bedauerlicherweise kann man aber nicht permanent Urlaub machen… Wir sind auch schon in größeren Städten wie Barcelona, Berlin auf Milongas gegangen. Da klappt es manchmal etwas besser, weil man uns nicht kennt und nicht sofort klar ist, dass wir Paar sind. Wir haben auch von sog. „Encuentros“ erfahren, die anscheinend so heiß begehrt sind, dass man sich ein halbes Jahr vorher anmelden muss und dann auf eine Warteliste kommt. Da gibt es eine begrenzte Teilnehmerzahl und auch immer die gleiche Anzahl an Männern und Frauen. Man sollte auch schon ein gewisses Tanzniveau erreicht haben und ein paar Connections sind auch hilfreich… Hier auf der Insel ist und bleibt es allerdings wohl ein Problem für uns, leider, denn ich will meinem Mann ja auch auf keinen Fall den Spaß am Tanzen verderben! In den letzten Wochen hatten mein Mann und ich erneut endlose Debatten um das Thema, letztendlich mit dem Ergebnis, dass wir weiter gemeinsam auf Milongas gehen möchten, mein Mann jedoch nicht mehr als drei Fremdtänze machen sollte, sofern ich nicht ebenfalls adäquate Tänze bekomme. Das bedeutet leider, dass mein Mann sich regelmäßig zurückhalten muss ;( La Rogaia haben wir übrigens auch schon seit einiger Zeit im Auge. Leider sind die Fluganbindungen/-preise von Teneriffa nach Italien nicht ganz so verlockend. Vielleicht klappt es aber ja doch eines Tages, würde mich sehr freuen ;) In diesem Sinne… Ganz liebe Grüße, Susanne (http://tangotenerife.com)

        • Lieber Wolfgang, vielen Dank für deine ausführliche Antwort und sorry für die späte Antwort.

          Mein Mann und ich sind gerade umgezogen, und zwar von La Orotava nach Costa del Silencio, da war ich nicht ständig online… Ja, du hast richtig gelesen, wir haben das unsagbare Glück auf Teneriffa leben, arbeiten und tanzen zu dürfen ;)

          Was macht Ihr eigentlich außer Tango?

          Mit dem Tango Argentino haben wir vor ziemlich genau zwei Jahren bei einem Tangourlaub in der Toskana begonnen, in Poppi. Der Tanz hat uns beide sofort total fasziniert. Uns gefiel insbesondere die Tatsache, dass es ein Improvisationstanz ist und man auch mit anderen Partnern tanzt.

          Genau das macht den Reiz des Tangotanzens aus

          Nachdem wir anschließend herausgefunden hatten, dass es auch auf Teneriffa eine Tangoszene gibt mit regelmäßigen Milongas, haben wir sofort begonnen hier Unterricht zu nehmen und die Milongas zu besuchen. Allerdings herrscht regelmäßig, auch beim Unterricht, ein ziemlicher Damenüberschuss. Andere Tango tanzenden Paare gibt es nur sehr wenige, und wenn mal welche auftauchen, sind sie auch bald wieder verschwunden (ich denke, aus besagtem Grund).

          Aber wo gehen die dann hin? Hören sie mit Tanzen auf?

          Mittlerweile können mein Mann und ich glücklicherweise ziemlich gut miteinander tanzen und wir tun dies auch sehr gerne, allerdings nicht unbedingt den ganzen Abend. Der Reiz ist halt der, auch mit anderen Partnern zu tanzen.

          Eben!

          Nun ist es so, dass man die „begehrten“ Tangueros und Milongueros hier auf der Insel leider an einer Hand abzählen kann.

          Das ist natürlich ein Problem. ALso solltet Ihr dafür sorgen, dass es möglichst schnell mehr von der Sorte gibt. Am Besten Ihr schickt sie alle nach La Rogaia:-) . Sollte sich das als nicht praktikabel erweisen, müsst Ihr es halt selbst machen.
          Es wird ja wohl mehr als nur eine Handvoll Männer auf der Insel geben.

          Wichtige Frage, – was macht diese Tangueros und Milongueros denn so begehrt?

          „nette“ Tangueras hingegen gibt es reichlich – und mein Mann ist von Natur aus sehr ehrgeizig, sprich, er hat in den vergangenen zwei Jahren „geübt“ was das Zeug hält (und ich habe „gelitten“ Selber schuld!)

          Inzwischen organisiert mein Mann sogar regelmäßig eine eigene Milonga und betätigt sich sehr erfolgreich als DJ.

          Organisier sie mit ihm. Als Organisatorin hast Du Einfluß darauf, wie die Milonga abläuft (z. B. Mirada und Cabeceo) und kannst selbstverständlich alle Tänzer „testen“.

          Wir waren auch auf einigen Festivals (Gran Canaria, Bilbao, Edinburgh, Tarragona). Da war’s eigentlich immer das gleiche, Frauen ohne Ende, so dass wir beschlossen haben keine Festivals mehr zu besuchen.

          Ja, bei Festivals oder großen Bällen ist der Frauenüberschuß immer ein Problem. Andererseits tanzt man in diesem etwas formalerem Umfeld auch nicht so viel mit anderen Partnern, wenn man nicht alleine hingeht. Das ist auch kein Affront gegen die einzelnen Tänzer und Tänzerinnen. Oft kennt man ja die anderen gar nicht.

          Letzten Herbst haben wir zudem einen weiteren Tangourlaub gemacht, in Andalusien. Das war himmlisch! (halt die gleiche Anzahl an Männchen und Weibchen ;) Bedauerlicherweise kann man aber nicht permanent Urlaub machen…

          Tja…

          Wir sind auch schon in größeren Städten wie Barcelona, Berlin auf Milongas gegangen. Da klappt es manchmal etwas besser, weil man uns nicht kennt und nicht sofort klar ist, dass wir Paar sind.

          Wir haben auch von sog. „Encuentros“ erfahren, die anscheinend so heiß begehrt sind, dass man sich ein halbes Jahr vorher anmelden muss und dann auf eine Warteliste kommt.
          Da weiß ich jetzt gar nichts drüber. Es wird doch nichts Anrüchiges sein…?

          Da gibt es eine begrenzte Teilnehmerzahl und auch immer die gleiche Anzahl an Männern und Frauen. Man sollte auch schon ein gewisses Tanzniveau erreicht haben und ein paar Connections sind auch hilfreich…

          Hier auf der Insel ist und bleibt es allerdings wohl ein Problem für uns, leider, denn ich will meinem Mann ja auch auf keinen Fall den Spaß am Tanzen verderben! In den letzten Wochen hatten mein Mann und ich erneut endlose Debatten um das Thema, letztendlich mit dem Ergebnis, dass wir weiter gemeinsam auf Milongas gehen möchten, mein Mann jedoch nicht mehr als drei Fremdtänze machen sollte, Tänze oder Tandas?

          sofern ich nicht ebenfalls adäquate Tänze bekomme. Das bedeutet leider, dass mein Mann sich regelmäßig zurückhalten muss

          Nicht unbedingt. Du musst halt mehr Männer auffordern (meine Meinung zu dem Thema hab ich ja hoffentlich deutlich gemacht), oder Deinen Mann dazu verführen, am liebsten nur mit Dir tanzen zu wollen (Sollte Dir gelingen).

          ( La Rogaia haben wir übrigens auch schon seit einiger Zeit im Auge. Leider sind die Fluganbindungen/-preise von Teneriffa nach Italien nicht ganz so verlockend. Vielleicht klappt es aber ja doch eines Tages, würde mich sehr freuen ;)

          Nun, wir hatten schon Gäste aus Teneriffa. Es muss also möglich sein.

          In diesem Sinne… Ganz liebe Grüße, Susanne

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